Mehr als 20 Jahre der Max-Planck-Gesellschaft verbunden

Die Max-Planck-Gesellschaft gratuliert Ada E. Yonath zum Chemie-Nobelpreis 2009. „Es freut mich, dass mit Frau Yonath eine Wissenschaftlerin geehrt wurde, die mehr als 20 Jahre der Max-Planck-Gesellschaft verbunden war. Während dieser Zeit entstanden die entscheidenden Grundlagen der Forschung, für die sie jetzt den Nobelpreis erhielt“, sagt Präsident Peter Gruss.

Ada E. Yonath arbeitete von 1979 bis 1984 am Max-Planck-Institut für molekulare Genetik in Berlin. In dieser Zeit begann sie an Struktur und Funktion der Ribosomen zu forschen. Von 1986 bis 2004 leitete sie die Max-Planck-Arbeitsgruppe „Ribosomenstruktur“ am Deutschen Elektronen-Synchrotron (DESY) in Hamburg. Ada Yonath arbeitet heute als Strukturbiologin am Weizmann-Institut für Wissenschaften in Rechowot, Israel. Sie teilt sich den Nobelpreis mit Venkatraman Ramakrishnan (MRC Laboratory of Molecular Biology, Cambridge, England) und Thomas A. Steitz (Yale University, USA).

Ribosomen, der Forschungsgegenstand von Ada E. Yonath, sind die Eiweißfabriken der Zellen. Darin werden nach einem bestimmten Plan lebensnotwendige Proteine produziert. Zum ersten Mal wurden die Ribosomen im Jahr 1953 von dem Amerikaner George Emil Palade beschrieben. Damals gab es jedoch keine Möglichkeit, diese äußerst komplexen Zellorganellen detailliert zu untersuchen. Vor mehr als 20 Jahren begann sich, Ada E. Yonath für das Thema zu interessieren. Ihr Plan: Struktur und Funktion der Ribosomen mithilfe von kristallograhischen Techniken zu entschlüsseln. Auf diesem Gebiet war sie eine Pionierin und musste die passenden Methoden erst entwickeln.

Der Durchbruch in der Ribosomenforschung kam 1995: Zwar gab es schon Aufnahmen der Ribosomen. Aber erst Ada E. Yonath gelang es, durch das Einschleusen von „Hinweisschildern“ – sie markierte bestimmte Stellen in der ribosomalen Untereinheit mit Iridium- oder Quecksilberverbindungen – die Daten und Bilder wirklich lesbar und damit aussagekräftig zu machen. Somit stieß sie die Tür zur Erforschung der zellulären Eiweißfabriken weit auf.

Weitere Informationen erhalten Sie von:

Prof. Dr. Eckhard Mandelkow
Max-Planck-Arbeitsgruppen für strukturelle Molekularbiologie am DESY
Tel.: +49 40 8998 – 2810
E-Mail: mandelkow@mpasmb.desy.de
Knud Nierhaus
Max-Planck-Institut für molekulare Genetik, Berlin
Tel.: +49 179 450 20 48
E-Mail: nierhaus@molgen.mpg.de

Media Contact

Max-Planck-Gesellschaft

Weitere Informationen:

http://www.mpg.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Förderungen Preise

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Erstmals 6G-Mobilfunk in Alpen getestet

Forschende der Universität Stuttgart erzielen leistungsstärkste Verbindung. Notrufe selbst in entlegenen Gegenden absetzen und dabei hohe Datenmengen in Echtzeit übertragen? Das soll möglich werden mit der sechsten Mobilfunkgeneration – kurz…

Neues Sensornetzwerk registriert ungewöhnliches Schwarmbeben im Vogtland

Das soeben fertig installierte Überwachungsnetz aus seismischen Sensoren in Bohrlöchern zeichnete Tausende Erdbebensignale auf – ein einzigartiger Datensatz zur Erforschung der Ursache von Schwarmbeben. Seit dem 20. März registriert ein…

Bestandsmanagement optimieren

Crateflow ermöglicht präzise KI-basierte Nachfrageprognosen. Eine zentrale Herausforderung für Unternehmen liegt darin, Über- und Unterbestände zu kontrollieren und Lieferketten störungsresistent zu gestalten. Dabei helfen Nachfrage-Prognosen, die Faktoren wie Lagerbestände, Bestellmengen,…

Partner & Förderer