Team Lausitz Dynamics auf gutem Weg nach Rotterdam

Nachdem der Wettbewerb drei Jahre lang in Folge auf dem Eurospeedway Lausitz ausgetragen wurde, wechselt er nun in die große niederländische Hafenstadt. Der kurvenreiche Stadtkurs stellt das studentische Team der Hochschule Lausitz vor neue Herausforderungen. Dass die Studierenden gut vorbereitet sind, davon konnten sich am 2. Mai 2012 die Unterstützer und Sponsoren des Projektes gemeinsam mit den Vertretern der Medien im Konrad-Zuse-Medienzentrum auf dem Hochschulcampus in Senftenberg überzeugen.

Gelebte Kooperation

Neben der hoch engagierten Arbeit des Teams macht erst die Unterstützung von insgesamt 28 Sponsoren, von Unternehmen, Kommunen, Institutionen die Teilnahme am Shell Eco-marathon und die Reise nach Rotterdam möglich. „Wir sehen hier gelebte Kooperation der Hochschule Lausitz mit den Unternehmen der Region“, erklärte Hochschulpräsident Prof. Dr. Günter H. Schulz in seinem Grußwort und bedankte sich ebenso wie der projektbegleitende Prof. Dr. Peter Biegel für das Mittun an diesem erfolgreichen Projekt.

Mit der LaDy 2 startet das Team Lausitz Dynamics für die Hochschule Lausitz und mit der LaDy 3 für das Institut für Umwelttechnik und Recycling Senftenberg e.V., das ein An-Institut der Hochschule Lausitz ist.

Leichter und optimiert

Die LaDy 2 wurde 2011 als ein strömungslinienorientiertes Fahrzeug entwickelt und gebaut, wobei die mit dem Vorgängermodell LaDy gewonnenen Erfahrungen einflossen. Nach Vermittlung des langjährigen Geschäftsführers der Fränkischen Rohrwerke Schwarzheide, Sokrates Giapapas, ermöglichte es die Galatea GmbH in Lauchhammer dem Team der HL 2011, ein Modell zu bauen und dann eine Negativform herzustellen. Daraus wurde bei der IMA GmbH Dresden von den Studierenden, begleitet durch die Fachkompetenz der IMA, die tragende Schale für die LaDy II entwickelt. Die Energiequelle ist eine mit Wasserstoff betriebene Brennstoffzelle. Der Antrieb erfolgt über einen bürstenlosen Drehstrommotor. Eine Besonderheit ist das selbsttragende Chassis aus Kohlefaser, das eine Reduzierung des Luftwiderstandes um 40 Prozent ermöglicht. Beim Shell Eco-marathon 2011 kam das Team der HL damit im europäischen Vergleich von 131 Teams auf Platz 27 und legte mit dem 33 Kilogramm schweren und drei Meter langen Fahrzeug umgerechnet mit einem Liter Kraftstoff eine theoretische Entfernung von 2052 Kilometern zurück.

Neu sind in diesem Jahr die überabeitete Lenkung des Fahrzeuges mit minimiertem Lenkradius, das reduzierte Gewicht und die optimierte Elektronik.

Neu mit bewährter Energiequelle

Auf Grundlage der hervorragenden Forschungsergebnisse mit dem Chassis der LaDy 2 wurde das neue Fahrzeug LaDy 3 ebenso mit diesem Chassis ausgerüstet, das im Gegensatz zum Schwesterfahrzeug nicht schwarz, sondern weiß ist. Allerdings wurden bei gleicher Negativform kleine Veränderungen vorgenommen, so ein vermehrter Einsatz von Wabengewebe. Am oberen Chassis gibt es weniger abnehmbare Teile. Anbauteile wurden gewichtsoptimiert, was zu einer Verringerung der Reibungswerte führt. Ebenso wurden die Radaufhängung verändert und die Lenkgeometrie optimiert. Energiequelle der LaDy 3 ist eine Lithium-Polymer-Batterie. Der Antrieb erfolgt über einen bürstenlosen Drehstrommotor, wobei gegenwärtig auch ein Radnabenmotor für den Einsatz in diesem Fahrzeug getestet wird. Bereits 2011 war das Team Lausitz Dynamics mit einem Batterie betriebenen Fahrzeug beim Shell Eco-marathon sehr erfolgreich, belegte mit der Bat–LaDy den achten Platz im europäischen Vergleich von 131 Teams und wurde sogar bestes deutsches Team. Umgerechnet wurde mit einem Liter Kraftstoff eine theoretische Entfernung von 4131 Kilometern zurückgelegt.

Fächerübergreifendes Projekt

Beim Shell Eco-marathon 2012 in Rotterdam will das Team Lausitz Dynamics an diese Erfolge anknüpfen. In dieses studentische Projekt sind 37 Studierende aus den fünf Studiengängen Maschinenbau, Kommunikationstechnik und Elektrotechnik, Wirtschaftsingenieurwesen, Medizinische Technik und Biotechnologie der Hochschule Lausitz involviert. Unterstützt werden sie von Professoren und Mitarbeitern der Hochschule – allen voran Prof. Dr. Peter Biegel, der das Projekt seit seiner Geburtsstunde 2008 als projektbegleitender Professor betreut, Prof. Dr. Sylvio Simon und Prof. Dr. Jens Ridzewski. Projektleiter ist in diesem Jahr erstmalig André Pradella, der zugleich den Bereich Konstruktion leitet. Bereits im dritten Jahr wirkt Christin Lehmann als Projektleiterin des Marketings beim Team Lausitz Dynamics.

Katharina Hoffmann (24) und Judith Ehrenreich (25) – beide aus dem Bachelorstudiengang Medizinische Technik, die sich bereits als Fahrerinnen beim Shell Eco-marathon bewährten, werden die LaDy 3 abwechselnd über die Rennstrecke in Rotterdam steuern. Neu konnten Vivien Dietrich (23) aus dem Masterstudiengang Wirtschaftsingenieurwesen und Tina Trautmann (20) aus dem Bachelorstudiengang Biotechnologie als Fahrerinnen für die LaDy 2 gewonnen werden.
Rund 230 Teams am Start

In Kürze begeben sich etwa 30 Studentinnen und Studenten der Hochschule Lausitz zum Wettbewerb mit insgesamt rund 230 anderen Teams aus ganz Europa auf die Reise nach Rotterdam, um nach einer harten Woche möglichst erfolgreich zurückzukehren.

Aufgabe des Shell Eco-marathon ist der Entwurf und die Konstruktion eines Fahrzeugs, das mit einem Liter Kraftstoff die größtmögliche Entfernung zurücklegt und dabei so wenig Schadstoffe wie möglich ausstößt. Das Motto lautet: „Smartere Mobilität“.

Weitere Informationen: http://www.hs-lausitz.de/groups/eco-marathon/
Kontakt: christin.lehmann@hs-lausitz.de

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Ralf-Peter Witzmann idw

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