Ohne umsteigen – Mit der Bahn in die Potsdamer Innenstadt

„Umsteigefrei mit dem ÖPNV von der Haustür in die Potsdamer Innenstadt oder in Richtung Berlin.“ Davon träumen viele Fahrgäste und Pendler in Potsdam und im Umland. Trotz des vielfältigen Nahverkehrsangebots in und um Potsdam sind viele Ziele der Region nur durch mehrmaliges Umsteigen mit Straßenbahnen, Bussen oder Regionalbahnen erreichbar. Wer mehr als zwei Mal umsteigen muss, fährt nach Möglichkeit gleich mit dem Auto. Emissionen, Lärm und verstopfte Straßen sind die Folge.

Eine Lösung für dieses Problem haben Emmanuel Thuillier und Stefan von Mach vom Fachgebiet Verkehrswesen der TU Berlin im Rahmen des diesjährigen Schinkelwettbewerbs erarbeitet und wurden hierfür mit einem Sonderpreis in der Fachsparte „Verkehrswesen Eisenbahnbau“ ausgezeichnet. Die Preise werden am 13. März 2012 in Potsdam vergeben.

Weiterhin wurden in der Fachsparte „Architektur“ die TU-Studierenden Mattila Mastaglio und Daniel Günther mit einem Anerkennungspreis geehrt.

Beide Preise sind mit jeweils 1.000 Euro dotiert.

Im Mittelpunkt des diesjährigen Schinkel-Wettbewerbs, der durch den Architekten- und Ingenieurverein zu Berlin e.V. (AIV) jährlich ausgelobt wird, stand die Potsdamer Innenstadt beiderseits der Havel. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die aus verschiedenen Fachsparten wie Architektur, Landschaftsplanung sowie Straßen- oder Eisenbahnbau kommen, sollten Stadtquartiere entwickeln und zukunftsorientiertes Wohnen am Wasser planen.

Sonderpreis „Verkehrswesen Eisenbahnbau“

Aufgabe des Teilbereiches „Verkehrswesen Eisenbahnbau“ des diesjährigen Schinkelwettbewerbes war, durch die Verknüpfung der Verkehrsträger ein schlüssiges und attraktives Gesamtkonzept für den öffentlichen Perso-nennahverkehr in Potsdam zu entwerfen. Die Idee der beiden TU-Studenten Emmanuel Thuillier und Stefan von Mach, sogenannte Zweisystem-Straßenbahnen von den bestehenden und neuen Straßenbahngleisen auf die Regionalbahninfrastruktur der DB fahren zu lassen, bringt attraktivere Direktverbindungen für Pendler mit sich. Umsteigezwänge werden aufgehoben, Reisezeiten verkürzt und die Netzstruktur wird durch weniger Linien überschaubarer.

Die Erschließungsfunktion einzelner Linien kann durch den Bau neuer Haltepunkte erhöht werden. Aufgrund hoher Beschleunigung von Stadtbahnwagen wirken sich zusätzliche Haltepunkte nur unwesentlich auf die Fahrzeit aus. Beispielsweise führt eine der vorgeschlagenen Linien von Spandau über die DB-Strecke zum Universitätsstandort Golm über die Ortsteile Golm und Eiche direkt in die Potsdamer City und von hier über die Medienstadt Babelsberg nach Wannsee.

Emmanuel Thuillier studierte bis 2011 Verkehrswesen an der TU Berlin und schloss mit einem T.I.M.E. (Top Industrial Managers for Europe) – Doppeldiplom ab. Stefan von Mach studiert im Masterstudiengang Schienenfahrzeugtechnik an der TU Berlin.

Anerkennungspreis „Architektur“
Die Jury des Schinkelpreises fasst zu dem Vorschlag von Mattila Mastaglio und Daniel Günther, die an der TU Berlin Architektur studieren und den Anerkennungspreis „Architektur“ bekamen, zusammen: „Das Thema ‚Weiter Wohnen‘ in Potsdam beantworten die Verfasser mit einer ‚Raumstadt‘, die sowohl die vielfältigen Qualitäten und Strukturen des unmittelbaren Ortes, als auch die Typologien der Potsdamer Stadtstruktur in einem Quartier zusammenfasst. Unterteilt in drei Cluster, entstehen Sichtachsen zur Potsdamer Altstadt und ein wohlüberlegt belassener Grünzug entlang des Wassers. Durch die neuen, eigenständigen Wohnformen lassen die Quartiere ein hohes Potential der Identifikation mit dem Nutzer erwarten. (…) Mit der Komposition von Wohntypologien, die gut zwischen privat, halböffentlich und öffentlich differenzieren, ist fast eine Heimeligkeit entstanden, die vielleicht ein weiter zu verfolgender Weg für nachhaltigen Quartiers- und Wohnungsbau aufzeigt.“
Die Entwürfe zum Schinkel-Wettbewerb sind bis zum 16. März 2012 im „Schaufenster“ der Fachhochschule Potsdam (FHP),

Friedrich-Ebert-Straße 6 / Am Alten Markt in 14467 Potsdam zu besichtigen. Die Ausstellung ist jeweils von 13.00 bis 18.00 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.

Weitere Informationen erteilt Ihnen gern: Bettina Klotz, Presse- und Informationsreferat der TU Berlin, Tel.: 030/314-27650 /-22919, E-Mail: pressestelle@tu-berlin.de

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Stefanie Terp idw

Weitere Informationen:

http://www.tu-berlin.de

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