Forschung am Mittelatlantischen Rücken

Zu einer vierwöchigen Forschungsfahrt mit dem neuen deutschen Forschungsschiff „Maria S. Merian“ starten Prof. Dr. Harald Strauß, Marc Peters und Charlotte Ockert vom Geologisch-Paläontologischen Institut der WWU Münster am 8. November in Martinique. Geplant sind umfangreiche Forschungsarbeiten am Mittelatlantischen Rücken.

Mit einem Bohrgerät werden in 3000 m Tiefe am Mittelatlantischen Rücken Gesteinsproben gewonnen. Sie sollen Aufschluss geben über die Bildung der Erze, aber auch über die Wechselwirkungen zwischen heißen Lösungen, Gesteinen und den Bakteriengemeinschaften. Das Forschungsprojekt wird im Rahmen des Schwerpunktprogramms 1144 der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert.

Der Mittelatlantische Rücken ist ein untermeerisches Gebirge, das sich zwischen Island im Norden und der Antarktis im Süden am Grund des Atlantischen Ozeans entlang zieht. Als Teil eines weltumspannenden Netzwerks mittelozeanischer Rücken mit einer Gesamtlänge von rund 60.000 Kilometer ist auch der Mittelatlantische Rücken die Geburtsstätte neuen Ozeanbodens. Die Förderung heißer Lava drückt dabei die Kontinente auf beiden Seiten des Nord- und Südatlantiks um einige Zentimeter pro Jahr auseinander.

An verschiedenen Stellen entlang des Mittelatlantischen Rückens stoßen so genannte „Schwarze Raucher“ heiße, metallreiche Lösungen aus, die als Sulfiderze abgeschieden werden. Diese hydrothermalen Lösungen bilden zugleich die Grundlage eines komplexen Ökosystems aus Bakterien, Muscheln und Krebsen.

Das neue deutsche Forschungsschiff „Maria S. Merian“ war erst im Februar dieses Jahres in Dienst gestellt worden. Es gilt zur Zeit als das modernste schwimmende Labor der Welt und hat einen Wert von 56,4 Millionen Euro. Das 95 Meter lange Schiff mit Heimathafen Rostock ist für den Einsatz im Atlantik bis zum Eisrand, für Nord- und Ostsee, aber auch für Fahrten bis zum Äquator geeignet. Die „Merian“ bietet mit ihren zahlreichen Labor- und Arbeitsräumen Platz für 22 Forscher und 21 Besatzungsmitglieder. Von den wissenschaftlichen Exkursionen, an denen auch die WWU Münster beteiligt ist, werden grundlegend neue Erkenntnisse in der Ozeanographie, der marinen Geologie, der Meeres- und Luftchemie, der marinen Geophysik bis hin zur Meteorologie erwartet.

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