Plasmaphysik weltweit vernetzen: Hohe Auszeichnung für RUB-Wissenschaftler

Eine weitere besondere Auszeichnung hat der Bochumer Plasmaphysiker Prof. Dr. Padma Kant Shukla erhalten: Die International Union of Pure and Applied Physics (IUPAP) wählte Shukla für drei Jahre zum Vorsitzenden der Kommission für Plasmaphysik.

Die IUPAP ist die weltweit größte Vereinigung zur Förderung und Vernetzung der Physik, sie hat ihren Sitz in der Schweiz. Prof. Shukla und der Nobelpreisgewinner Prof. Klaus von Klitzing (Max Planck Institute for Solid State Research, Stuttgart) sind die einzigen Wissenschaftler aus Deutschland, die bei den diesjährigen Wahlen der Kommissionsvorsitzenden neu in das Amt gewählt wurden. Die IUPAP besteht aus insgesamt 24 Kommissionen, davon fünf unter Leitung deutscher Wissenschaftler.

Informationsfluss, Austausch, Nachwuchsförderung

1922 gegründet, tritt die Hauptversammlung der IUPAP alle drei Jahre zusammen und wählt die Kommissionsvorsitzenden. Die Arbeit der Vereinigung ist auf 20 thematisch verschiedene und vier angegliederte Kommissionen verteilt. Als Vorsitzender der Sektion Plasmaphysik fördert Prof. Shukla unter anderem den Informationsfluss und die Vernetzung innerhalb der weltweiten Wissenschaftsgemeinschaft auf diesem Gebiet, das Grundlagenforschung, industrielle Anwendungen von Plasmen, Astrophysik und Kernfusionsforschung umfasst. IUPAP unterstützt zum Beispiel internationale Konferenzen und den Austausch von Wissenschaftlern und Studierenden. Darüber hinaus vergibt die Kommission einmal im Jahr den Nachwuchspreis IUPAP Young Researcher Award for Plasma Physics.

Hoch dekorierter Wissenschaftler

Prof. Padma Shukla ist ein hoch dekorierter Wissenschaftler. Mehr als 15 internationale Auszeichnungen und Ernennungen hat er allein in den vergangenen vier Jahren erhalten. Besonders herausragend ist zum einen die Nicholson-Medaille, die Shukla im Jahr 2005 als erster Westeuropäer überhaupt bekam. Die American Physical Society verleiht seit 1994 alljährlich diese Ehrenmedaille für die Berücksichtigung menschlicher Aspekte in der physikalischen Forschung. Zum anderen wurde Shukla im Herbst 2006 als erster deutscher Staatsbürger in die Physikklasse der Königlich Schwedischen Akademie der Wissenschaften berufen, der nur wenige ausgewählte Wissenschaftler aus aller Welt angehören. Als Mitglied der Akademie hat Shukla das Recht, Physikerinnen und Physiker für den Nobelpreis zu nominieren und das Nobelpreis-Komitee zu beraten. Vor kurzem wurde Shukla zudem zum Ehrendoktor der Technischen Universität Lissabon ernannt, zum Außerordentlichen Professor am National Center for Physics (NCP) der Quaid-i-Azam-Universität Islamabad, Pakistan, und zum Präsidenten des Wissenschaftsrats der „Fondazione Scientifica delle Nazione Emergenti“ in Triest, Italien. Padma Kant Shukla, geboren 1950 in Tulapur, Indien, ist seit 1993 deutscher Staatsbürger.

Weitere Informationen

Prof. Dr. Padma Kant Shukla, Theoretische Physik IV, Ruhr-Universität Bochum, Tel. 0234/32-23759, E-Mail: ps@tp4.rub.de

Redaktion: Jens Wylkop

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Dr. Josef König idw

Weitere Informationen:

http://www.ruhr-uni-bochum.de/

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