Aus dem Labor in die Lüfte: ADELHEID startet heute

Das Ministerium für Wirtschaft, Mittelstand und Energie NRW teilt mit:

Wirtschaftsministerin Christa Thoben, hat heute (16. April) dem Forschungszentrum Jülich und den Verbundpartnern die Bewilligungsbescheide in Höhe von rund 2 Millionen Euro für das Projekt ADELHEID überreicht. Die Abkürzung ADELHEID steht für “Aus dem Labor heraus in die Lüfte“.

In diesem Projekt geht es um sogenannte Reformer, die Wasserstoff als notwendiges Brenngas für Brennstoffzellen aus Diesel oder Kerosin erzeugen können. Dann könnten Autos, Flugzeuge und Boote über eine Brennstoffzelle nachhaltiger mit Strom versorgt werden. Die Mittel stammen aus dem NRW-EU Ziel 2-Programm. Damit fördert die Landesregierung die Entwicklung vielseitig einsetzbarer und kostengünstiger Brennstoffzellen, die zukünftig verstärkt beispielweise als Aggregate zur Stromerzeugung und im Verkehrsbereich eingesetzt werden können.

„Ziel unserer Wasserstoff- und Brennstoffzellenforschung und -entwicklung ist eine bezahlbare und effiziente Technik. Ich bin überzeugt, dass gerade Nordrhein-Westfalen von den Veränderungen, die die breite praktische Anwendung der Brennstoffzellen- und Wasserstofftechnologie mit sich bringen wird, nachhaltig profitieren kann. Unser Land hat hervorragende Voraussetzungen, die wirtschaftlichen und energiepolitischen Chancen dieser Technologie optimal zu nutzen“, betonte Wirtschaftsministerin Christa Thoben.

Zehn Jahre hat das Forschungszentrum Jülich an den Grundlagen für dieses Projekt geforscht. Jetzt geht es in die Anwendung. Dazu haben die Jülicher wichtige Partner gefunden: die Firmen Presswerk Struthütten GmbH in Neunkirchen (Siegerland), GSR Ventiltechnik GmbH & Co.KG in Vlotho, Thomas Magnete GmbH in Herdorf (Westerwald) und FRIGOBLOCK Grosskopf GmbH in Essen. Um den Schritt aus dem Labor zu machen und die kostengünstige Serienproduktion vorzubereiten, bringen die Partner in ADELHEID ihre Expertise als Automobilzulieferer und Apparatebauer auf den Gebieten Blechumformung, Ventile, Druckbehälter und Pumpen ein. Die Industriepartner versprechen sich aufgrund der neuen industriellen Lösungen gute Marktchancen.

In den Jülicher Laboren wurden bereits Reformer entwickelt, die ihre Effektivität und Langlebigkeit bewiesen haben. Der Projektleiter Prof. Ralf Peters vom Forschungszentrum Jülich erklärte dazu: „Mit unseren Industriepartnern wollen wir nun Produktionstechniken entwickeln, die auch unter ökonomischen Gesichtspunkten das Potenzial zur Serienreife haben.“

„Mit unserer Forschung schaffen wir nicht nur Grundlagen“, betonte Prof. Detlef Stolten, Direktor des Jülicher Instituts für Energieforschung, „wir gehen auch die nötigen Schritte hin zur Anwendung.“ Das Jülicher Institut für Energieforschung betreibt Forschung aus einem Guss – von der Verbesserung der Kernkomponenten für Zellen und Stacks bis zur Entwicklung einbaufähiger Brennstoffzellensysteme. „Wir wollen alle Aspekte im Auge halten und aufeinander abstimmen. Nur so lässt sich das komplexe System Brennstoffzelle wirtschaftlich machen“, erklärte Stolten, der in diesem Jahr auch Chairman der 18. Weltwasserstoffkonferenz WHEC vom 16. bis 21. Mai in der Messe Essen ist. Auf der WHEC, der weltweit größten Fachtagung für die Bereiche Wasserstoff, Brennstoffzellen und Energie treffen sich rund 1500 Vertreter von Wissenschaft, Politik und Wirtschaft.

Ansprechpartner:
Prof. Dr.-Ing. Ralf Peters
Tel.: (02461) 61-4260
Mail: mailto:ra.peters@fz-juelich.de

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