Kerckhoff-Mediziner erhalten hohe Auszeichnungen auf Europäischem Kardiologenkongress in München

Erhielten hohe Auszeichnungen: Dr. Sebastian Szardien und Dr. Jürgen Leick aus der Abteilung Kardiologie der Kerckhoff-Klinik. <br>

„Die Auszeichnung der beiden Arbeiten unter den insgesamt fast 10.000 Eingereichten Artikeln auf dem Europäischen Kardiologenkongress in München ist ein großer Erfolg für unsere Nachwuchskräfte und dokumentiert die hohe Qualität der klinischen und wissenschaftlichen Arbeit an der Kerckhoff-Klinik“, gratuliert der Ärztliche Direktor der Kerckhoff-Klinik und Chefarzt der Abteilung Kardiologie seinen beiden Mitarbeitern, Dr. Sebastian Szardien und Dr. Jürgen Leick zur Prämierung ihrer Arbeiten.

Beide Arbeiten wurden von der Kongressjury mit einem Preis für die beste Posterpräsentation in ihrer Kategorie ausgezeichnet, die Arbeit von Szardien erhielt darüber hinaus einen Preis als die am besten bewertete Arbeit in der Kategorie Herzinsuffizienz. Insgesamt haben sich beide arbeiten unter fast 10.000 einge-reichten Präsentationen und Artikeln behaupten können.

Forschungsarbeit zur Herzinsuffizienz ausgezeichnet

In der Arbeit von Szardien mit dem Titel „G-CSF leads to a normalization of diastolic function in a mouse model of diastolic heart failure“ aus der Arbeitsgruppe Experimentelle Kardiologie konnte erstmals ein Tiermodell für eine diastolische Herzinsuffizienz entwickeln werden. Bei dieser Herzinsuffizienz kommt es zu einer gestörten Entspannung des Herzmuskels, während die Kontraktionsleistung normal ist. Diese Form der Herzinsuffizienz betrifft sehr viele Patienten, ist jedoch bisher im Prinzip nicht behandelbar.

In der ausgezeichneten Arbeit konnte gezeigt werden, dass die Gabe eines körpereigenen Botenstoffs (ein Wachstumsfaktor mit der Bezeichnung G-CSF) zu einer vollständigen Normalisierung der Entspannung des Herzmuskels führt. Damit steht erstmals ein Tiermodell zur Verfügung, mit dem weitere Forschungen zur diastolischen Herzinsuffizienz und möglichen Therapieansätzen durchgeführt werden können. Die Arbeit wird aufgrund ihrer Bedeutung von wichtigen Förderorganisationen unterstützt, unter anderem von der Kerckhoff-Stiftung und der Else-Kröner-Fresenius-Stiftung.

Auszeichnung für klinische Arbeit zur mobilen Herz-Lungen-Maschine
Die zweite Arbeit von Dr. Leick mit einem klinischen Schwerpunkt befasst sich mit dem Einsatz einer mobilen Herz-Lungenmaschine bei Notfallpatienten. Hintergrund ist die vergleichsweise geringe Erfolgsrate der Wiederbelebung im kardialen Notfall außerhalb der Klinik. „Nach Angaben aus der Literatur kann nur etwa jeder zehnte Patient im Fall eines Herz-Kreislauf-Stillstandes außerhalb der Klinik durch Rettungsassistenten und Notärzte ins Leben zurückgeholt werden. Um diese Überlebensrate zu steigern wird seit einigen Jahren zunehmend der Einsatz einer mobilen Herz-Lungenmaschine (Extracoporeal life support system) empfohlen.

Hier konnte in der Vergangenheit gezeigt werden, dass die Überlebensrate bis zu circa 30% gesteigert werden kann. Mit der vorgelegten Arbeit von Dr. Leick sollten die positiven Effekte dieser mobilen Kreislaufunterstützungssysteme analysiert werden, denn trotz guter Ergebnisse des Verfahrens ist der routinemäßige Einsatz aktuell Gegenstand zahlreicher Diskussionen“, erläutert der stellvertretende Leiter der Abteilung Kardiologie, Prof. Dr. Helge Möllmann, unter dessen wissenschaftlicher Leitung die Arbeit durchgeführt wurde, den Hintergrund zur Studie.

Dazu wurden in der Kerckhoff-Klinik die Daten all derjenigen Patienten anonymisiert und rückwirkend ausgewertet, die von den Notärzten der Wetterau unter fortbestehenden Wiederbelebungsmaßnahmen mit dem mobilen System in das Katheterlabor der Kerckhoff-Klinik transportiert wurden. Es konnte gezeigt werden, dass 38% der Patienten gerettet werden und später ohne wesentliche Einschränkungen wieder aktiv am Leben teilhaben konnten, insbesondere dann, wenn das System sehr zügig implantiert wurde.

„Da die Ergebnisse dieser Studie einen neuen Aspekt in der Behandlung des Kreislaufstillstandes darstellen und zuvor noch niemand zeigen konnte, dass neben der Dauer der Kreislaufwiederbelebung auch eine schnelle Implantation eines Kreislaufunterstützungssystems die Erfolgsrate einer Wiederbelebung drastisch steigern kann, hat die Arbeit von Dr. Leick hohen wissenschaftlichen Wert“, so Möllmann abschließend.

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