Spitzenstellung des Max-Planck-Instituts für Chemie auf dem Gebiet der Geowissenschaften bestätigt

In der von ISI (Institute for Scientific Information, Philadelphia, USA), einer Einrichtung zur Gewinnung und Verarbeitung wissenschaftlicher Information, herausgegebenen Zeitschrift „ScienceWatch“, Ausgabe November/Dezember 2001, wurde eine auf der ESI (Essential Science Indicators)-Datenbank basierende Analyse des Fachgebietes Geowissenschaften veröffentlicht. Es wurden die meist zitierten Zeitschriften, Institutionen und Autoren der letzten zehn Jahre (1991-2001) ermittelt. Die Auswertung von Veröffentlichungen und Zitationen in über 300 geowissenschaftlichen Zeitschriften hebt die Bedeutung der Atmosphärenforschung und Klimatologie im Rahmen der Geowissenschaften während der letzen Dekade besonders hervor. Das Max-Planck-Institut für Chemie in Mainz steht dabei an erster Stelle als Forschungseinrichtung mit den meisten Zitationen pro Publikation, gefolgt vom National Center of Atmospheric Research und der Harward University. Mit 2911 Zitaten bei 110 Veröffentlichungen ist Prof. Paul J. Crutzen der meist zitierte Autor auf dem Gebiet der Geowissenschaften. Paul J. Crutzen, bis 2000 Direktor am Max-Planck-Institut für Chemie, wurde 1995 – zusammen mit Mario J. Molina und F. Sherwood Rowland – für Arbeiten zur Chemie der Atmosphäre, insbesondere über Bildung und Abbau von Ozon der Nobelpreis für Chemie verliehen. Nach seiner Emeritierung ist Paul J. Crutzen weiterhin aktiv in der Atmosphärenforschung am Max-Planck-Institut für Chemie und der University of California, San Diego, USA, tätig.

Das Max-Planck-Institut für Chemie besteht heute aus fünf Abteilungen: Biogeochemie, Chemie der Atmosphäre, Geochemie, Kosmochemie sowie Wolkenphysik- und chemie, deren Forschungsthemen der Entstehung, Entwicklung und Zukunft unseres Planeten und seiner Nachbarplaneten gelten. Es seien dazu nur einige Fragestellungen genannt: Wie wirken sich die Wechselwirkungen zwischen Atmosphäre, dem Leben auf der Erde, dem Klima und der Gesellschaft auf den gegenwärtigen Zustand und die zukünftige Entwicklung der globalen Umwelt aus? Wie sieht es im Erdinneren aus, wie bilden sich Vulkane und Gebirge, wie haben sich die Ozeane und das Klima während der letzten Millionen Jahre entwickelt? Was verraten uns die Analysen von Meteoriten, Mond- und Marsgesteinen über das Alter, die Entstehung und Frühentwicklung unseres Sonnensystems und die chemische Zusammensetzung unseres Planetensystems? Antworten auf diese Fragen werden mit Hilfe von Laboruntersuchungen, Feldmessungen am Boden, von Schiffen. Flugzeugen und Satelliten aus, planetaren Missionen sowie Modellrechnungen gesucht. Die wissenschaftlichen Abteilungen des Instituts kooperieren dabei in vielen Projekten mit nationalen und internationalen Forschungseinrichtungen.

Unter dem Motto “ planet erde“ wurde das Jahr 2002 zum Jahr der Geowissenschaften ausgerufen. Das ist ein gemeinsames Projekt des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, der Initiative „Wissenschaft im Dialog“ des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft sowie der großen Forschungsorganisationen. Ziel des Projektes ist es, einen lebendigen Dialog zwischen Öffentlichkeit und Wissenschaft über Bedeutung, Nutzen und Chancen des für die Zukunft unseres Planeten so wichtigen Feldes der Geowissenschaften zu führen. Das Max-Planck-Institut für Chemie und der Fachbereich Geowissenschaften der Universität Mainz beteiligen sich gemeinsam am Jahr der Geowissenschaften mit einem Wochenende der offenen Tür am 8. und 9. Juni 2002.

Media Contact

Dr. Mirjana Kotowski idw

Weitere Informationen:

http://www.planeterde.de/

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