Die Verleihung des Medizin-Nobelpreises ermutigt deutsche Stammzellforscher

Auch das Leipziger Unternehmen Vita 34 forscht gemeinsam mit der Medizinischen Hochschule Hannover an den von Yamanaka erstmals beschriebenen induzierten pluripotenten Stammzellen (iPS Zellen), um die Entwicklung neuer Zelltherapien voran zu treiben.

Mit der Verleihung des Nobelpreises wurde vor allem auch das Potenzial gewürdigt, dass in der iPS-Technologie steckt. Den Grundstein legte der Brite Gurdon vor 50 Jahren mit dem ersten gelungenen Zellkerntransfer in eine Eizelle. Yamanaka zeigte 44 Jahre später, dass nur wenige bestimmte Gene ausreichen, um fast jeden Zellkern in einen pluripotenten Zustand zurückzuführen, ohne dass Eizellen oder Embryonen dafür zerstört werden müssten.

Aus den so reprogrammierten iPS Zellen könnten dann praktisch alle Gewebetypen eines menschlichen Körpers entstehen. Entscheidend ist dabei für die Stammzellmediziner, dass die iPS Zellen aus körpereigenen Zellen eines Patienten hergestellt werden können, die im Fall einer Zelltherapie nicht abgestoßen würden.

Doch nicht jede Zelle des Körpers ist für die Rückprogrammierung zu einer iPS Zelle gleich gut geeignet. Vita 34 forscht darum gemeinsam mit der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) an der Vermehrung und Rückprogrammierung von besonders jungen, unbelasteten Zellen – Stammzellen aus dem Nabelschnurblut.

'In einem gemeinsamen Forschungsprojekt mit Prof. Ulrich Martin (MHH) konnten wir bereits bestätigen, dass sich Nabelschnurblutstammzellen effizient und zuverlässig reprogrammieren lassen', erklärt Dr. Rüdiger Alt, Leiter der Abteilung Forschung und Entwicklung bei Vita 34.

'Der Trend geht auf jeden Fall hin zu unbelasteten Startzellen', ergänzt Prof. Ulrich Martin. 'Es gibt ein Risiko, wenn Zellen mit Mutationen reprogrammiert werden, da sich diese Mutationen auch in die iPS Zellen übertragen. Eine wichtige Frage für das iPS-Gebiet ist darum, wie sich das Lebensalter eines Zellspenders und die Art der verwendeten Zellen auf die Qualität der iPS Zellen auswirken. Bei allen vor uns liegenden Aufgaben überwiegt derzeit aber natürlich die große Freude über die Würdigung zweier herausragender Wissenschaftler aus unserem Arbeitsgebiet.'

Er werde mit seinen Kollegen härter arbeiten, um effektive Medikamente und neue Therapien zu entwickeln, wird Yamanaka in einer Stellungnahme der Kyotoer Universität zitiert. Auch Prof. Martin und Dr. Alt werden gemeinsam mit Hochdruck ihre Forschungen vorantreiben, denn schließlich sei die Verleihung des Medizin-Nobelpreises eine Ermutigung für alle Wissenschaftler, die mit iPS-Zellen arbeiten.

Vita 34 wurde 1997 von Ärzten in Leipzig gegründet und ist die älteste und größte private Nabelschnurblutbank in Deutschland. Forschungsschwerpunkte von Vita 34 sind die Alterung, Vermehrung und Rückprogrammierung von Stammzellen sowie die Entwicklung neuer, stammzellbasierter Therapien bei Typ-1-Diabetes, Hirnschädigung und Herzerkrankungen. Weitere Informationen unter www.vita34.de

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