Neue Nachwuchsgruppe zum Thema "Wolken-Klima-Rückkopplung" am Max-Planck-Institut für Meteorologie

Das Forschungsthema wird die Wolken-Klima-Rückkopplung sein, die die Arbeitsgruppe mit Modellen und Satellitendaten untersuchen will. Daher ist die Angliederung der Gruppe an das Max-Planck-Institut für Meteorologie sinnvoll. „Wir freuen uns, einen so qualifizierten jungen Wissenschaftler mit seiner Gruppe an unserem Institut begrüßen zu können,“ so der Geschäftsführende Direktor des MPI-M, Prof. Dr. Martin Claußen.

Wolken spielen eine große Rolle für den Energiehaushalt der Erde. Sie reflektieren Sonnenlicht (ein kühlender Effekt – tagsüber ist es kühler, wenn der Himmel bewölkt ist) und bewirken andererseits einen Treibhauseffekt (ein erwärmender Effekt – nachts ist es bei bedecktem Himmel wärmer). „Die Frage, wie sich Wolkenverteilung und -eigenschaften in einem sich wandelnden Klima ändern und dadurch das Klima zusätzlich erwärmen (positive Rückkopplung) oder aber abkühlen (negative Rückkopplung) stellt eine der größten Unsicherheiten für Modellprojektionen des künftigen Klimas dar“, erläutert Johannes Quaas. Der Hauptgrund hierfür ist, dass Wolkenprozesse sich auf verschiedensten Skalen abspielen (bis hinunter zur „Mikrophysik“, bei der die Niederschlagsbildung auf der Skala von Wolkentröpfchen betrachtet wird), während Klimamodelle eine Auflösung von hundert Kilometern haben. Die Prozesse sind deswegen „parametrisiert“. Ein am Max-Planck-Institut für Meteorologie entwickelter Ansatz beschreibt die statistische Verteilung von Wasserdampf und Wolkenwasser innerhalb einer Gitterbox des Klimamodells („subskalige Verteilung“). Die Nachwuchsgruppe wird diesen Ansatz aufgreifen und damit die Darstellung von Wolken im Modell systematisch verbessern. Die Simulation der Wolkenprozessen soll mit Hilfe von Beobachtungsdaten (vor allem neuen Satellitendaten) evaluiert und verbessert werden. Darüber hinaus sollen die Beobachtungsdaten genutzt werden, um Wolken-Klima-Rückkopplungen zu analysieren, und es soll untersucht werden, inwiefern es zu weiteren Rückkopplungseffekten kommt, wenn man nicht nur die Atmosphäre allein, sondern das komplexe gekoppelte Erdsystem betrachtet.

Das „Emmy Noether“-Programm möchte jungen Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftlern einen Weg zu früher wissenschaftlicher Selbständigkeit eröffnen. Promovierte Forscherinnen und Forscher erwerben durch eine in der Regel fünfjährige Förderung die Befähigung zum Hochschullehrer durch die Leitung einer eigenen Nachwuchsgruppe. Bewerben können sich Post Docs mit in der Regel zwei bis vier Jahren Forschungserfahrung nach der Promotion. Die Bewerber müssen über internationale Forschungserfahrung verfügen.

Kontakt:

Dr. Johannes Quaas
Max-Planck-Institut für Meteorologie
Tel: 040 – 41173 – 179
e-mail: johannes.quaas@zmaw.de

Media Contact

Dr. Annette Kirk idw

Weitere Informationen:

http://www.zmaw.de http://www.mpg.de

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