Neuer Forschungsschwerpunkt auf Hirnerkrankungen

Weltweit leiden etwa eine halbe Milliarde Menschen an neurologischen Erkrankungen, deren Ursachen auf der Ebene von Nervenzellen und neuronalen Netzwerken aber weitgehend ungeklärt sind.

Die Carl-Zeiss-Stiftung unterstützt das Bernstein Center Freiburg (BCF) der Albert-Ludwigs-Universität dabei, neue Forschungsansätze auf der Grundlage computergestützter und mathematischer Methoden zu entwickeln und umzusetzen. Mit 750.000 Euro Förderung können die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in den kommenden vier Jahren wichtige Aufbauarbeit leisten.

Das Bernstein Center Freiburg hat sich seit seiner Gründung vor zehn Jahren weltweit einen Namen auf dem Gebiet der „Computational Neuroscience“ gemacht. Dieser Zweig der Neurowissenschaften ist eine wichtige Schnittstelle zwischen Theorie, Experiment und klinischer Anwendung.

Bislang konzentrierte sich das BCF auf Grundlagenforschung und davon abgeleitete neurotechnologische Anwendungen. Die Förderung der Carl-Zeiss-Stiftung ermöglicht es nun auch, neuronale Mechanismen neurologischer und psychiatrischer Erkrankungen zu untersuchen. Aus Freiburg stammen bereits bedeutende Beiträge zur Erforschung von Krankheiten wie Epilepsie und Morbus Parkinson.

„Viele Krankheiten des Gehirns lassen sich wahrscheinlich auf Veränderungen der dynamischen Aktivität in neuronalen Netzwerken zurückführen. Hier hilft unsere Arbeit dabei, in der Zukunft ein verbessertes Verständnis zu gewinnen“, erklärt Prof. Dr. Stefan Rotter, Direktor des BCF.

Der neue Schwerpunkt soll unter anderem den für dieses Vorhaben notwendigen Brückenschlag zwischen Ärztinnen und Ärzten sowie Naturwissenschaftlern ermöglichen.

Das Management der Forschungsprojekte, die technische Unterstützung im Hochleistungsrechnen sowie die Vermittlung von Inhalten und Methoden an Studierende sowie Kolleginnen und Kollegen sind aufwändig und müssen neben der eigentlichen Forschung geschehen.

Typischerweise dürfen Fördermittel jedoch nur für die Forschung selbst eingesetzt werden. Die Carl-Zeiss-Stiftung ermöglicht es dem BCF, Personal zu finanzieren, das die Wissenschaftler entlastet und den neuen Schwerpunkt mitentwickelt.

Kontakt:
Prof. Dr. Stefan Rotter
Bernstein Center Freiburg
Albert-Ludwigs-Universität
Tel.: 0761/203-9316
E-Mail: stefan.rotter@biologie.uni-freiburg.de

Media Contact

Rudolf-Werner Dreier idw - Informationsdienst Wissenschaft

Weitere Informationen:

http://www.uni-freiburg.de/

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Förderungen Preise

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Anlagenkonzepte für die Fertigung von Bipolarplatten, MEAs und Drucktanks

Grüner Wasserstoff zählt zu den Energieträgern der Zukunft. Um ihn in großen Mengen zu erzeugen, zu speichern und wieder in elektrische Energie zu wandeln, bedarf es effizienter und skalierbarer Fertigungsprozesse…

Ausfallsichere Dehnungssensoren ohne Stromverbrauch

Um die Sicherheit von Brücken, Kränen, Pipelines, Windrädern und vielem mehr zu überwachen, werden Dehnungssensoren benötigt. Eine grundlegend neue Technologie dafür haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Bochum und Paderborn entwickelt….

Dauerlastfähige Wechselrichter

… ermöglichen deutliche Leistungssteigerung elektrischer Antriebe. Überhitzende Komponenten limitieren die Leistungsfähigkeit von Antriebssträngen bei Elektrofahrzeugen erheblich. Wechselrichtern fällt dabei eine große thermische Last zu, weshalb sie unter hohem Energieaufwand aktiv…

Partner & Förderer