Nahtlos angeschlossen: Stadt, Land, Fluss im 3D-Modell

Das vierköpfige Projektteam stellte den Editor am 27. Juni auf dem „Bachelorpodium“ vor, zu dem rund 200 Entscheider aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft nach Potsdam gekommen waren.

Virtuelle 3D-Welten sind mittlerweile aus vielen IT-Anwendungen nicht mehr wegzudenken: Weit verbreitete Programme wie GoogleEarth oder SecondLife nutzen dreidimensionale Modelle als zentrales Element der grafischen Benutzeroberfläche, genauso wie viele Navigationsgeräte. Der verfügbaren Technik mangelt es zurzeit vor allem an Mitteln, mit möglichst wenigen Ressourcen weitläufige Landschaften darzustellen und gleichzeitig auch Objekte wie Brücken und Häuser abzubilden.

„Außerdem wird es künftig notwendig sein, Teile der dargestellten Landschaften mit unterschiedlichem Detailreichtum zu modellieren: den Berggipfel oder ein Dorf sehr detailliert, Bergrücken im Hintergrund müssen aber nicht so genau dargestellt sein“, erklärte Jonas Rogge, Sprecher der Bachelorprojektgruppe.

„Mit dem von uns entwickelten 3D-Editor ermöglichen wir das und bieten dem Nutzer viele verschiedene Werkzeugen, mit denen er Geländemodelle präzise bearbeiten kann – etwa durch die interaktive Erzeugung von Bergen und Tälern im Modell“, ergänzte Rogge.

Bei der Entwicklung des Editors setzten die vier Studenten eine Vorversion der „City Geography Markup Language“ (CityGML) um. Dies ist ein internationaler Standard des Open Geospatial Consortiums (OGC), der das Speichern und Austauschen von virtuellen 3D-Stadtmodellen einfacher machen soll. Die im Bachelorprojekt gewonnenen Erfahrungen fließen in die abschließende Entwicklung von CityGML mit ein.

Betreut wurde das Projekt von Prof. Dr. Jürgen Döllner, Leiter des Fachgebiets Computergrafische Systeme am HPI. Einer der Schwerpunkte des Fachgebiets ist die Visualisierung und Modellierung raumbezogener und räumlicher Daten. Das Projekt wurde in Zusammenarbeit mit der 3D Geo GmbH aus Potsdam durchgeführt, die hierfür das LandXplorer-System als Test- und Implementierungsplattform bereitgestellt hat.

Bachelorpodium – Ausweis der praxisnahen Ausbildung am HPI

Beim „Bachelorpodium“ des Hasso-Plattner-Instituts präsentieren
Bachelorstudenten seit 2005 jedes Jahr einer interessierten Öffentlichkeit die Ergebnisse ihrer Praxis-Projekte, die sie in Teams von vier bis acht Studenten am Ende ihres Bachelorstudiums absolviert haben. Sie zeigen, wie sie zwei Semester lang – von ihren Professoren angeleitet – größere praktische Aufgaben der Informationstechnologie eigenverantwortlich angepackt und welche innovativen Lösungen für Wirtschaft und Gesellschaft sie dabei entwickelt haben. Projektgeber sind renommierte Unternehmen und Institutionen aus ganz Deutschland. Eine Übersicht über die laufenden Projekte gibt die HPI-Internetseite

http://www.hpi.uni-potsdam.de/lehre/studienprojekte/bachelorprojekte.html.

Kurzprofil Hasso-Plattner-Institut

Das Hasso-Plattner-Institut für Softwaresystemtechnik GmbH (HPI) in Potsdam ist Deutschlands universitäres Exzellenz-Zentrum für IT Systems Engineering. Als einziges Universitäts-Institut in Deutschland bietet es den Bachelor- und Master-Studiengang „IT-Systems Engineering“ an – eine praxisnahe und ingenieurwissenschaftlich orientierte Alternative zum herkömmlichen Informatik-Studium, die von derzeit circa 400 Studenten genutzt wird. Insgesamt 50 Professoren und Dozenten sind am HPI tätig. Es betreibt exzellente universitäre Forschung – auch für erste Adressen der Wirtschaft. Vor allem geht es um Grundlagen und Anwendungen für große, hoch komplexe und vernetzte IT-Systeme.

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