Riesenerfolg für die Chemische Biologie in Dortmund

Die Auszeichnungen seien eine Ehre für die TU und das MPI und zeigten, welch hohe internationale Anerkennung die Dortmunder Forschungsleistungen im Profilbereich Chemische Biologie und Biotechnologie mittlerweile genießen würden, so die Rektorin.

Prof. Herbert Waldmann, Professor für Chemische Biologie an der TU Dortmund und Direktor am Max-Planck-Institut Dortmund, hat den mit 2,48 Millionen Euro geförderten »ERC Advanced Investigator Grant« erhalten. Dieses Geld wird er in den nächsten fünf Jahren verwenden, um mit neuen Methoden naturstoffinspirierte chemische Verbindungen zu synthetisieren, die eingesetzt werden, um die molekularen Ursachen von Krankheiten wie Krebs oder neurologischen Erkrankungen besser zu verstehen. Ziel der Forschungsarbeit ist es zudem, innovative Wirkstoffsubstanzen zu entwickeln, um in Zukunft eine zielgenaue Therapie solcher schweren Erkrankungen zu ermöglichen.

Prof. Markus Kaiser war Dozent an der TU Dortmund und hat bis vor kurzem eine Nachwuchsgruppe am Chemical Genomics Center des Max-Planck-Instituts in Dortmund geleitet. Auf Basis der Arbeiten in dieser Position hat er den mit 1,49 Mio. Euro dotierten »Starting Independent Researcher Grant« bekommen, um in den nächsten fünf Jahren zu untersuchen, wie man von Naturstoffen abgeleitete chemische Verbindungen verwenden kann, um Pflanzenbakterien zu bekämpfen – für die Landwirtschaft können solche Substanzen von enormen Nutzen sein. Prof. Kaiser arbeitet jetzt als Professor für Chemische Biologie an der Universität Duisburg-Essen.

Chemische Biologie
Biologische Vorgänge basieren auf chemischen Prozessen und werden durch die Struktur der beteiligten Moleküle und deren Wechselwirkungen bestimmt. Viele Erkrankungen wie z.B. Krebs oder Alzheimer, sind auf fehlregulierte Wechselwirkungen zwischen Proteinen in den Körperzellen zurückzuführen. Das Forschungsfeld der Chemischen Biologie beschäftigt sich insbesondere mit der Entwicklung wirkstoffartiger Substanzen, die in der Lage sind, solche krankheitsrelevanten Prozesse zu beeinflussen. Auf diesem Gebiet hat sich der Wissenschaftsstandort Dortmund in den letzten zehn Jahren zu einem bedeutenden Zentrum von internationalem Rang entwickelt.

Durch die Technische Universität Dortmund mit ihrem Profilbereich Chemische Biologie und Biotechnologie und dem Max-Planck-Institut für molekulare Physiologie als treibende Kräfte ist hier eine einzigartige Verzahnung von Biologie und Chemie in Forschung und Lehre entstanden.

Förderpreise des Europäischen Forschungsrats
Der Europäische Forschungsrat fördert exzellente Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die visionäre Forschungsideen verwirklichen wollen. Dabei haben Nachwuchswissenschaftler wie Dr. Kaiser die Möglichkeit, einen »Starting Independent Researcher Grant« – einen Förderpreis für außergewöhnlich gute Nachwuchswissenschaftler zu beantragen.

Etablierte Spitzenforscher wie Prof. Waldmann können sich mit ihren Projekten um den »Advanced Investigator Grant« bewerben. Für diesen Förderpreis wurden in der vergangenen Ausschreibungsrunde von über 2000 europaweit eingereichten Anträgen 266 Projekte gefördert. Deutschland lag dabei mit 45 erfolgreichen Projekten an zweiter Stelle hinter Großbritannien (53) und vor Frankreich (31).

Media Contact

Ole Lünnemann idw

Weitere Informationen:

http://www.tu-dortmund.de/

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