64 000 Blitzeinschlaege im Sommer 2015

Der Blitz-Informationsdienst von Siemens nutzt rund 150 verbundene Messstationen in Europa und betreut das Messnetz in der Schweiz, Deutschland, Grossbritannien, Polen, Benelux, Tschechien, der Slowakei und Ungarn. Am meisten Blitzeinschläge gab es in diesem Sommer in der Thurgauer Ortschaft Mauren, wo das BLIDS-System 15,77 Einschläge pro Quadratkilometer registrierte.

Deutlich weniger Blitze im Jahr 2014

2015 ist in der Schweiz die Zahl der Gewitter und der damit zusammenhängenden Blitzeinschläge bereits nach den ersten acht Monaten deutlich höher als 2014. Im gesamten letzten Jahr wurden nämlich lediglich 61 000 Erdblitze verzeichnet. Betrachtet man den Zeitraum von Januar bis Dezember 2014 sind in der Tessiner Ortschaft Bosco-Luganese am meisten Blitzeinschläge registriert worden, nämlich 19,28 pro Quadratkilometer. Zum Vergleich: Cottbus, der blitzreichste Ort in Deutschland, verzeichnete im Jahr 2014 insgesamt 8,42 Blitze pro Quadratkilometer.

Flächendeckendes Messsystem

„Aus den Daten der Messstationen können wir bis auf 200 Meter genau ermitteln, wo gerade ein Blitz eingeschlagen hat“, erklärt Stephan Thern, Leiter des Blitz-Informationsdienstes. „Zum Schutz von Menschen, Technik und Infrastruktur analysiert Siemens seit 1991 die registrierten Blitze und sendet umgehend Warnhinweise an unsere Gewitteralarm-Kunden.“

Genutzt wird BLIDS unter anderem von Wetterdiensten, Versicherungen sowie Industrie- und Elektrizitätsunternehmen. Die Informationen sind zum Beispiel für Betreiber von Überlandleitungen relevant. So können diese, wenn eine Leitung ausfällt, schnell klären, ob ein Blitz oder ein umgestürzter Baum für den Stromausfall verantwortlich ist. „Falls wir den Blitzeinschlag bestätigen, kann die Leitung schnell wieder ans Netz genommen werden. Bei einem Baum dauert es natürlich länger“, so Thern.

Blitze sind der Grund für viele Schäden an elektrischen Geräten. Ob Fernseher, Waschmaschine oder Satellitenempfänger – die meist hochempfindliche Elektronik kann selbst dann beschädigt werden, wenn der Blitz in grösserer Entfernung einschlägt. Genau vorhersagen lassen sich Blitze nicht. „Man kann nur sehen, dass sich die Blitze-Aktivität beziehungsweise eine Gewitterfront aktuell mit einer bestimmten Geschwindigkeit in eine bestimmte Richtung bewegt. Aber eine Garantie, dass das Gewitter auch auf diesem Kurs bleibt, gibt es nicht. Da müssen wir kontinuierlich beobachten“, so Thern.

So funktioniert das BLIDS-System

Jeder Blitz sendet ein elektromagnetisches Signal respektive elektromagnetische Wellen aus. Diese Informationen werden mit Antennen registriert und in der BLIDS-Zentrale von Siemens in Karlsruhe analysiert. Die Antennen sind so aufgebaut, dass sie erkennen können aus welcher Richtung das Signal kommt. In Kombination mit den Informationen weiterer Antennen ist es möglich, den Einschlagspunkt zu bestimmen. Zudem kann der Verlauf eines Gewitters lückenlos dargestellt werden.

Unter www.blids.de  können sich Interessierte mit dem kostenlosen BLIDS-Spion schnell und aktuell über Blitzeinschläge informieren.

Ansprechpartner

Benno Estermann
Head of Public Relations
Tel. +41 (0)585 585 167
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