Renommierte Feenberg-Medaille vergeben

Max Metlitski, Douglas Scalapino, Patrick Lee, Hans Weidenmüller, Susana Hernandez, Raymond Bishop v.l. (Foto: ITMZ/Uni Rostock)<br>

Noch bis zum Freitag (13.09.) findet an der Universität Rostock die 17. Konferenz zu Vielteilchentheorien (Many-Body Theories/www.mbt17.de) statt.

Es geht um magnetische Eigenschaften, extreme Leitfähigkeiten oder besondere Strukturbildungen in Materialen, die nur bei speziellen Temperaturen gefunden und von der theoretischen Physik erforscht werden.

43 ausgewiesene Physiker aus zwölf Ländern stellen ihre Forschungsergebnisse rund um exotische physikalische Zustände und ihre Anwendungen in Rostock vor. Zwei von ihnen wurde gestern (11.09.2013) eine besondere Ehre zuteil; sie erhielten die weltweit ausgeschriebene und seit 1983 verliehene Feenberg-Medaille, mit der des amerikanischen Physikers Eugene Feenberg (1906-1977) gedacht wird, der wesentliche Beiträge zur Beschreibung von Atomkernen und flüssigem Helium leistete. Walter Kohn und Anthony Legget erhielten diese Medaille einige Jahre bevor sie den Nobelpreis gewannen.

In diesem Jahr ging die Feenberg-Medaille an Douglas Scalapino (University of Colorado/Santa Barbara/USA) für seine Arbeiten zur Supraleitfähigkeit sowie an Patrick Lee (Massachuetts Institute of Technology MIT /Cambridge/USA) für seine Beiträge zum Verständnis des Quanten-Hall-Effektes und des Kondo-Effektes. Der Quanten-Hall-Efekt beschreibt den elektrischen Widerstand von zweidimensionalen Schichten, der in einem starken Magnetfeld bei tiefen Temperaturen nur diskrete (gequantelte) Werte annimmt. Der Kondo-Effekt bezieht sich auf die Anwesenheit magnetischer Einschlüsse im Material, die bei tiefen Temperaturen ein typisches Minimum erreichen.

Max Metlitski von der University of Colorado (Santa Barbara/USA) erhielt in Rostock den Herrmann-Kümmel-Preis für seine Arbeiten zur Quantenkritikalität in Metallen. Der Herrmann-Kümmel-Preis wird seit 2005 an Nachwuchswissenschaftler verliehen, die unmittelbar nach ihrer Promotionsarbeit in besonderem Maße vielversprechende Arbeiten auf dem Gebiet der theoretischen Physik beigetragen haben. Mit dem Preis wird das Lebenswerk des deutschen Physikers Herrmann Kümmel (1922-2012) gewürdigt, der über seine Emeritierung hinaus an der Ruhr-Universtität in Bochum lehrte und forschte.

Weitere drei Nachwuchswissenschaftler, Martin Eckstein von der Uni Hamburg sowie Emanuel Gull und Kai Sun von der University of Michigan/USA wurden mit einer ehrenhaften Erwähnung ausgezeichnet. Überreicht wurden die Preise von der Vorsitzenden des Internationalen Komitees der Konferenzserie, Susana Hernandez (Universität Buenos Aires/Argentinien) und den beiden Vorsitzenden der Auswahlkommissionen, Raymond Bishop (Manchester/UK) und Hans Weidenmüller (Heidelberg).

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