Junge Forscher mit kühnen Ideen ausgezeichnet

Elf internationale Forschertalente im Alter von 29 bis 41 Jahren sind am Dienstagabend in Berlin mit einem der höchstdotierten Wissenschaftspreise Deutschlands ausgezeichnet worden, dem Sofja Kovalevskaja-Preis.

Bundesforschungsministerin Johanna Wanka und der Präsident der Alexander von Humboldt-Stiftung, Helmut Schwarz, überreichten die mit je bis zu 1,65 Millionen Euro dotierten Auszeichnungen an Nachwuchswissenschaftler, die aus dem Ausland für fünf Jahre an deutsche Universitäten und Forschungseinrichtungen kommen, um eigene Forschungsgruppen aufzubauen und zu leiten.

Die drei Preisträgerinnen und acht Preisträger kommen aus neun verschiedenen Ländern und haben sich in einem starken Feld von insgesamt 79 Bewerbern durchgesetzt. Weil der bislang alle zwei Jahre verliehene Preis im Ausland auf große Resonanz stößt, soll er bereits 2015 erneut vergeben werden. Auch für diese Runde liegen bereits mehr als 70 Bewerbungen vor. Der Preis wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung finanziert.

„Die vielen Bewerbungen zeigen, dass der Sofja Kovalevskaja-Preis Deutschland zu einer wahren Verlockung für junge Forscher aus dem Ausland macht“, sagte Schwarz. „Denn wie kaum ein anderes Land schenken wir mit dieser Auszeichnung Talenten Vertrauen und Freiheit. Wir investieren gut angelegtes Risikokapital, damit sie in einer frühen Phase ihrer Karriere ein Team leiten und ihre oft kühnen und riskanten Forschungsideen verwirklichen können. Dieses Konzept macht den Preis international so attraktiv.“

„Mit dem Sofja Kovalevskaja-Preis wird die Leistung internationaler junger Forschertalente gewürdigt, vor allem aber wird mit dem Preis ihr Potenzial für wissenschaftliche Durchbrüche in der Zukunft unterstrichen. Er gibt ihnen Raum und Zeit, neue Wege in der Forschung zu gehen und fördert zugleich die wissenschaftliche Exzellenz in Deutschland“, sagte Wanka. „Mit der vorgezogenen Vergabe des Kovalevskaja-Preises im nächsten Jahr ermöglichen wir einer noch größeren Zahl herausragender Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler, bei uns zu forschen.“

Die diesjährigen Preisträger, ihre Herkunfts- und letzten Aufenthaltsländer, ihre Fachgebiete sowie ihre Gastinstitute sind:

– Kamal Asadi, Iran / Niederlande, Elektrotechnik, Max-Planck-Institut für Polymerforschung, Mainz
– Gregory Brennecka, USA, Kosmochemie, Universität Münster, Institut für Planetologie
– Elizabeta Briski, Kroatien / Kanada, Ökologie, GEOMAR – Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel
– Pierangelo Buongiorno, Italien, Römisches Recht, Universität Münster, Institut für Rechtsgeschichte
– Jason Dexter, USA, Astrophysik, Max-Planck-Institut für extraterrestrische Physik, Garching
– Katja Dörschner-Boyaci, Deutschland / Türkei, Psychologie, Universität Gießen, Abteilung Allgemeine Psychologie
– Roland Donninger, Österreich / Schweiz, Mathematik, Universität Bonn, Mathematisches Institut
– Fernando Febres Cordero, Venezuela, Elementarteilchenphysik, Universität Freiburg, Institut für Physik
– Helen May-Simera, Großbritannien / USA, Zellbiologie, Universität Mainz, Institut für Zoologie
– Christian Straßer, Deutschland / Belgien, Formale Logik, Universität Bochum, Institut für Philosophie II
– Alexander Tsirlin, Russland / Estland, Festkörperchemie und Festkörperphysik, Universität Augsburg, Zentrum für Elektronische Korrelationen und Magnetismus (EKM)

Sofja Kovalevskaja, 1850 in Moskau geboren, studierte in Deutschland Mathematik. 1889 erhielt sie als eine der ersten Frauen in Europa einen Lehrstuhl an der Universität Stockholm und erlangte internationales Ansehen als Mathematikerin.

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Die Alexander von Humboldt-Stiftung

Jährlich ermöglicht die Humboldt-Stiftung über 2.000 Forschern aus aller Welt einen wissenschaftlichen Aufenthalt in Deutschland. Die Stiftung pflegt ein Netzwerk von weltweit mehr als 26.000 Humboldtianern aller Fachgebiete in über 140 Ländern – unter ihnen 50 Nobelpreisträger.

Weitere Informationen:

http://www.humboldt-foundation.de/web/skp-2014.html  – Die Kovalevskaja-Preisträger 2014

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Nina Hafeneger idw - Informationsdienst Wissenschaft

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