Phosphat-Recycling, Schadstoffabbau, Grundwassersanierung – Auszeichnungen für Wasserchemiker

Den mit 6.000 Euro dotierten Willy-Hager-Preis darf in diesem Jahr Dr.-Ing. Sebastian Petzet, BASF SE, für seine an der Technischen Universität Darmstadt angefertigte Dissertation „Phosphorrück-gewinnung in der Abwassertechnik: Neue Verfahren für Klärschlamm und Klärschlammaschen“ entgegennehmen. Seine Arbeit ist von besonderer Bedeutung, weil die Lagerstätten für Phosphat, dem essentiellen Pflanzennährstoff und Grundlage der Lebensmittelproduktion, in absehbarer Zeit zur Neige gehen. Phosphat muss daher aus Abfallströmen zurückgewonnen werden. Klärschlämme und Klärschlammaschen sind besonders ergiebig, jedoch gilt es, Verunreinigungen wie Schwermetalle, Krankheitserreger und organische Schadstoffe zu beseitigen. Hierzu hat Petzet Verfahren entwickelt, die gleichermaßen effektiv wie kostengünstig sind.

In diesem Jahr werden in Schwerin zwei Promotionspreise auf dem Gebiet der Wasserchemie – gefördert von der Walter-Kölle-Stiftung – verliehen.

Der Preis, dotiert mit 1.500 Euro, wird für herausragende Dissertationen auf den in der Fachgruppe vertretenen wissenschaftlichen Gebieten vergeben, die mit der Gesamtnote sehr gut oder besser bewertet wurden.

Sie gehen an Dr. Holger V. Lutze, Universität Duisburg-Essen, und an Dr.-Ing. Sebastian Aki Ruhl, Technische Universität Berlin. Lutze beschäftigt sich mit dem oxidativen Abbau von Schadstoffen in der Wasseraufbereitung, wobei er insbesondere das hoch reaktive Sulfat-Radikal unter die Lupe genommen hat – zur Beseitigung von Arsen, Trichlorethan und anderen chlorierten Ethanverbindungen, Tertiärbutylmethylether und chlorierten Phenolen.

Ruhl befasst sich mit alternativen Verfahren zur Grundwassersanierung, insbesondere mit dem Einsatz von Festbettfiltern aus granuliertem Grauguss. Hier gilt es, einen zuverlässigen Betrieb zu gewährleisten; denn Korrosionsprodukte und Gaseinschlüsse gefährden eine sichere Prozessführung.

Neues Ehrenmitglied der Wasserchemischen Gesellschaft wird Dipl.-Ing. Ninette Zullei-Seibert, bis 2014 Mitglied der Geschäftsleitung Westfälische Wasser- und Umweltanalytik GmbH und Institut für Wasserforschung GmbH (IfW) in Schwerte. Dank und Anerkennung gelten ihren außerordentlichen Verdiensten für die Fachgruppe, der sie 1977 beitrat. Vor allem im Vorstand der Wasserchemischen Gesellschaft, dem Zullei-Seibert von 2005 bis 2014 zunächst als Beisitzerin und später als Stellvertretende Vorsitzende angehörte, hat sie sehr produktiv und kooperativ gewirkt.

Weitere Infos zur „Wasser 2015“ unter: www.wasserchemische-gesellschaft.de/wasser2015 

Die Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) gehört mit rund 31.000 Mitgliedern zu den größten chemiewissenschaftlichen Gesellschaften weltweit. Sie hat 27 Fachgruppen und Sektionen, darunter die Wasserchemische Gesellschaft, 1926 als „Fachgruppe für Wasserchemie“ im Verein Deutscher Chemiker gegründet. 1948 erfolgte die Neugründung als „Fachgruppe Wasserchemie“ in der GDCh, seit 2000 heißt sie „Wasserchemische Gesellschaft – Fachgruppe in der GDCh“. Ihre Mitglieder sind tätig für den wirksamen Schutz, die sinnvolle Nutzung, die zweckmäßige Aufbereitung und Reinigung sowie die sachgemäße Untersuchung und Beurteilung des Wassers.

Weiterführende Informationen unter: www.wasserchemische-gesellschaft.de

http://www.gdch.de

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Dr. Renate Hoer GDCh

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