Junge Informatik-Asse beim 31. Bundeswettbewerb Informatik ausgezeichnet

Am heutigen Freitag wurden mit einem feierlichen Festakt in den Räumlichkeiten des Fraunhofer-Zentrums in Kaiserslautern im Beisein von Bundes-, Landes- und Stadtprominenz sowie Lehrerinnen und Lehrern und Eltern die fünf größten Informatik-Talente Deutschlands als Bundessieger des Bundeswettbewerbs Informatik prämiert. Ein Pfälzer Talent gewinnt gleich zweifach.

Ausrichter des diesjährigen Wettbewerbs sind das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI), das Fraunhofer IESE, das Max-Planck-Institut für Softwaresysteme und der Fachbereich Informatik der Technischen Universität Kaiserslautern. Doris Ahnen, Ministerin für Bildung, Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur, betonte mit Blick auf die erstmalige Ausrichtung des Bundeswettbewerbs Informatik in Rheinland-Pfalz: „Ich freue mich, dass ich die Siegerinnen und Sieger im Bundeswettbewerb Informatik hier in der Wissenschaftsstadt Kaiserslautern am Fraunhofer-Institut für Experimentelles Software Engineering beglückwünschen und auszeichnen darf. Von den Leistungen der Bundessiegerinnen und Bundessieger bin ich sehr beeindruckt.“

Die Bildungs- und Wissenschaftsministerin ergänzte: „Speziell die ausrichtenden Institute als auch die TU Kaiserslautern und das rheinland-pfälzische Bildungsministerium ziehen bei den Bemühungen, Schülerinnen und Schüler schon früh für die Informatik zu begeistern, an einem Strang. Das hat auch der in diesem Jahr erstmals durchgeführte Landeswettbewerb ‚IT’sApp2you‘ gezeigt.“ Der Bundeswettbewerb Informatik sei eine in der Wettbewerbslandschaft bereits fest etablierte, hervorragende Möglichkeit, begabte und leistungsstarke Schülerinnen und Schüler zu einer Berufs- oder Studienwahl in diesem Fach zu motivieren. Vor dem Hintergrund des anhaltenden Fachkräftebedarfs im Bereich Informatik trage der Wettbewerb auch zur Mobilisierung und Förderung des Nachwuchses für die IT-Branche bei. „Davon profitieren auch unsere Hochschulen“, sagte Doris Ahnen.

Aus rund 1200 Schülerinnen und Schülern haben sich in diesem Jahr 28 Teilnehmer für die Endrunde des Wettbewerbs qualifiziert. Darunter ist auch ein „echter Pfälzer“. Felix Rech absolvierte 2013 sein Abitur an der Freien Waldorfschule Otterberg, Kreis Kaiserslautern, und hat inzwischen ein Informatikstudium begonnen. Zuvor sammelte er bereits während seiner Schulzeit Erfahrung als wissenschaftliche Hilfskraft am DFKI in Kaiserslautern. An den vergangenen beiden Wettbewerbstagen stellten er und seine Mitstreiter sich den Fragen der 16-köpfigen, zu auch zwei ehemalige Preisträger dieses Wettbewerbsformats gehören. Heute sind diese ehemaligen Preisträger erfolgreich in Wissenschaft und Wirtschaft tätig.

Als Bundessieger 2013 wurden die folgenden jungen IT-Talente gekürt: Felix Rech, Simon Bodenschatz, David Schmidt, Philip Wellnitz und Friedrich Hübner. Sie erhalten jeweils ein Preisgeld in Höhe von 750€ und werden ferner in die Studienstiftung des deutschen Volkes aufgenommen. Weitere Preisträger sind Arne Boockmeyer, Caroline Gergen, Manuel Gundlach, Thekla Hamm, Lukas Köbis und Lasse Wulf. Diese erhalten jeweils ein Preisgeld in Höhe von 500€.

Mit dem Ingo-Wegener-Preis für die herausragendste Gesamtleistung wurde der Pfälzer Felix Rech ausgezeichnet.

Die Schülerinnen und Schüler mussten in Einzelgesprächen und in Gruppenarbeit ihr geballtes Wissen rund um die Informatik unter großem Zeitdruck abrufen. Getestet wurde neben der Fachkompetenz und Kreativität der Teilnehmer auch deren Fähigkeit, konstruktiv im Team zusammenzuarbeiten.

Eine Aufgabe bestand darin, der Serienfigur Homer Simpson aus einer kniffligen Situation zu „helfen“. Dazu sollten die Finalisten zunächst mit formalen Informatikmethoden die Problematik darstellen, um im weiteren Verlauf die Interessenskonflikte Homers mittels eines Algorithmus‘ zu lösen. Des Weiteren nahmen sich die Teilnehmer unter anderem des so genannten „Bahncard-Problems“ an. Dabei wurden effiziente Strategien entwickelt, um zu berechnen, ob und wann sich der Kauf einer Bahncard lohnt.

Gastgeber Prof. Dr. Peter Liggesmeyer, wissenschaftlicher Leiter des Fraunhofer IESE und Vizepräsident der Gesellschaft für Informatik, ist über den Erfolg des Wettbewerbs und die Ergebnisse der Finalisten hoch erfreut: „Das Niveau der Schülerinnen und Schüler ist ausgesprochen hoch. Ihr Fachwissen und ihre Fähigkeit, Problemfälle kompetent zu erörtern, konnten sie eindrucksvoll unter Beweis stellen. Die Finalisten sind überdurchschnittlich talentiert und ich kann mir ausnahmslos alle als Studenten in meinen Vorlesungen vorstellen.“

Der Bundeswettbewerb Informatik ist eine Initiative der Gesellschaft für Informatik e.V. (GI), des Fraunhofer-Verbunds Informations- und Kommunikationstechnologie sowie des Max-Planck Instituts für Informatik, die es sich zum Ziel gesetzt hat, junge Informatiktalente zu fordern und vor allem weiter zu fördern. Dieser Wettbewerb wird jährlich bundesweit ausgeschrieben und vom Bundesministerium für Bildung und Forschung finanziell unterstützt.

Das Fraunhofer-Institut für Experimentelles Software Engineering IESE
Das Fraunhofer IESE in Kaiserslautern gehört zu den weltweit führenden Forschungseinrichtungen auf dem Gebiet der Software- und Systementwicklungsmethoden. Die Produkte seiner Kooperationspartner werden wesentlich durch Software bestimmt. Die Spanne reicht von Automobil- und Transportsystemen über Automatisierung und Anlagenbau, Informationssysteme, Gesundheitswesen und Medizintechnik bis hin zu Softwaresystemen für den öffentlichen Sektor. Die Lösungen sind flexibel skalierbar. Damit ist das Institut der kompetente Technologiepartner für Firmen jeder Größe – vom Kleinunternehmen bis zum Großkonzern.

Unter der Leitung von Prof. Dieter Rombach und Prof. Peter Liggesmeyer trägt das Fraunhofer IESE seit über 15 Jahren maßgeblich zur Stärkung des aufstrebenden IT-Standorts Kaiserslautern bei. Im Fraunhofer-Verbund für Informations- und Kommunikationstechnik engagiert es sich gemeinsam mit weiteren Fraunhofer-Instituten für richtungsweisende Schlüsseltechnologien von morgen.

Das Fraunhofer IESE ist eines von 60 Instituten der Fraunhofer-Gesellschaft. Zusammen gestalten sie die angewandte Forschung in Europa wesentlich mit und tragen zur internationalen Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands bei.

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Nicole Spanier-Baro Fraunhofer-Institut

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