TU München und ESA kooperieren bei neuer Satellitenmission
GOCE (Gravity field and steady-state Ocean Circulation Explorer Mission) ist eine Satellitenmission des neuen erdwissenschaftlichen Programms „Living Planet“ der europäischen Raumfahrtagentur ESA. Ziel der Mission ist die detailgenaue Vermessung und Kartierung der Unregelmäßigkeiten/Variationen des Schwerefeldes der Erde. Die GOCE-Daten werden von Wissenschaftlern aus der Geophysik, Ozeanographie, Geodäsie und Meeresspiegelforschung genutzt werden. Sie werden sowohl einen detaillierten Blick ins Erdinnere als auch die Erfassung der globalen Ozeanzirkulationssysteme ermöglichen. Damit liefert GOCE wichtige Beiträge zur Erdsystem- und Klimaforschung. Das Hauptinstrument des GOCE-Satelliten ist ein neuartiges Gravitationsgradiometer. Dieses bildet gemeinsam mit einer kontinuierlichen, zentimetergenauen GPS-Ortung sowie einer aktiven Lagekontrolle des Satelliten ein integriertes System höchster Sensitivität. Durch das Zusammenspiel all dieser Sensoren sowie der Anwendung neuer Analysetechniken kann eine bisher nicht erreichte Detailgenauigkeit des globalen Erdschwerefeldes erreicht werden. Der Satellit wird in nur 250 km Höhe um die Erde kreisen. Der Start wird im Jahr 2006 erfolgen.
Die wissenschaftliche Datenauswertung und Schwerefeldmodellierung wird im Auftrag der ESA von einem Konsortium aus 10 europäischen Universitäten und Forschungseinrichtungen durchgeführt. In dem Konsortium ist die europäische Kernkompetenz zu diesem Thema gebündelt. Es wirken Wissenschaftler aus Bern, Bonn, Delft, Graz, Kopenhagen, Mailand, München, Potsdam, Toulouse und Utrecht mit. Das Vorhaben wird durch das Institut für Astronomische und Physikalische Geodäsie der Technischen Universität München gemeinsam mit dem Niederländischen Raumforschungsinstitut in Utrecht koordiniert; die TUM ist Haupt-Vertragspartner der ESA. Das Vertragsvolumen beträgt 7,8 Millionen Euro.
Der Vertrag wird von den Partnern in Anwesenheit des TU-Präsidenten, Professor Wolfgang A. Hermann, des Direktors des erdwissenschaftlichen Programms der ESA, Dr. Volker Liebig, und weiteren hochrangigen ESA-Vertretern am 26. Oktober 2004 um 14 Uhr im Senatssaal der Technischen Universität München (Arcisstr. 21, 80333 München) unterzeichnet.
Media Contact
Weitere Informationen:
http://www.tu-muenchen.de/Alle Nachrichten aus der Kategorie: Geowissenschaften
Die Geowissenschaften befassen sich grundlegend mit der Erde und spielen eine tragende Rolle für die Energieversorgung wie die allg. Rohstoffversorgung.
Zu den Geowissenschaften gesellen sich Fächer wie Geologie, Geographie, Geoinformatik, Paläontologie, Mineralogie, Petrographie, Kristallographie, Geophysik, Geodäsie, Glaziologie, Kartographie, Photogrammetrie, Meteorologie und Seismologie, Frühwarnsysteme, Erdbebenforschung und Polarforschung.
Neueste Beiträge
Erstmals 6G-Mobilfunk in Alpen getestet
Forschende der Universität Stuttgart erzielen leistungsstärkste Verbindung. Notrufe selbst in entlegenen Gegenden absetzen und dabei hohe Datenmengen in Echtzeit übertragen? Das soll möglich werden mit der sechsten Mobilfunkgeneration – kurz…
Neues Sensornetzwerk registriert ungewöhnliches Schwarmbeben im Vogtland
Das soeben fertig installierte Überwachungsnetz aus seismischen Sensoren in Bohrlöchern zeichnete Tausende Erdbebensignale auf – ein einzigartiger Datensatz zur Erforschung der Ursache von Schwarmbeben. Seit dem 20. März registriert ein…
Bestandsmanagement optimieren
Crateflow ermöglicht präzise KI-basierte Nachfrageprognosen. Eine zentrale Herausforderung für Unternehmen liegt darin, Über- und Unterbestände zu kontrollieren und Lieferketten störungsresistent zu gestalten. Dabei helfen Nachfrage-Prognosen, die Faktoren wie Lagerbestände, Bestellmengen,…