Rekordförderung für Niedersachsens Forschungslandschaft: 137 Millionen Euro in 2014

Damit steigt die Gesamtfördersumme dieses Bereichs in diesem Jahr auf rund 137 Mio. Euro. Unterstützt werden unter anderem die Forschung zur Windenergie-Nutzung sowie die klinische Forschung.

Die Vorschläge zur Verwendung der Fördermittel aus dem Niedersächsischen Vorab kommen von der niedersächsischen Landesregierung. Im Fokus stehen bei der aktuellen Bewilligung die Unterstützung von Infrastrukturmaßnahmen, der Ausbau von Professuren an niedersächsischen Universitäten sowie spezifische Forschungsvorhaben. Für neue Vorhaben wurden 28,7 Mio. Euro bereitgestellt, laufende Fördermaßnahmen werden mit rund 14,6 Mio. Euro unterstützt.

Die niedersächsische Ministerin für Wissenschaft und Kultur, Gabriele Heinen-Kljajić, erklärt: „Mit Projekten in der Forschung zu erneuerbaren Energien und einer Ausschreibung zur Stärkung der Forschung in der Medizin setzen wir deutliche Impulse. Wir fördern da, wo wir großen Bedarf in der Gesellschaft sehen, und unterstützen den Wissenstransfer aus Forschungsbereichen, die ihre wissenschaftliche Exzellenz schon bewiesen haben.“

„Als ein weiteres wichtiges Element für Niedersachsen hat sich immer wieder die Förderlinie „Holen und Halten“ erwiesen. So auch vor einigen Jahren, als sie es ermöglicht hat, den diesjährigen Nobelpreis-Träger Prof. Dr. Dr. Stefan Hell in Göttingen zu halten. Mit der aktuellen Bewilligung verbinden wir ebenfalls die Hoffnung, die Wissenschaftsregion Niedersachsen zu stärken“, berichtet Dr. Wilhelm Krull, Generalsekretär der VolkswagenStiftung.

Bei den Neubewilligungen entfällt der größte Teil auf die Förderlinien „Neue Forschungsgebiete“ (rund 11,4 Mio. Euro) sowie auf „Holen und Halten“ (rund 8,6 Mio. Euro). In den „Neuen Forschungsgebieten“ werden Vorhaben, die innovativ, zukunftsweisend sowie profil- und strukturbildend sind, gefördert. Für die Förderlinie „Programme und Ausschreibungen“ wurden 4 Mio. Euro bewilligt, für „Forschungsverbünde und -schwerpunkte“ rund 4,7 Mio. Euro bereitgestellt.

Beispielhaft werden im Folgenden zwei Vorhaben sowie eine neue Ausschreibung vorgestellt:

• Universität Oldenburg, FORWIND: ventus efficiens – Verbundforschung zur Steigerung der Effizienz von Windenergieanlagen im Energiesystem (rund 3,6 Mio. Euro)
Die Forscher planen, die Effizienz von Windkraftanlagen zu steigern. Dazu betrachten sie nicht nur einzelne Teile der Windkraftanlagen, sondern die gesamte Wirkungskette von der Energieerzeugung in der Anlage bis hin zur Netzanbindung. Kooperationspartner aus dem Fraunhofer-Institut für Windenergie- und Energiesystemtechnik und dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt unterstützen sie dabei. Die Forschergruppe will mit ihrem Vorhaben einen Beitrag zur Wei-terentwicklung der Windenergietechnologie leisten und Niedersachsens Position als innovativen Standort der Windenergie weiter stärken.

• Universität Hannover: Erforschung von Lösungswegen zur Simulation und Vorausberechnung von komplexen elektrisch-mechanischen Energiesystemen (rund 1 Mio. Euro)
Durch die Energiewende verändern sich die Energiesysteme zusehends: Die vermehrte Stromerzeugung auf Basis regenerativer Energien und an dezentralen Standorten erfordert den Einsatz von mehr Umrichtern als es die konventionelle Elektrizitätserzeugung bedingt. Die Stromnetze müssen folglich dynamischer werden und gleichzeitig stabil bleiben. Dieser Umbau der Stromnetze lässt sich bislang nicht umfas-send simulieren, sodass keine Planungssicherheit besteht. Hier setzt das Forschungsprojekt an: Die Wissenschaftler wollen sowohl Modelle als auch Vorgehensweisen entwickeln, um eine Gesamtsimulation des elektrisch-mechanischen Energieversorgungssystems möglich zu machen.

• Medizinische Hochschule Hannover, Universitätsmedizin Göttingen, European Medical School Oldenburg/Groningen: Förderung der Klinischen Forschung in Niedersachsen
Beim ärztlichen Nachwuchs kommt die klinische Forschung meist zu kurz – Freistellungen sind selten und systematische Weiterbildungskonzepte vielerorts nicht vorhanden. Dieses Manko soll die Ausschreibung „Clinical Scientist Niedersachsen“ beheben: Sie will solche Vorhaben fördern, die anhand der Vorgaben der Wissenschaftlichen Kommission strukturierte Fortbildungspläne für Mediziner entwickeln. Darin sollen sowohl die klinische Forschung als auch Freiräume durch weniger Arbeitszeit enthalten sein. Für die Ausschreibung, die sich an die drei universitätsmedizinischen Standorte in Niedersachsen (Hannover, Göttingen, Oldenburg) richtet, wurde 1 Mio. Euro bereitgestellt.

Nachdem bereits in der Sommersitzung des Kuratoriums der VolkswagenStiftung rund 94 Mio. Euro bewilligt wurden, erreicht das „Niedersächsische Vorab“ 2014 durch die aktuell erteilten Bewilligungen von neuen und laufenden Vorhaben eine Rekordfördersumme von insgesamt rund 137 Mio. Euro.

Weitere Informationen:

Die Pressemitteilung steht im Internet zur Verfügung unter http://www.volkswagenstiftung.de/presse

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Petra Wundenberg idw - Informationsdienst Wissenschaft

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