Atmosphären- und Erdsystemforschung mit dem Forschungsflugzeug HALO

Basierend auf einer Gulfstream G550, bietet HALO eine neue Flugzeugplattform für die Erdsystemforschung, vor allem für Prozessstudien in der Troposphäre und unteren Stratosphäre sowie zur Fernerkundung von Prozessen an der Erdoberfläche.

Über große Entfernungen (weiter als 8000 km), in großen Höhen (bis 15500 m) und mit Nutzlasten bis zu drei Tonnen bietet HALO einzigartige innovative Forschungsmöglichkeiten.

Das HALO-Schwerpunktprogramm wird gemeinsam von Prof. Joachim Curtius (Goethe-Universität Frankfurt am Main), Prof. Manfred Wendisch (Universität Leipzig) und Dr. Mirko Scheinert vom Institut für Planetare Geodäsie der TU Dresden koordiniert und umfasst in der nun zweiten Förderphase 31 Projekte, die größtenteils in interdisziplinärer Kooperation zwischen Universitäten und Instituten der Max-Planck-Gesellschaft, Helmholtz-Gemeinschaft und Leibniz-Gemeinschaft bearbeitet werden.

Das Schwerpunktprogramm hat zwei übergeordnete Ziele. Das erste gilt der Entwicklung hochtechnologischer Sensorik und Instrumentierung, die auf den neuesten Entwicklungen der Geowissenschaften, Meereswissenschaften und chemisch-physikalischen Wissenschaften basieren und für den Einsatz auf HALO optimiert werden. Mit diesen Werkzeugen soll weiterhin auf HALO Erdsystemforschung auf internationalem Spitzenniveau durchgeführt werden. Schwerpunkte der Forschung sind dabei:

– Quellen, Transport und Umwandlung von Aerosolen
– Wolken und Niederschlag
– Transport und Dynamik im Bereich Troposphäre bis untere Stratosphäre
– Photochemie der freien Troposphäre und der Tropopausenregion
– Fernerkundung von geowissenschaftlichen Parametern und Prozessen an der Erdoberfläche

– geophysikalische und geodynamische Prozesse.

HALO-gestützte Forschung wird mittels integrierter, multidisziplinärer und systemorientierter Ansätze helfen, wissenschaftlich und gesellschaftlich wichtige Fragen zu beantworten, die das Zusammenspiel von Prozessen im System Erde und menschlichen Aktivitäten betreffen. HALO soll in der deutschen Atmosphärenforschung eine Schlüsselrolle einnehmen und ein zentrales Werkzeug in den Bereichen Geophysik, Geodäsie und allgemeiner Erdbeobachtung darstellen. Für eine Reihe neuer Satellitenmissionen bietet HALO ausgezeichnete Möglichkeiten, weltraumbasierte Daten mit denen der Atmosphäre zu verbinden sowie Fernerkundungsmethoden zu erproben und zu validieren.

Der Senat der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) hat im Sommer 2010 die Finanzierung der zweiten Phase des Infrastruktur-Schwerpunktprogramms zur wissenschaftlichen Nutzung des neuen deutschen Forschungsflugzeuges HALO bewilligt.

Das DFG-Fördervolumen beträgt 6,5 Mio. Euro für den Zeitraum 2010 – 2013.

Informationen für Journalisten:
Dr. Mirko Scheinert, TU Dresden
Tel. 0351 463-33683
E-Mail: Mirko.Scheinert@tu-dresden.de

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Kim-Astrid Magister idw

Weitere Informationen:

http://www.tu-dresden.de

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