Von starken Hubaktoren und glasklarer Kommunikation: Sieger im Ideenwettbewerb des Gründercampus Ruhr

Mit ihren zündenden Geschäftsideen zu Formgedächtnislegierungen, Softwarelizenzierung und -support sowie zur „glasklaren“ Wissenschaftskommunikation überzeugten sie die Jury: Die Sieger des Ideenwettbewerbs 2009/10 des Gründercampus Ruhr erhielten vergangene Woche ihre Auszeichnungen für gute, neue Ideen auf dem Weg zur Selbstständigkeit. Sieben Teams aus der Ruhr-Universität und aus der Hochschule Bochum nahmen am Wettbewerb teil.

Aktoren mit Gedächtnis: So klein und doch so stark

Ein elektrisch angesteuerter Hubaktor mit dem Eigengewicht von sieben Gramm hebt das Hundertfache seines Eigengewichtes, etwa 3/4 Kilo. Das ist möglich, wenn es sich um Werkstoffe mit Formgedächtnislegierungen (FGL) handelt. Sie können beim Überschreiten einer kritischen Temperatur eine beliebige, zuvor eingeprägte Form wieder annehmen. Bewirkt werden kann dies durch thermische oder elektrische Auslöser. Dr. Sven Langbein und Alexander Czechowicz (beide RUB) wollen diese Möglichkeiten in vielen Arbeitsfeldern einsetzen. Da die Aktoren aus FGL wesentlich leichter sind als zum Beispiel bisher genutzte in Elektromotoren haben sie große Zukunft im Einsatzgebieten von Automotive über Industrieautomation bis hin zur Medizintechnik. Für diese Idee erhielten Langbein und Czechowicz den ersten Preis, dotiert mit einem ein Notebook im Wert von 1.000 Euro (Homepage: www.fg-innovation.de).

Der kurze Weg zwischen Entwickler und Lizenznehmer

Der zweite Preis und ein Büchergutschein im Wert von 400 Euro ging an Digitalwelten (Daniel Koß, Hochschule Bochum). Das ist eine internetbasierte Lizenzierungsplattform für Vertrieb und Support von Software für miniaturisierte Elektronikbausteine, wie sie etwa in Handys, PCs und in Autos zu finden sind. Zielgruppe sind insbesondere Geräteentwickler der Prozessautomatisierung und Automobilzulieferer. Digitalwelten ermöglicht die konsequente und durchgängige Unterstützung des Lizenznehmers direkt durch den Software-Entwickler, sodass die gesamte Plattform auf die Interaktion zwischen Entwickler und Kunde ausgelegt ist. Das spart immense Kosten und vor allem Zeit, da entwicklerseitig weder eine eigene Vertriebsstruktur aufgebaut, noch lizenznehmerseitig wochenlang nach gewünschten Software-Funktionen gesucht werden muss.

Glasklarer Durchblick

Für ihre Idee „glasklar“ gewannen Konrad Meister und Torsten Poerschke (beide RUB) den dritten Preis (einen Büchergutschein im Wert von 100 Euro). Glasklar bietet Beratung und Dienstleistungen für die visuelle Kommunikation von Naturwissenschaften und Technik an. Hauptziel ist, komplizierte wissenschaftliche Ergebnisse durch kreative Designs und innovative Multimediatechnologie einem breiten Publikum zugänglich zu machen.

Gründercampus Ruhr

Eine fünfköpfige Jury mit Vertretern aus Wissenschaft und Wirtschaft hat die besten Ideen 2009/10 ausgewählt. Die Preisverleihung fand am 26. März 2010 in der Ruhr-Universität statt. Die Preise übergab als Sprecher der Jury, Raphael Jonas von der Industrie- und Handelskammer Bochum. Der Ideenwettbewerb an den beiden Hochschulen ist Teil des Projekts Gründercampus Ruhr, das aus Mitteln des EFRE-kofinanzierten NRW-Ziel2-Programms „Regionale Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung“ gefördert wird. EFRE ist der „Europäische Fonds für regionale Entwicklung“.

Weitere Informationen:

Dr. Karl Grosse, Tel. 0234/32-11935, E-Mail: karl.grosse@rub.de
Christiane Jonietz, Tel. 0234/32-11924, E-Mail: christiane.jonietz@rub.de,
Internet: http://www.gruendercampus-ruhr.de
Redaktion: Jens Wylkop

Media Contact

Dr. Josef König idw

Weitere Informationen:

http://www.gruendercampus-ruhr.de

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