Zehn Millionen für MHH-Forscher und Partner

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat den Sonderforschungsbereich (SFB) 738 „Optimierung konventioneller und innovativer Transplantate“ um weitere vier Jahre verlängert. Der seit 2007 geförderte SFB wird nun bis zum Jahr 2015 mit zehn Millionen Euro gefördert.

„Das ist ein außerordentlicher Erfolg für die beteiligen Forschergruppen des Sonderforschungsbereich“, sagt Professor Dr. Dieter Bitter-Suermann, Präsident der MHH. „Es zeigt, wie stark der Forschungsschwerpunkt Transplantation an der MHH ist.“

Die MHH ist eines der größten Transplantationszentren in Deutschland und Europa. Doch Spenderorgane sind knapp, die Lebensdauer der transplantierten Organe ist begrenzt. Diesem Problem widmen sich die 19 Teilprojekte des SFB 738. In dem Verbundprojekt erforschen Wissenschaftler der MHH und des Helmholtz Zentrums für Infektionskrankheiten in Braunschweig (HZI) offene Fragen auf dem Gebiet der Transplantationsmedizin und entwickeln neue alternative Methoden zur konventionellen Organtransplantation.

„Der Organmangel stellt die Gesellschaft vor enorme Probleme, die nur durch die Entwicklung alternativer Therapieverfahren unter Einsatz der Gen- und Stammzelltechnologie gelöst werden können“, sagt Professor Dr. Michael Manns, Sprecher des SFB 738 und Direktor der MHH-Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Endokrinologie. Am SFB 738 sind 88 wissenschaftliche und nichtwissenschaftliche Mitarbeiter beteiligt.

Wissenschaftler von 13 verschiedenen Instituten und Kliniken arbeiten in dem Sonderforschungsbereich interdisziplinär zusammen. Sie versuchen zum Beispiel, bei der Knochenmarktransplantation das Auftreten der Abstoßungsreaktion (Graft Versus Host Disease) zu verhindern und dabei die Abwehrkraft des Immunsystems gegenüber Infektionen zu erhalten. Gleichzeitig soll eine Immunantwort gegen verbleibende Tumorzellen erzeugt werden, um eine erneute Leukämie zu verhindern. Sie untersuchen auch Methoden zur Immuntoleranz, die die Abstoßung von Organen verhindern können. Eines ihrer Ziele ist, dass Nebenwirkungen von Medikamenten, die das Immunsystem (und damit die Abstoßungsreaktion) unterdrücken und somit die Infektionsgefahr erhöhen, verringert werden. Eines Tages soll es möglich sein, ganz auf den Einsatz von Immunsystem unterdrückende Medikamente nach Organtransplantation verzichten zu können. Auch arbeiten die Forscher an Alternativen zur klassischen Organtransplantation wie der Leberzelltherapie, die bei Leberversagen zum Einsatz kommen soll.

Weitere Informationen erhalten Sie bei Professor Dr. Michael Manns, Sprecher des SFB 738, Telefon (0511) 532-3306, Manns.Michael@mh-hannover.de

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Stefan Zorn idw

Weitere Informationen:

http://www.mh-hannover.de/

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