Kunst und Technik Innovationspreis: Team des Fraunhofer IESE erhält Auszeichnung der Lotto-Stiftung Rheinland-Pfalz

Ausgewählt wurden die Preisträger aus dem Kreis der an der Ausstellung beteiligten Künstler und Bildproduktionen aus IT-Forschungsinstituten in Kaiserslautern von einer Jury aus vier Sachverständigen, zwei IT-Experten und zwei Kunsthistorikerinnen.

Die Jury des Kunst und Technik Innovationspreises ist der Überzeugung, dass den drei Urhebern des Exponats „Phyllo Trees“ eine hervorragende Symbiose aus technischer Anwendung und künstlerischer Ästhetik gelungen ist, und hat sich daher entschlossen, den diesjährigen Preis in der Sparte Technik an das Exponat „Phyllo Trees“ zu vergeben.

Dr. Jürgen Münch, Dr. Jens Heidrich und Dr. Henning Bartel sind drei promovierte Informatiker, die am Fraunhofer-Institut für Experimentelles Software Engineering (IESE) den Themenschwerpunkt im Bereich der Messung und Analyse von Softwaresystemen vorantreiben.

Zum Hintergrund:

Das Fraunhofer IESE erforscht seit vielen Jahren Verfahren, die die erforderlichen Informationen zu einem Softwaresystem erfassen und bereitstellen. Im gleichen Maße, in dem diese Systeme jedoch stets komplexer und komplizierter werden, tendieren die Informationen über solche Systeme ebenfalls zu immer höherer Komplexität und drohen hierdurch ihre Nützlichkeit nach und nach zu verlieren. So wie zuvor das System als solches unverständlich war, sind es nun in zunehmendem Maße die darüber bereitgestellten Informationen.

In vielen Fällen ist es aber besonders wichtig, sicherzustellen, dass relevante Informationen über ein Softwaresystem, wie zum Beispiel Informationen über seine Verlässlichkeit, einfach erkennbar sind und nicht unglücklich durch andere Informationen verdeckt werden.

Phyllotactic Trees – oder kurz Phyllo Trees – sind eine Darstellung, die dieses aufgrund der Art und Weise, wie sie erzeugt werden, praktisch selbstständig garantieren. Phyllotaxis ist die Lehre der Blattstellung von Pflanzen. Phyllo Trees ahmen dieses natürliche Prinzip nach. Die spiralförmige Anordnung der Knoten gewährleistet maximale Sichtbarkeit eines jeden einzelnen Knotens. Darüber hinaus können Knoten in einer Ebene, aber auch ganze Ebenen, problemlos ergänzt werden. So entstehen fast beliebig erweiterbare, galaxisartige Gebilde, in denen Informationen z.B. durch Farben dargestellt werden können. Diese synthetischen dreidimensionalen Darstellungen besitzen die gleiche Ästhetik, die auch ihre natürlichen Vorbilder auszeichnet, erweitert um komplexe Strukturen und Farbigkeit.

Die Ausstellung im Erdgeschoss der Fruchthalle:
Neues aus der Region: Kunst und Technik II
Neue Arbeiten von Stefano Cattaneo, Klaus M. Hartmann, Jörg Heieck, Kurt Endl, Volker Tinti und multimediale Installationen aus der Produktion des Fraunhofer IESE, Institut für Experimentelles Software Engineering, und der TU Kaiserslautern.

Eine Annäherung: Kaiserslautern präsentiert sich als Stadt der Produktivität, Progressivität und Ideen. Neues aus der Produktion von fünf Künstlern aus der Region Kaiserslautern wird zusammen mit neuen Entwicklungen der Software-Ingenieure des Fraunhofer IESE und der TU Kaiserslautern gezeigt.

Gemälde neben Computergraphiken, Objekte aus Naturmaterialien neben interaktiven 3-D Simulationen von Robotern und Konkrete Kunst neben ‚Phyllo-Trees‘, Visualisierungen von Software in der Erscheinungsform von Galaxien. Autonome Kunstwerke, die im Atelier von Künstler/inne/n um ihrer selbst Willen geschaffen wurden, auf der einen Seite. Und auf der anderen: Computersimulationen, die technischen Zwecken dienen, z. B. dem Verstehen komplizierter Computerprogramme oder der Interpretation von Luftverwirbelungen bei Flugzeugstarts.

Doch was aus eigentlich gegensätzlichen Ansätzen heraus entstand, verbindet sich in der Ausstellung zu einem ästhetischen Ganzen. Ein Verbindendes ist die Kreativität und Offenheit für Unbekanntes, ein anderes ist die spezifische Suche nach etwas Neuem, der sich die Künstler/innen wie die Software-Ingenieure in ihren unterschiedlichen Berufen zu stellen haben und die sie im Ergebnis zu überraschend ähnlichen neuen visuellen Wahrnehmungen führt.

Eintritt zur Ausstellung frei. Zur Ausstellung erscheint ein Katalog.
Ausstellungszeitraum: 05.06. 2010 bis 20.08. 2010
Öffnungszeiten: Mo, Di und Do 9:00-12:00 Uhr, Mi 9:00-16:00 Uhr, Fr 9:00-13 Uhr und zu den Konzerten der Stadt Kaiserslautern in der Fruchthalle: am 06.06.2010, 10.06.2010 und 01.07.2010.

Mit Unterstützung der Lotto-Stiftung Rheinland-Pfalz.

Ansprechpartner:
Alexander Rabe
Telefon +49 (631) 6800 1002
alexander.rabe@iese.fraunhofer.de
Fraunhofer-Institut für Experimentelles Software Engineering IESE
Fraunhofer-Platz 1
67663 Kaiserslautern
Das Fraunhofer-Institut für Experimentelles Software Engineering IESE
Das Fraunhofer IESE in Kaiserslautern gehört zu den weltweit führenden Forschungseinrichtungen auf dem Gebiet der Software- und Systementwicklung. Die Produkte unserer Kooperationspartner werden wesentlich durch Software bestimmt. Die Spanne reicht von Automobil- und Transportsystemen über Automatisierung und Anlagenbau, Informationssysteme, Gesundheitswesen und Medizintechnik bis hin zu Softwaresystemen für den öffentlichen Sektor.

Unsere Lösungen sind flexibel skalierbar. Damit sind wir der kompetente Technologiepartner für Firmen jeder Größe – vom Kleinunternehmen bis zum Großkonzern.

Unter der Leitung von Prof. Dieter Rombach und Prof. Peter Liggesmeyer tragen wir seit über einem Jahrzehnt maßgeblich zur Stärkung des aufstrebenden IT-Standorts Kaiserslautern bei. Im Fraunhofer-Verbund für Informations- und Kommunikationstechnik engagieren wir uns gemeinsam mit weiteren Fraunhofer-Instituten für richtungsweisende Schlüsseltechnologien von morgen.

Das Fraunhofer IESE ist eines von 59 Instituten der Fraunhofer-Gesellschaft. Zusammen gestalten wir die angewandte Forschung in Europa wesentlich mit und tragen zur internationalen Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands bei.

Media Contact

Martin Koch idw

Weitere Informationen:

http://www.iese.fraunhofer.de

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