Zum Abschluss des Landesfinals, das zum 33. Mal in der Aula der TU Clausthal ausgetragen wurde, nahm das Team Robert Warneke, Philipp Moritz und Barnabas Irmer überglücklich den ersten Preis in der Kategorie Biologie in Empfang.
Auf der gut organisierten Veranstaltung in Clausthal hatten 60 Jugendliche ihre 34 Projekte zunächst einer Jury und später der Öffentlichkeit präsentiert. Die besten Arbeiten in diesem bekanntesten Schülerwettbewerb Deutschlands wurden am Mittwochnachmittag während einer Feierstunde mit 200 Gästen ausgezeichnet. Für den Landessieg, vergeben in acht Kategorien, gab es ein Preisgeld von jeweils 250 Euro. Alle Erstplatzierten nehmen zudem am Bundesfinale Ende Mai in Leverkusen teil.
Wie zuverlässig sind Zeugenaussagen? Wie lassen sich Arzneimittelrückstände im Abwasser verringern? Wie muss ein Rollator nachgerüstet werden, damit die Gehhilfe auch spezielle Bodenhindernisse passieren kann? Die Themen, mit denen sich die Teilnehmer beschäftigt haben, zeigten viel Bezug zum Alltag und zu aktuellen Problemen. „Es ist oft zu beobachten, dass unsere Jungforscherinnen und -forscher bei ihren Ansätzen ausgetretene Pfade verlassen und querdenken“, freute sich Landeswettbewerbsleiter Thomas Biedermann über viel Kreativität.
Dies gilt auch für das Projekt der drei Schüler aus Goslar vom Christian-von-Dohm-Gymnasium. Ihre Überlegung: Gerade in der Winterzeit ist die Angst vor Krankheitserregern groß. Wer fasst da beispielsweise gerne auf die Türklinken in öffentlichen Toiletten? Also entwickelte das Trio einen Kunststoff, der schädliche Bakterien und Pilze abtötet und noch dazu günstig und leicht zu verarbeiten ist. Eingesetzt als Türklinke oder Armatur, etwa im Krankenhaus, ließen sich damit Mikroorganismen beseitigen, die Infekte übertragen. Um Oberflächen zeitweise steril zu halten, würden bisher teure Beschichtungen aus Nanopartikeln genutzt.
Ihre Herangehensweise haben die Goslarer nachvollziehbar begründet: Zunächst testeten sie verschiedene Wirkstoffe auf ihre Letalität gegenüber Keimen. Dabei erwiesen sich die organischen Stoffe Allicin, das in Knoblauch vorkommt, und Propolis, auch Bienenkittharz genannt, sowie anorganische Kupfer-Ionen als sehr wirkungsvoll. Die drei Stoffe haben die Tüftler anschließend in den Kunststoff Polyethylenharz eingefügt. „Tests haben ergeben: Auf der Oberfläche des behandelten Kunststoffs sind Bakterien und Pilze schon nach wenigen Minuten abgestorben“, sagte Robert Warneke. Auch bei Langzeitversuchen über vier Monate blieb die Wirkung erhalten.
Motiviert von ihrer erfolgreichen Projektidee wollen die drei Jungforscher auch nach dem Abitur dem Gebiet Naturwissenschaft und Technik verbunden bleiben. „Ich möchte Materialwissenschaft an der TU Clausthal studieren“, so Philipp Moritz. Barnabas Irmer plant nach der Schule ein Praktikum beim Chemie-Unternehmen Chemetall in Langelsheim. „Und ich gehe im Sommer für ein halbes Jahr nach Australien und möchte danach studieren, etwas Naturwissenschaftlich-Technisches“, berichtete Robert Warneke. Zunächst bereiten sich die Drei aber auf das Abitur und das Bundesfinale von „Jugend forscht“ vor.
Landessieger 2013 in den einzelnen Fachgebieten
Arbeitswelt: Svea Marie Meyer (16 Jahre/aus Hildesheim); Thema: Wie zuverlässig sind Zeugenaussagen?Bestes interdisziplinäres Projekt: Inken Wittich (19), Alexander Zimmermann (18/beide Braunschweig); „Ausschlag“ an der Schlossfassade?!
Alle Landessieger sind qualifiziert für das Bundesfinale vom 30. Mai bis 2. Juni in Leverkusen.
Christian Ernst | idw
Weitere Informationen:
http://www.jufo.tu-clausthal.de/
http://www.tu-clausthal.de
Weitere Berichte zu: > Abitur > Bakterien > Bundesfinale > Kunststoff > Landesfinale > Zeugenaussagen
Höchster deutscher Forschungspreis geht nach Freiburg
05.12.2019 | Universitätsklinikum Freiburg
Deutschlands gesündeste Arbeitgeber 2019 stehen fest
04.12.2019 | Corporate Health Initiative
Die Umwandlung von Sonnenlicht in chemische Energie ist für das Leben unerlässlich. In einer der größten Simulationen eines Biosystems weltweit haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler diesen komplexen Prozess an einem Bestandteil eines Bakteriums nachgeahmt – am Computer, Atom um Atom. Die Arbeit, die jetzt in der renommierten Fachzeitschrift „Cell“ veröffentlicht wurde, ist ein wichtiger Schritt zum besseren Verständnis der Photosynthese in einigen biologischen Strukturen. An der internationalen Forschungskooperation unter Leitung der University of Illinois war auch ein Team der Jacobs University Bremen beteiligt.
Das Projekt geht zurück auf eine Initiative des inzwischen verstorbenen, deutsch-US-amerikanischen Physikprofessors Klaus Schulten von der University of...
University of Texas and MIT researchers create virtual UAVs that can predict vehicle health, enable autonomous decision-making
In the not too distant future, we can expect to see our skies filled with unmanned aerial vehicles (UAVs) delivering packages, maybe even people, from location...
Beim Schlichtfräsen komplexer Freiformflächen können Kreissegment- oder Tonnenfräswerkzeuge jetzt ihre Vorteile gegenüber herkömmlichen Werkzeugen mit Kugelkopf besser ausspielen: Das Fraunhofer-Institut für Produktionstechnologie IPT aus Aachen entwickelte im Forschungsprojekt »FlexiMILL« gemeinsam mit vier Industriepartnern passende flexible Bearbeitungsstrategien und implementierte diese in eine CAM-Software. Auf diese Weise lassen sich große frei geformte Oberflächen nun bis zu 80 Prozent schneller bearbeiten.
Ziel im Projekt »FlexiMILL« war es, für die Bearbeitung mit Tonnenfräswerkzeugen nicht nur neue, verbesserte Werkzeuggeometrien zu entwickeln, sondern auch...
Durch Untersuchungen struktureller Veränderungen während der Synthese von Kathodenmaterialen für zukünftige Hochenergie-Lithium-Ionen-Akkus haben Forscherinnen und Forscher des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) und kooperierender Einrichtungen neue und wesentliche Erkenntnisse über Degradationsmechanismen gewonnen. Diese könnten zur Entwicklung von Akkus mit deutlich erhöhter Kapazität beitragen, die etwa bei Elektrofahrzeugen eine größere Reichweite möglich machen. Über die Ergebnisse berichtet das Team in der Zeitschrift Nature Communications. (DOI 10.1038/s41467-019-13240-z)
Ein Durchbruch der Elektromobilität wird bislang unter anderem durch ungenügende Reichweiten der Fahrzeuge behindert. Helfen könnten Lithium-Ionen-Akkus mit...
Höhere Atmosphärenschichten werden für Klimaforscher immer interessanter. Bereiche oberhalb von 40 km sind allerdings nur mit Höhenforschungsraketen direkt zugänglich. Ein LIDAR-System (Light Detection and Ranging) mit einem diodengepumpten Alexandritlaser schafft jetzt neue Möglichkeiten. Wissenschaftler des Leibniz-Instituts für Atmosphärenphysik (IAP) und des Fraunhofer-Instituts für Lasertechnik ILT entwickeln ein System, das leicht zu transportieren ist und autark arbeitet. Damit kann in Zukunft ein LIDAR-Netzwerk kontinuierlich und weiträumig Daten aus der Atmosphäre liefern.
Der Klimawandel ist in diesen Tagen ein heißes Thema. Eine wichtige wissenschaftliche Grundlage zum Verständnis der Phänomene sind valide Modelle zur...
Anzeige
Anzeige
QURATOR 2020 – weltweit erste Konferenz für Kuratierungstechnologien
04.12.2019 | Veranstaltungen
03.12.2019 | Veranstaltungen
Intelligente Transportbehälter als Basis für neue Services der Intralogistik
03.12.2019 | Veranstaltungen
Gene für die Biosynthese des Antidepressivums Hypericin in Johanniskraut entdeckt
06.12.2019 | Biowissenschaften Chemie
06.12.2019 | Biowissenschaften Chemie
06.12.2019 | Biowissenschaften Chemie