Wissenschaftspreis für Forschung zu seltenen Weichgewebesarkomen

Der Wissenschaftspreis, den das Unternehmen PharmaMar einmal im Jahr für herausragende wissenschaftliche Leistungen auf dem Gebiet der klinischen oder experimentellen Forschung zu Weichgewebesarkomen vergibt, ist in diesem Jahr Dr. Jens Jakob verliehen worden. Der junge Arzt, der an der Chirurgischen Klinik der Universitätsmedizin Mannheim forscht, hat den mit 10.000 Euro dotierten Preis im Rahmen der Sarkomkonferenz in Berlin (14. bis 16. März 2013) in Empfang genommen.

Weichgewebesarkome sind seltene aber bösartige Tumore, die in der Muskulatur, im Bindegewebe und Fettgewebe entstehen können. Die Diagnostik und Behandlung dieser Tumore stellt die Ärzte vor besondere Herausforderungen, da diese Tumore sehr heterogen sind in Bezug auf ihr biologisches Verhalten, die Prognose, wie auch bezüglich ihres Ansprechens auf verschiedene Behandlungsverfahren. Gerade aus diesem Grund stiftet das forschende Unternehmen PharmaMar den Wissenschaftspreis, um die Forschung auf dem Gebiet der Weichgewebesarkome weiter voranzutreiben und damit neue Diagnose- und Therapiestrategien zu erschließen.

In der ausgezeichneten Arbeit hat sich Dr. Jakob das Ziel gesetzt, die optimale Therapie von speziellen Bindegewebstumoren des Mastdarms (Gastrointestinale Stromatumoren des Rektums, Rektum-GIST) zu definieren. Die wichtigste Therapie dieser Tumore ist deren vollständige chirurgische Entfernung. Diese birgt jedoch aufgrund der engen räumlichen Nähe zum Schließmuskel und zu Nachbarorganen deutliche Risiken. Die Operation kann erhebliche Einschränkungen der Sexual- und Schließmuskelfunktion nach sich ziehen.

Aufgrund spezifischer Veränderungen der Tumorzellrezeptoren werden Gastrointestinale Stromatumore des Rektums am besten vor einer Operation mit einer gezielten (targeted) Therapie mit Tyrosinkinase-Inhibitoren vorbehandelt. Die daraus resultierende Verkleinerung des Tumors erlaubt es in der Regel, diesen in einer den Schließmuskel erhaltenden Operation zu entfernen. Unter dieser Behandlung ist es außerdem meistens möglich, den Zugang zum Operationsfeld durch die Bauchhöhle zu vermeiden. Dies kann dazu beitragen, die Häufigkeit von Absiedlungen der Tumoren (Metastasen) in der Bauchhöhle zu senken. Diese beiden Aspekte konnte Dr. Jakob in seiner Arbeit belegen.

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Dr. Eva Maria Wellnitz idw

Weitere Informationen:

http://www.umm.de

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