Neue Bohranlage für die Geoforschung

InnovaRig ist in enger Zusammenarbeit zwischen Helmholtz-Geoforschern und der Firma Herrenknecht Vertical GmbH entwickelt worden und dringt in Bohrtiefen bis zu 5000 Metern vor. „Damit haben wir erstmalig ein maßgeschneidertes Großgerät, mit dem wir sowohl Grundlagenfragen der Erdforschung untersuchen, als auch Anwendungen wie die Geothermie voran treiben können“, sagt Professor Jürgen Mlynek, Präsident der Helmholtz-Gemeinschaft. Die innovative Konzeption der Anlage basiert auf den langjährigen Erfahrungen des GFZ Potsdam im wissenschaftlichen Bohren.

Die Besonderheit der Bohranlage: Sie besitzt die technische Ausrüstung, um den unterschiedlichen Anforderungen wissenschaftlicher und technischer Projekte zu genügen. Zudem setzt sie sich aus Modulen zusammen, die sich leicht transportieren lassen und ist dadurch flexibel einsetzbar, sowohl für wissenschaftliche Untersuchungen als auch für industrielle Aufgaben. Dazu gehören auch die großen aktuellen Forschungsprojekte zur Untergrundspeicherung von Kohlendioxid und zur Geothermie.

Insgesamt hat die Helmholtz-Gemeinschaft bisher rund 13 Millionen Euro in die Entwicklung dieses Großgeräts investiert, das nun zu den modernsten Bohranlagen der Welt zählt. Weitere fünf Millionen Euro kamen aus Eigenanteilen des GeoForschungsZentrums Potsdam und Industriebeteiligungen. Durch zahlreiche technische Neuentwicklungen sind sowohl die Leistung der Bohranlage als auch die Sicherheit des Personals gestiegen, während die Belastung der Umwelt durch Abgase und Schall minimiert wurde. Die Anlage kann dadurch auch in unmittelbarer Nähe von Wohngebieten betrieben werden.

Die Helmholtz-Gemeinschaft leistet Beiträge zur Lösung großer und drängender Fragen von Gesellschaft, Wissenschaft und Wirtschaft durch wissenschaftliche Spitzenleistungen in sechs Forschungsbereichen: Energie, Erde und Umwelt, Gesundheit, Schlüsseltechnologien, Struktur der Materie, Verkehr und Weltraum. Die Helmholtz-Gemeinschaft ist mit 26.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in 15 Forschungszentren und einem Jahresbudget von rund 2,35 Milliarden Euro die größte Wissenschaftsorganisation Deutschlands. Ihre Arbeit steht in der Tradition des großen Naturforschers Hermann von Helmholtz (1821-1894).

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