Universität Vechta verleiht Wissenschaftspreis

In einem Festakt wurde am Donnerstag, 17. Januar, der zweite Höffmann-Wissenschaftspreis für Interkulturelle Kompetenz an der Universität Vechta vergeben. Preisträger ist der Oldenburger Pädagoge Prof. Dr. Paul Mecheril. Der mit 10.000 Euro dotierte Wissenschaftspreis wird vom Vechtaer Reiseunternehmer Hans Höffmann gestiftet. Über 90 Gäste aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik kamen zur festlichen Verleihung in die Universität.

Prof. Dr. Paul Mecheril überzeugte die Jury mit der großen Breite, Zahl und Intensität seines wissenschaftlichen Gesamtwerkes. Mecheril sei nicht nur Theoretiker, er sei national wie international präsent. Und das nicht nur im wissenschaftlichen Kontext, wie Laudator Prof. Dr. Rauf Ceylan, Religionswissenschaftler der Universität Osnabrück, feststellte: „Paul Mecheril hat mit seinen Forschungsleistungen nicht nur Leerstellen unseres wissenschaftlichen Kenntnisstandes gefüllt und bahnbrechende Entwicklungen angestoßen, sondern auch außerwissenschaftliche Einflüsse – ob in der pädagogischen Praxis oder in der Politik – verzeichnen können.“ So mische er sich mit seinen Beiträgen beispielsweise auch in aktuelle, politische Migrationsdebatten ein. Mecheril zeichne dabei aus, dass er in seinen Arbeiten „nie mit dem Mainstream geschwommen ist, sondern sich mit „scheinbaren Selbstverständlichkeiten“ kritisch auseinandergesetzt und neue – richtungsweisende – Maßstäbe gesetzt hat.“

Auch für die Universität Vechta fand Ceylan lobende Worte: „Eine Universität, die einen so ansehnlichen Preis wie den Höffmann-Wissenschaftspreis vergeben kann, wird wahrgenommen. Sie ehrt damit nicht nur Wissenschaftler, die Großes geleistet haben und noch Großes leisten werden, sondern bringt sich selbst – mit der inhaltlichen Ausrichtung des Preises – in den wissenschaftlichen Diskurs. So soll Universität sein.“

In seiner Dankesrede schloss sich Preisträger Prof. Dr. Paul Mecheril seinem Laudator an: Die Initiative für die Interkulturelle Verständigung, die die Universität Vechta mit dem Wissenschaftspreis gezeigt habe, sei topaktuell in unserer Zeit und Gesellschaft. Er beobachte seit einer Weile eine Assimilation in der Wahrnehmung von Kulturen – eine Position, wie sie früher bereits vertreten wurde. Die kulturelle Pluralität gehe darin verloren, der reine Fokus der interkulturellen Kompetenz auf die zwei homogenen Gruppen mit bzw. ohne Migrationshintergrund greife zu kurz, so Mecheril. „Wir sprechen hier von einer „double-bind-Situation“: Egal, wie man an das Problem herangeht, es geht in die Hose.“ Für die Förderung dieses komplexen Themenbereichs sprach er daher seinen „aufrichtigen und authentischen“ Dank aus. Seine eigene Rolle in diesem Kontext nimmt der Wahl-Bielefelder eher bescheiden wahr: Er entspreche sicher nicht in allen Punkten der Würdigung, die ihm mit dem Preis entgegengebracht werde – freue sich aber natürlich trotzdem sehr und sei auch ein klein wenig eitel über die besondere Auszeichnung.

Universitätspräsidentin Prof. Dr. Marianne Assenmacher dankte in ihrer Begrüßung besonders dem Vechtaer Reiseunternehmer Hans Höffmann, dass die Universität diesen herausragenden Preis vergeben kann. Mit der „großzügigen Unterstützung und dem beispielhaften Engagement für die Universität“ sei es möglich, das Konzept zur Internationalisierung der Universität weiter zu fördern und den Bildungsauftrag der interkulturellen Kompetenz in Lehr- und Lernkonzepte zu integrieren. Auch der Vorsitzende der Universitätsgesellschaft Vechta, Uwe Bartels, stellte in seinem Grußwort die Bedeutung des Wissenschaftspreises für den Ruf der Universität Vechta als international bedeutsame Bildungs- und Forschungsstätte heraus.

Media Contact

Sabrina Daubenspeck idw

Weitere Informationen:

http://www.uni-vechta.de/

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