Performing Science 2011: Die Preisträger stehen fest

Das Zentrum für Medien und Interaktivität (ZMI) der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) hat am Samstag, den 17. September 2011, den international ausge-lobten Performing-Science-Preis vergeben. Gewinner des ersten, mit 5.000 Euro dotierten Preises ist Daniel Ladnar aus Aberystwyth (Wales). Der Wissenschafts-preis würdigt innovative Formen der Wissenspräsentation.

Wissenschaftliche Vortragskunst war bei den öffentlichen Präsentationen ebenso gefragt wie forschungsorientierte Lecture Performance und virtuoser Medieneinsatz. Zehn Finalistinnen und Finalisten aus ganz Europa mussten sich sowohl vor einer hochkarätig besetzten Fachjury als auch vor dem Publikum bewähren. Der Publikumspreis ging an Anna Schewelew, Studierende der Angewandten Theaterwissenschaften in Gießen.

Die Jury, vertreten durch Gabriele Klein, Professorin für Performance Studies in Hamburg, begründete in ihrer Laudatio auf Daniel Ladnar ihre Entscheidung damit, dass sein Wettbewerbsbeitrag „’Would Joseph Beuys Have Used PowerPoint?’ eine Lecture Performance wie aus einem performancetheoretischen Lehrbuch ist. Sie bespielt die Klaviatur dessen, was das Format der Lecture Performance ausmacht, auf verschiedenen, konzeptionell in eindrücklicher Weise miteinander verwobenen Ebenen: das Verhältnis von Präsenz und Repräsentation, von Aufführung und Dokumentation, von Wissenspräsentation und Wissensgenerierung. Zugleich reflektiert das Stück auf unterhaltsame und verschmitzte Art das technische Medium PowerPoint.“

Die Preisträger sind im Einzelnen:
1. Daniel Ladnar (Aberystwyth) mit „Would Joseph Beuys Have Used PowerPoint?“.
2. Ellen Friis (Kopenhagen) mit „Six Saints: Lene Vestergaard Hau“.
3. Der dritte Preis wurde geteilt und ging einerseits an das Team um Klaus-Peter Möllmann und Michael Vollmer (Brandenburg an der Havel) für ihren Experimentalvortrag „Forschung erlebbar machen – Faszinierende Phänomene beobachtet mit Hochgeschwindigkeitskameras“ sowie anderseits an Klaus Spiess, Lucie Strecker und Salka Rosengren (Wien) mit ihrer Performance „Fictional Offender“.

Bei den Zweit- und Drittplatzierten stand vor allem die Vermittlung zum Teil äußerst komplexer und komplizierter wissenschaftlicher Sachverhalte im Fokus. So versuchte Ellen Friis mithilfe von zehn Fernsehern, einem Fahrrad, einer Zigarre, Zahnpasta und weiterem Zubehör, dem Publikum zu zeigen, wie die dänische Physikerin Lene Vestergaard Hau ein Bose-Einstein-Kondensat entwickelte, das es ihr ermöglichte, einen Lichtstrahl bis zum vollständigen Stillstand abzubremsen. In diesem Zusammenhang betonte Prof. Henning Lobin, Geschäftsführender Direktor des ZMI, dass „Performing Science nicht die Popularisierung von Wissenschaft zum Ziel hat, im Gegenteil. Es geht um das Verhältnis von Wissenschaft und Gesellschaft. In einer Gesellschaft, bei der nicht zuletzt durch den Einfluss neuer Medien Transparenz eine immer größere Rolle spielt, stehen auch die Wissenschaften in der Pflicht, die Gesellschaft stärker in Forschungsprozesse einzubeziehen, als dies früher der Fall war.“

Nach 2007 wurde der Performing-Science-Preis in diesem Jahr zum zweiten Mal vergeben und war für den ersten Platz mit 5.000 Euro, für den zweiten Platz mit 3.000 Euro und mit 1.500 Euro für den dritten Platz dotiert. Performing Science 2011 wurde gefördert durch die BASF und die Robert Bosch Stiftung.

Kontakt:
Sabine Heymann
Zentrum für Medien und Interaktivität (ZMI) der Justus-Liebig-Universität Gießen
Ludwigstraße 34, 35390 Gießen
Telefon: 0641 99-16350
Fax: 0641 99-16359
E-Mail: Sabine.Heymann@zmi.uni-giessen.de

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Charlotte Brückner-Ihl idw

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