Rotierende Schutzzonen gegen Überfischung – Lernwerft Kiel holt den YES! – Award

Lernwerft Kiel gewinnt und überzeugt auf ganzer Linie Foto: Bettina Ausserhofer; Copyright: ZBW

“Wir haben ein System rotierender Schutzzonen entwickelt, um der Überfischung Einhalt zu gebieten und gleichzeitig den wirtschaftlichen Schaden gering zu halten”, erklärt Julica Schütz von der Lernwerft Kiel. Henrieke Massierer erläutert: „Unser System – genannt eFISHient – sorgt dafür, dass bereits gefährdete Fischarten sich erholen können, weitere Fischarten vor der Überfischung geschützt werden und dadurch eine nachhaltige Verbesserung des marinen Ökosystems herbeigeführt wird.

Gleichzeitig schützt unser System die Klein-Fischerei, bewahrt langfristig die Grundlage für industrielle Fischerei und begrenzt den Schaden an Tourismus- und Freizeitfischerei. Die Anpassungsfähigkeit der Sektionengrenzen, der Zonengrößen und des Wechselrhythmus limitiert den ökonomischen Schaden und verteilt ihn außerdem gleichmäßig.“ Prof. Dr. Martin Visbeck, GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel, sagte: „Super innovative Idee! Bin stolz auf das Team!“

Mehr als ein halbes Jahr lang hat sich die Projektgruppe auf das Thema vorbereitet, unterstützt durch die Expertinnen und Experten der ZBW – Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft, der Joachim Herz Stiftung und des Instituts für Weltwirtschaft. Zum Team der Lernwerft Kiel gehören Julica Schütz, Hanna Hanß, Benjamin Vorbeck, Henrieke Massierer, Lisa Autzen sowie Andrea Görge als betreuende Lehrerin. Sie dürfen nun als „Stimme der nächsten Generation“ zum Global Economic Symposium nach Berlin.

• Link zur Lösungsidee: http://www.young-economic-summit.org/marine-temporarily-protected-zones/
• Präsentation der Lösungsidee: https://www.youtube.com/watch?v=TIH-qnNc5vQ

Den zweiten Platz in der Kategorie „Beste Lösungsidee“ erhielt das Gymnasium Wellingdorf. Das Team überzeugte durch eine sehr praxisbezogene Lösungsidee, die eine Problematik aus dem direkten Schüler-Umfeld anspricht: Mehr Sicherheit im Straßenverkehr für Fahrradfahrer. Den dritten Platz belegte das Helene-Lange-Gymnasium Rendsburg mit einem Kurssystem zur vollständigen Integration von Flüchtlingen in den deutschen Arbeitsmarkt. Neben der besten Lösungsidee kürte Brigitte Zypries in Berlin auch die beste Medienarbeit. Hier ging der erste Platz ebenfalls an die Lernwerft Kiel, die damit auf ganzer Linie überzeugte.

Im YES! geht es spannend weiter: Als Perspektive nannte Dr. Willi Scholz, Projektverantwortlicher in der ZBW für das YES!, bundesweite Teilnahmemöglichkeiten bis Ende 2019. 2017 beginnt die regionale Ausweitung in der Region Nord, die dann aus Schleswig-Holstein, Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern besteht, und der Region Südwest mit den Bundländern Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg, Hessen und dem Saarland.

Da sich in jeder Region zehn Schulen beteiligen können, aber insgesamt nur 14 Schulen beim YES! im Herbst antreten können, wird es ab dem kommenden Jahr regionale Vorentscheide geben. 2018 kommen Bis 2019 kommen drei weitere Regionen hinzu. Neben dem IfW kommen 2017 als neue wissenschaftliche Partner das GIGA German Institute of Global and Area Studies und das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) hinzu, die die Schulen bei ihrer Projektarbeit unterstützen.

Über das YES!
Das „YES! – Young Economic Summit“ ist ein Bildungsprojekt und -wettbewerb, in dieser Form einzigartig in Norddeutschland. Schülerinnen und Schüler erarbeiten eigenständig Lösungen für globale ökonomische, ökologische und gesellschaftliche Herausforderungen und präsentieren diese im Rahmen eines Schülerkongresses, dem „YES! – Young Economic Summit“ in englischer Sprache. Im Diskurs mit Führungspersönlichkeiten und anderen Schülerinnen und Schülern schärfen sie ihren Blick auf globale Zusammenhänge und entwickeln eigene innovative Lösungsvorschläge. Über die besten Lösungen wird demokratisch abgestimmt. Die gewählten Lösungen werden ausgezeichnet und öffentlichkeitswirksam an passende Adressaten zur Umsetzung übergeben und nachverfolgt. Auf dem Weg zum YES! werden alle teilnehmenden Schulen kontinuierlich zu den Themen Recherche, Forschung, Präsentation und Medienarbeit unterstützt und begleitet. Damit nimmt das YES! Empfehlungen der Kultusministerkonferenz auf, Schüler/innen darin zu befähigen Medienanwendungen kritisch einzusetzen. Das „YES! – Young Economic Summit“ steht unter der Schirmherrschaft von Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel und wird organisiert von der ZBW – Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft (www.zbw.eu) in Kooperation mit der Joachim Herz Stiftung (www.joachim-herz-stiftung.de) und dem Institut für Weltwirtschaft (IfW). URL: http://www.young-economic-summit.org

Über die ZBW – Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft:
Die ZBW – Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft ist das weltweit größte Informationszentrum für wirtschaftswissenschaftliche Literatur. Die Einrichtung beherbergt rund 4 Millionen Bände und ermöglicht den Zugang zu Millionen wirtschaftswissenschaftlicher Online-Dokumente. Allein 2015 wurden rund 6 Millionen digitale Volltexte heruntergeladen. Daneben stellt die ZBW eine rasant wachsende Sammlung von Open-Access-Dokumenten zur Verfügung. EconStor, der digitale Publikationsserver, verfügt aktuell über 124.000 frei zugängliche Aufsätze und Working Papers. Mit EconBiz, dem Fachportal für wirtschaftswissenschaftliche Fachinformationen, können Studierende oder Wissenschaftler/innen in über 9 Millionen Datensätzen recherchieren. Zudem gibt die ZBW die beiden wirtschaftspolitischen Zeitschriften Wirtschaftsdienst und Intereconomics heraus. Die ZBW ist eine forschungsbasierte wissenschaftliche Bibliothek. Drei Professuren und eine internationale Doktorandengruppe beschäftigen sich transdisziplinär mit dem Thema Digitalisierung der Wissenschaft. Die ZBW ist in ihrer Forschung international vernetzt. Hauptsächliche Kooperationspartner kommen aus den EU-Großprojekten EEXCESS und MOVING sowie aus dem Leibniz-Forschungsverbund Science 2.0. Die ZBW ist Teil der Leibniz-Gemeinschaft und Stiftung des öffentlichen Rechts. Die ZBW wurde mehrfach für ihre innovative Bibliotheksarbeit mit dem internationalen LIBER Award ausgezeichnet. 2014 wurde die ZBW zur „Bibliothek des Jahres“ gekürt.

Über die Joachim Herz Stiftung:
Die Joachim Herz Stiftung ist eine der zehn größten deutschen Stiftungen mit einem Stiftungsvermögen von ca. 1,3 Milliarden Euro. Als gemeinnützige, wirtschaftlich unabhängige und politisch neutrale Stiftung fördert sie Bildung, Wissenschaft und Forschung in den Natur- und Wirtschaftswissenschaften sowie die Persönlichkeitsbildung von Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Bildung ist die Basis für individuelle und gesellschaftliche Zukunftschancen. Mit ihren operativen Projekten bereitet die Joachim Herz Stiftung Jugendlichen und jungen Erwachsenen Wege in die Bildung, weckt ihr Interesse und ihre Begeisterung an persönlicher und fachlicher Weiterentwicklung und ermutigen sie zur Übernahme von Verantwortung. Die Schwerpunkte ihrer Arbeit liegen in den drei Programmbereichen „Wirtschaft verstehen & gestalten“, „Naturwissenschaften begreifen“ und „Persönlichkeitsbildung stärken“.

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Pressesprecherin
ZBW – Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft
Düsternbrooker Weg 120
24105 Kiel
T: +49 [0] 431. 88 14-455
M: +49 [0]172 251 48 91
F: +49 [0] 431. 88 14-520
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