Preis für Antibiotika-Forschung
Die DECHEMA, Gesellschaft für Chemische Technik und Biotechnologie e.V., hat die Tübinger Nachwuchswissenschaftlerin Dr. Ewa Maria Musiol mit dem DECHEMA Promotionspreis für Naturstoffforschung ausgezeichnet:
Im Rahmen der 24. Irseer Naturstofftage der DECHEMA wurde die Biologin damit für ihre exzellenten Arbeiten auf dem Gebiet der molekulargenetischen und biochemischen Untersuchung von Polyketid-Biosynthesewegen geehrt.
Die Wissenschaftlerin untersuchte, wie ein Bodenbakterium (Streptomyces collinus) das Antibiotikum Kirromycin synthetisiert. Kirromycin gehört zur Klasse der sogenannten „Polyketide“, die sich durch eine große strukturelle Vielfalt und ein außerordentlich breites Wirkungsspektrum auszeichnen.
In ihrer Arbeit klärte Musiol zentrale Schritte dieser Biosynthese auf. Sie konnte dabei erstmals biochemisch zeigen, dass auch trans-AT Typ Polyketidsynthasen unterschiedliche Bausteine verwenden können, die dann z.B. zu Verzweigungen in den Molekülen führen. Ihre Erkenntnisse werden dazu dienen, in Zukunft gezielt neue Varianten von Wirkstoffen herzustellen, die beispielsweise eine höhere Aktivität oder auch eine geringere Toxizität aufweisen.
Dr. Musiol hat ihre Doktorarbeit in der Nachwuchsgruppe von Dr. Tilmann Weber am Interfakultären Institut für Mikrobiologie und Infektionsmedizin (IMIT) in der Abteilung Mikrobiologie/Biotechnologie der Universität Tübingen angefertigt. Die Arbeit ist in der Fachzeitschrift „Chemistry & Biology“ erschienen und wurde vom Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen des Verbundprojektes GenBioCom finanziert.
Originalveröffentlichung: „Chemistry & Biology“ (Chem Biol 18: 438-444 (2011).
Kontakt:
Dr. Ewa Maria Musiol
Universität Tübingen
Interfakultäres Institut für Mikrobiologie und Infektionsmedizin
Mikrobiologie und Biotechnologie
Telefon +49 7071 29-74628
ewa.musiol@biotech.uni-tuebingen.de
Media Contact
Weitere Informationen:
http://www.uni-tuebingen.deAlle Nachrichten aus der Kategorie: Förderungen Preise
Neueste Beiträge
Bakterien für klimaneutrale Chemikalien der Zukunft
Forschende an der ETH Zürich haben Bakterien im Labor so herangezüchtet, dass sie Methanol effizient verwerten können. Jetzt lässt sich der Stoffwechsel dieser Bakterien anzapfen, um wertvolle Produkte herzustellen, die…
Batterien: Heute die Materialien von morgen modellieren
Welche Faktoren bestimmen, wie schnell sich eine Batterie laden lässt? Dieser und weiteren Fragen gehen Forschende am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) mit computergestützten Simulationen nach. Mikrostrukturmodelle tragen dazu bei,…
Porosität von Sedimentgestein mit Neutronen untersucht
Forschung am FRM II zu geologischen Lagerstätten. Dauerhafte unterirdische Lagerung von CO2 Poren so klein wie Bakterien Porenmessung mit Neutronen auf den Nanometer genau Ob Sedimentgesteine fossile Kohlenwasserstoffe speichern können…