Ältestes Schiffswrack im Schwarzen Meer entdeckt

Ein internationales Wissenschaftlerteam hat mit Unterstützung der National Geographic Society im Schwarzen Meer das älteste jemals dort entdeckte Schiffswrack gefunden. Kürzlich abgeschlossenen Untersuchungen zufolge sank das Schiff zwischen dem 5. und dem 3. Jahrhundert v. Chr. vor der Küste des heutigen Bulgarien.

Zur Datierung des Schiffswracks untersuchten die Wissenschaftler Fischgräten, die in einer der Tonamphoren gefunden wurden, mit denen das Schiff beladen war. Die Analyse ergab, dass es sich bei den Gräten um die von großen Süßwasserwelsen handelt, deren Fleisch wie moderne Fischsteaks zugeschnitten worden war. Messerspuren an den Gräten belegen, dass die Fische in den Krug verpackt wurden. Untersuchungen mit Hilfe der Radiokarbonmethode datieren das Alter der Fische – und damit auch des Wracks – auf 2280 bis 2490 Jahre.

Den Wissenschaftlern zufolge weisen die Gestaltungsmerkmale der geborgenen Amphore auf die türkische Stadt Sinope hin. Sie vermuten, dass es sich bei dem Wrack um ein Handelssschiff handelt, das seine Reise in Sinope an der Südküste des Schwarzen Meeres begonnen und dann am Nordufer, an der Krim-Halbinsel, den Fisch geladen hat. Anschließend könnte es in westliche Richtung gesegelt sein, bis es vor Bulgarien gesunken ist. „Durch diesen Fund bekommen Historiker erstmals ein echtes Wrack aus einer wichtigen Ära des Handels im Schwarzen Meer zu Gesicht, von der man bislang nur durch schriftliche Aufzeichnungen wusste“, so Robert Ballard, der Leiter der Forschungsgruppe über die Bedeutung des Funds. Im nächsten Sommer wollen die Wissenschaftler das im August 2002 gefundene Wrack bergen.

Für Rückfragen:

NATIONAL GEOGRAPHIC DEUTSCHLAND
Public Relations
Myriam Reinwein
Kehrwieder 8
20457 Hamburg
Tel.: (040) 3703-5526
Fax: (040) 3703-5599
E-Mail: reinwein.myriam@ng-d.de

Media Contact

ots

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Geowissenschaften

Die Geowissenschaften befassen sich grundlegend mit der Erde und spielen eine tragende Rolle für die Energieversorgung wie die allg. Rohstoffversorgung.

Zu den Geowissenschaften gesellen sich Fächer wie Geologie, Geographie, Geoinformatik, Paläontologie, Mineralogie, Petrographie, Kristallographie, Geophysik, Geodäsie, Glaziologie, Kartographie, Photogrammetrie, Meteorologie und Seismologie, Frühwarnsysteme, Erdbebenforschung und Polarforschung.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Immunzellen in den Startlöchern: „Allzeit bereit“ ist harte Arbeit

Wenn Krankheitserreger in den Körper eindringen, muss das Immunsystem sofort reagieren und eine Infektion verhindern oder eindämmen. Doch wie halten sich unsere Abwehrzellen bereit, wenn kein Angreifer in Sicht ist?…

Durchbruch bei CRISPR/Cas

Optimierte Genschere erlaubt den stabilen Einbau von großen Genen. Großer Fortschritt an der CRISPR-Front. Wissenschaftlern des Leibniz-Instituts für Pflanzenbiochemie (IPB) ist es erstmals gelungen, sehr effizient große Gen-Abschnitte stabil und…

Rittal TX Colo: Das neue Rack für Colocation Data Center

Rittal TX Colo: Flexibel, skalierbar und zukunftssicher Mit der zunehmenden Digitalisierung und künftig auch immer mehr KI-Anwendungen steigt der Bedarf an Rechenleistung signifikant – und damit boomt der Colocation-Markt. Unternehmen…

Partner & Förderer