Wohin mit dem Müll?

Das 3. Fachgespräch „Geophysik und Barrieresysteme“ beschäftigt sich mit der langfristigen Entsorgung von toxischen und radioaktiven Abfällen in Untertagedeponien. Gesucht werden Gesteinsformationen, die Deponien auf 1 Million Jahre hin sicher machen können.


Radioaktiver und toxischer Müll, z. B. aus Kraftwerken und Kliniken, muss langfristig sicher verwahrt werden. Die Suche nach geeigneten Deponien ist ein gesellschaftliches Problem, für dessen Lösung das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit Wissenschaftlern und Praktikern aus ganz Deutschland zusammenarbeitet. Ziel ist, bis zum Jahre 2030 solche Endlager zu planen und zu schaffen, die auch noch in 1 Million Jahren sicher sind. Regelmäßig treffen sich deshalb die Beteiligten, um neueste Erkenntnisse auf diesem Gebiet auszutauschen.

Das Institut für Geophysik und Geologie der Universität Leipzig arbeitet mit dem Forschungszentrum Karlsruhe als Projektträger des BMBF zusammen. Auf dem gemeinsamen 3. Fachgespräch wird das Thema Geophysik und Barrieresystem diskutiert. „Unser Institut ist führend in diesem Bereich.“, erklärt Prof. Dr. Franz Jacobs, vom Leipziger Institut für Geophysik und Geologie. „Deshalb sind wir immer wieder Gastgeber für die Fachgespräche.“ Auf dem 3. Fachgespräch sollen zunächst Methoden und Instrumente vorgestellt werden, mit denen man mögliche Umgebungsgesteine analysieren kann, ohne sie zu zerstören. Dabei sollen zugleich die „schwachen Punkte“ des Gesteins identifiziert und Möglichkeiten des sicheren Verschlusses von Endlagerstätten vorgestellt werden.

Die Universität Leipzig wird ein universelles integriertes geophysikalisches Mess- und Auswertungssystem vorstellen, das Geologie, Geoelektrik, Seismik und die Simulation konkreter Szenarien berücksichtigt.

Weitere Informationen:
Prof. Dr. Franz Jacobs
Telefon: 0341 97-32800
E-Mail: fjacobs@uni-leipzig.de

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Dr. Bärbel Adams idw

Weitere Informationen:

http://www.geo.uni-leipzig.de

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