Millennium-Technologiepreises 2010 für die von Michael Grätzel entwickelten Solarzellen

EINE DER GRÖSSTEN HERAUSFORDERUNGEN DER MENSCHHEIT ist das Finden von Alternativen für die begrenzten fossilen Energieträger. Unsere Hauptenergiequelle ist die Sonne, auf die nahezu alle Energieressourcen der Erde zurückzuführen sind.

Der Hauptgewinner des Millennium-Technologiepreises 2010, Michael Grätzel, Professor für Chemische Technologie an der Technischen Universität Lausanne (EPFL), hat sich mit seinen Farbstoff-Solarzellen dieser Herausforderung gestellt.

„Begrenzt wird die Nutzung der Sonnenenergie seit je durch die damit verbundenen hohen Kosten. Die Grätzel-Zellen ermöglichen eine gegenüber bisher vorteilhaftere Nutzung der Solarenergie. Die Innovation von Grätzel wird voraussichtlich eine wichtige Rolle beim Einsatz regenerativer Energie und damit bei der Förderung einer nachhaltigen Entwicklung spielen“, führt Ainomaija Haarla, CEO der Stiftung Technology Academy Finland, an.

Der Hauptgewinner wurde vom Vorstand der Stiftung nach der Empfehlung eines internationalen Auswahlkomitees ausgewählt.

Die von Grätzel entwickelten Farbstoff-Solarzellen haben ein ausgezeichnetes Preis-Leistungs-Verhältnis. Die auch als künstliche Fotosynthese bezeichnete Technologie ist eine viel versprechende Alternative zu der gegenwärtig üblichen Solarzellentechnologie auf Siliziumbasis. Die Grätzel-Zellen werden aus preisgünstigem Material hergestellt, und ihre Fertigung erfordert keine komplizierten Anlagen. Auch wenn die Zellen noch in einem relativ frühen Entwicklungsstadium stehen, werden sie doch als eine höchst aussichtsreiche und vorteilhafte Alternative zu den teuren Si-Solarzellen betrachtet.

Für die Zukunft zeichnen sich zahlreiche auf der Innovation von Grätzel basierende Produkte ab, wie zum Beispiel Sonnenenergie sammelnde Fenster und im Vergleich zu heute beträchtlich billigere Solarpaneele. Die ersten auf Grätzel-Zellen basierenden Verbraucherprodukte sind bereits auf dem Markt.

150 000 EURO ALS AUSZEICHNUNGEN FÜR KUNSTSTOFFELEKTRONIK UND DEN ARM-MIKROPROZESSOR

Ausgezeichnet wurden auf dem Festakt zwei weitere Millennium-Gewinner 2010 mit je 150 000 Euro und der Skulptur „Huippu“. Dieses Jahr stehen alle prämierten Innovationen besonders mit der Problematik der nachhaltigen Entwicklung und des Energieverbrauchs in Beziehung.

Die von Cavendish-Professor Sir Richard Friend, Universität Cambridge, entwickelte organische LED ist ein bedeutsamer Markstein in der Entwicklung von Elektronik auf Kunststoffbasis. Elektronikpapier, billige gedruckte organische Solarzellen und große leuchtende Wandflächen sind Beispiele für völlig neuartige Produkte wie sie nun durch die Forschungsarbeit von Friend möglich geworden sind.

Stephen Furber, Professor für Computer Engineering an der Universität Manchester, ist der Hauptdesigner des auf 32 BIT RISC Technologie basierenden ARM-Mikroprozessors. Seine Innovation revolutionierte die Entwicklung der mobilen Elektronik. Mit dem genial konzipierten Prozessor lassen sich vorteilhafte, nur wenig Strom verbrauchende, aber leistungsfähige elektronische Geräte herstellen. Innerhalb von 25 Jahren wurden bereits fast 20 Milliarden ARM-basierte Mikroprozessoren hergestellt.

„Jede dieser Innovationen erfüllt in exzellenter Weise die für eine Auszeichnung von uns gestellte Forderung: eine Innovation, die der Menschheit jetzt und in Zukunft in möglichst breitem Maße Nutzen bringt“, konstatiert Bergrat Stig Gustavson, Vorstandsvorsitzender der Technology Academy Finland.

WEITERE INFORMATIONEN:

CEO Ainomaija Haarla, Technology Academy Finland
ainomaija.haarla(at)technologyacademy.fi, Tel. +358 40 716 0703
PR-Leiterin Jaana Kymäläinen, Technology Academy Finland
jaana.kymalainen(at)technologyacademy.fi, Tel. +358 40 352 7437
Mit dem Millennium-Technologiepreis ehrt Finnland alle zwei Jahre Entwickler von Technologie, die das Wohl und die Lebensqualität der Menschen verbessert. Die Millennium-Technologiepreise 2010 summieren sich auf insgesamt 1,1 Mio. Euro; davon kommen 1 Mio Euro vom finnischen Staat und 100 000 Euro von der Technology Academy Finland. Auf den Hauptpreis entfallen 800 000 Euro, die beiden anderen Finalisten erhalten je 150 000 Euro. www.millenniumprize.fi

Die den Preis verleihende Technology Academy Finland fördert die Lebensqualität der Menschen verbessernde angewandte Technologien und neue Technologie entwickelnde wissenschaftlicher Forschung, die positive Wirkung auf die Lebensbedingungen der Menschen hat und auf humanen Werten basiert. Hinter der unabhängigen Stiftung stehen finnische Organisationen, die Industrie und der finnische Staat. Der Organisation der Technology Academy Finland gehören die Akademie der Technischen Wissenschaften TTA, die Svenska tekniska vetenskapsakademien i Finland STV und der Wirtschaftsrat (Elinkeinoneuvosto), in dem mehrere führende finnische Industrieunternehmen vertreten sind, an.

Media Contact

Jaana Kymäläinen Huginonline

Weitere Informationen:

http://www.technologyacademy.fi

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