Mehr Wettbewerb und Innovation im Donauraum

Finanz- und Wirtschaftsminister Nils Schmid wies heute (11. Dezember) auf die zu Jahresanfang 2014 in Kraft tretenden neuen Forschungs- und Innovationsförderprogramme der Europäischen Kommission hin.

„Eine erfolgreiche Beteiligung an EU-finanzierten Projekten erfordert ein entsprechendes Know-how und ein solides Netzwerk geeigneter Kooperationspartner“, sagte Schmid anlässlich einer Informationsveranstaltung mit rund 200 Teilnehmern im Stuttgarter Haus der Wirtschaft.

Auf die historisch gewachsenen engen Beziehungen Baden-Württembergs zu den Donauländern, wies Peter Friedrich, Minister für Bundesrat, Europa und in-ternationale Angelegenheiten hin. Friedrich, der zugleich Sonderbeauftragter für die EU-Strategie für den Donauraum ist, betont: „Aus der Perspektive Baden-Württembergs, als eine der forschungsstärksten Regionen der Welt, liegt der Schlüssel zu mehr Wohlstand im Donauraum in der Fähigkeit zur permanenten Innovation.

Ein Beispiel hierfür sind die Donautransferzentren, die das Steinbeis Europa Zentrum aus Baden-Württemberg gemeinsam mit Partnern u. a. aus Cluj-Napoca, Novi Sad und Bratislava mit finanzieller Unterstützung aus Baden-Württemberg und aus Töpfen der EU in der Region errichtet hat. Die Zentren leisten einen Beitrag dazu, den Technologietransfer in der Region zu stärken, um auf diese Weise Innovationen ganz praktisch zu ermöglichen.“ Dieses Beispiel zeige anschaulich, wie Projekte innerhalb der Säule 3 „Wohlstand und Wissen“ der Donauraumstrategie verschiedene Dimensionen der Zusammenarbeit umsetzen, so Friedrich. So seien einerseits Universitäten und Forschung sowie de-ren Zugang zum Markt betroffen, andererseits aber auch kleine und mittlere Unternehmen, die von den dort erbrachten Ergebnissen und der Expertise stärker profitieren sollen.

Der Europaminister setzte sich in seiner Rede für mehr Synergien zwischen den einzelnen europäischen Programmen ein. Die makroregionale Strategie für den Donauraum habe hier bereits für eine sehr gute Kooperations- und Vernetzungs-grundlage geschaffen. Nun gelte es, darauf aufbauend neue Projekte in die Praxis umzusetzen.

Die Informationsveranstaltung, die im Rahmen der EU-Donauraumstrategie sowie der gemeinsam von Baden-Württemberg und Kroatien wahrgenommenen Koordination des Schwerpunktbereichs „Wettbewerbsförderung von Unternehmen einschließlich Clusterbildung“ vom Steinbeis-Europa-Zentrum organisiert wird, bietet die ideale Möglichkeit, sich über erste Projektideen auszutauschen, in Kontakt mit den verantwortlichen Programmkoordinatoren zu treten, mögliche Projektpartnerschaften anzustoßen und Finanzierungsmöglichkeiten zu sondieren. Zu den Fördermöglichkeiten gehören Strukturfonds wie der Europäische Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) mit INTERREG sowie Horizont 2020, COSME.

Fördermöglichkeiten für die transnationale Zusammenarbeit bieten die Programme Horizont 2020, COSME und INTERREG. Das neue EU-Forschungsrahmenprogramm Horizont 2020 ist mit einer Laufzeit bis 2020 und einem Budget von ca. 70 Milliarden € das größte Förderprogramm in diesem Bereich. Es bündelt bisher getrennte Förderaktivitäten rund um Forschung und Innovation. Horizont 2020 wendet sich an Unternehmen, Hochschulen und Forschungseinrichtungen. Das EU-Programm COSME richtet sich vor allem an kleine- und mittlere Unternehmen (KMU) und bietet Finanzierungsmöglichkeiten und Zugang zu neuen Märkten. Eine Neuheit ist das Programm „Donau“, das im Rahmen der INTERREG V B-Programme neben dem Programm „Central Europe“ Fördermöglichkeiten für Kooperationen mit den Donauländern für Baden-Württemberg bietet. Das Steinbeis-Europa-Zentrum bietet bei allen Programmen Unterstützung und Beratung für die Unternehmen und Forschungseinrichtungen in Baden-Württemberg bei der Programmauswahl und bei der Antragstellung.

Im aktuellen Förderzeitraum des INTERREG B Programms für transnationale Zusammenarbeit werden 229 Projekte zum Thema Innovation in Unternehmen, 226 Projekte zum Thema Clusterförderung und 41 Projekte zum Thema Technologietransfer gefördert. 90 mal sind baden-württembergische Akteure beteiligt und in vielen Fällen sind es Leadpartner.

Bedeutung des Donauraums und der Strategie für den Donauraum

Die wirtschaftliche Bedeutung der Donauländer für Baden-Württemberg lässt sich an-hand einiger Kennzahlen verdeutlichen. Allein von 2010 bis 2011 wuchsen die Exporte Baden-Württembergs in den Donauraum um 15,1 Prozent. In den vergangenen 20 Jah-ren haben sich diese Exporte nahezu vervierfacht – auf nunmehr ca. 16,7 Milliarden Euro im Jahre 2011. Damit übertreffen sie zusammen genommen sogar das Volumen der Exporte nach Frankreich, dem wichtigsten Handelspartner innerhalb der Europäischen Union. Als Absatzmarkt für Produkte aus dem Donauraum spielt Baden-Württemberg ebenfalls eine wichtige Rolle. Rund zehn Prozent der Importe des Landes stammen aus dem Donauraum, mit jährlichen Wachstumsraten von ca. 20 Prozent, wie z.B. in 2011. Wichtigster Handelspartner in der Region ist Österreich, gefolgt von Ungarn.

Die Donauraumstrategie ist nach der Ostseestrategie die zweite makroregionale Strategie der EU. Sie wurde im Juni 2011 vom Europäischen Rat verabschiedet und umfasst neun EU-Mitgliedstaaten: Bulgarien, Deutschland, Österreich, die Tschechische Republik, Ungarn, Rumänien, die Slowakische Republik, Slowenien, Kroatien. Außerhalb der EU bezieht sie Serbien, Bosnien und Herzegowina, Montenegro, die Republik Moldau und die Ukraine ein. Schwerpunkte sind die Bereiche Infrastruktur, Umweltschutz, die Schaffung von Wohlstand sowie gute Regierungsführung.

Weitere Informationen:
http://eu-donauraumstrategie.de – Donaustrategie
http://groupspaces.com/Competitiveness/item/555631 – Fördermöglichkeiten

Media Contact

Anette Mack Steinbeis-Europa-Zentrum

Weitere Informationen:

http://www.steinbeis-europa.de

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