Journalistenpreis Informatik 2010 in Saarbrücken verliehen

Die Hauptpreise gingen an Steffan Heuer für einen Artikel in der Technology Review, an Ralf Krauter für einen Beitrag im Deutschlandfunk sowie an Yvonne Beckel und Jörn Simon für einen Fernsehbeitrag im Kinderkanal.

Gestiftet wird der Preis vom saarländischen Ministerium für Wirtschaft und Wissenschaft in Zusammenarbeit mit dem Kompetenzzentrum Informatik der Universität des Saarlandes. Ziel des Preises ist es, journalistische Beiträge zu honorieren, die in der breiten Öffentlichkeit das Interesse für Themen der Informatik wecken und das Bewusstsein für die Informatik als noch recht junge wissenschaftliche Disziplin schärfen. Die drei Hauptpreise für die Kategorien Print, Hörfunk und Fernsehen sind jeweils mit 5.000 Euro dotiert.

„Das Saarland ist mit der Informatik-Forschung an der Universität und seinen hochkarätigen Forschungsinstituten ein internationales Zentrum der Informatik. Das hat auch die Exzellenzinitiative der Bundesregierung bestätigt. Mit dem Journalistenpreis Informatik will die saarländische Landesregierung das Bewusstsein dafür schärfen, dass die entscheidenden Impulse für Innovation und Wachstum von der Informatik ausgehen“, sagte Wirtschafts- und Wissenschaftsminister Dr. Christoph Hartmann bei der Preisverleihung.

Hauptpreis Print (5.000 Euro)

Der Print-Hauptpreis ging an Steffan Heuer für den Artikel „Immer im Visier“, erschienen in der Mai-Ausgabe der Zeitschrift „Technology Review“. Begründung der Jury: „Steffan Heuer hat äußerst spannend beschrieben, wie Wissenschaftler heute Unternehmen dabei unterstützen, die Bewegungsmuster von Millionen Menschen in Echtzeit zu erfassen und auszuwerten. Er beleuchtet dabei kompetent und detailreich, was dies für den einzelnen Bürger bedeutet, der längst „im Visier“ der Unternehmen ist und ohne sein Wissen ganz persönliche Daten preisgibt. Mit kritischem Blick zeigt Heuer auf, wie auch die Informatikforscher durch ihre gigantische Datensammlung an ethische Grenzen stoßen, weil sie damit den Schutz der Privatsphäre aufheben.“

Hauptpreis Hörfunk (5.000 Euro)

Der Hauptpreis Hörfunk wurde Ralf Krauter für die halbstündige Reportage „Rechnen mit Qubits – Die Computer der Zukunft nehmen Gestalt an“ verliehen, die am 18. Januar 2009 im Deutschlandfunk gesendet wurde. Begründung der Jury: „Ralf Krauter hat sehr kenntnisreich und anschaulich erklärt, wie Quantencomputer funktionieren und welche komplexen Probleme sie in Zukunft möglicherweise lösen werden. Er macht deutlich, wie die Quantenphysik die Informatik revolutionieren würde, wenn man dadurch die Rechenleistung von Computern nochmals enorm beschleunigen könnte. Seine Reportage zeigt auch, wie heute gerade an den Schnittstellen verschiedener Forschungsgebiete neue Erkenntnisse entstehen. Krauter hat das theoretische und schwierige Forschungsgebiet der Quantencomputer hörfunkgerecht umgesetzt und die Laboratmosphäre äußerst spannend vermittelt.“

Der Beitrag kann nachgelesen werden unter:
http://www.dradio.de/dlf/sendungen/wib/905288/
Hauptpreis Fernsehen (5.000 Euro)
Die Producerin Yvonne Beckel und der Autor Jörn Simon erhielten im Namen des gesamten Teams der Kinderfilm GmbH den Fernseh-Hauptpreis für den Beitrag „Computerspiele-Programmierung“, veröffentlicht in der Sendung „Trickboxx“ im Kinderkanal KI.KA am 8. November 2009. Begründung der Jury: „Yvonne Beckel und Jörn Simon ist es gemeinsam mit ihrem Team gelungen, für Kinder verständlich zu erklären, wie ein Computerspiel programmiert wird. Sie haben in ihrem Beitrag die Kinder selbst mit einbezogen und ihre klugen Antworten als Erklärung genutzt. Auf spielerische und amüsante Weise wurde den jungen Zuschauern vermittelt, wie aufwändig es auch für Informatiker ist, ein komplexes Computerspiel zu programmieren. Die Kinder lernten dabei nicht nur schwierige Fachbegriffe kennen, sondern konnten den Informatikern bei der Arbeit zuschauen. Sie erfuhren auch, mit welch hohem Aufwand man nach Fehlern in Computerprogrammen sucht. Am Ende wurden die Kinder nochmals beim Test von Computerspielen als Experten zu Rate gezogen – und damit als selbst urteilende Zuschauer ernst genommen.“

Die Jury des Journalistenpreises Informatik

Der Jury des Journalistenpreises gehörten Dr. Christina Beck, Pressesprecherin der Max-Planck-Gesellschaft, Prof. Dr. Annette Leßmöllmann, Hochschule Darmstadt (Wissenschaftsjournalismus), Peter Meyer, Pressesprecher des Saarländischen Rundfunks, Dr. Herbert Münder, Geschäftsführer von „Wissenschaft im Dialog“, Dr. Wolfgang Pohl, Geschäftsführer des Bundeswettbewerbs Informatik sowie Dr. Christel Weins vom Lehrinstitut für Orthographie und Schreibtechnik (LOS-Verbund) an. Die Organisation des Journalistenpreises Informatik hatte das Kompetenzzentrum Informatik der Universität des Saarlandes in Zusammenarbeit mit dem Max-Planck-Institut für Informatik übernommen.

Für den Journalistenpreis Informatik haben 35 Autoren insgesamt 60 meist umfangreiche Beiträge eingesandt. 28 Beiträge waren Printartikel, außerdem sind 22 Beiträge im Hörfunk und zehn im Fernsehen erschienen. Ausgezeichnet wurden die besten journalistischen Beiträge, die in der breiten Öffentlichkeit das Interesse für Informatik weckten, Forschungsergebnisse der Informatik verständlich vermittelten, Jugendliche an das Studien- und Ausbildungsfach Informatik heranführten oder verdeutlichten, wie die Informatik heute viele Lebensbereiche unterstützt. Außerdem wurden Beiträge anerkannt, die Anstöße gaben für eine gesellschaftskritische Diskussion über Möglichkeiten und Grenzen der Informatik.

Pressefotos der Preisverleihung (ab 19.03.) unter: www.uni-saarland.de/pressefotos

Fragen beantwortet:

Friederike Meyer zu Tittingdorf
Pressesprecherin der Universität des Saarlandes
Tel. (0681) 302-3610
E-Mail: presse.meyer@univw.uni-saarland.de
Hinweis für Hörfunk-Journalisten: Sie können Telefoninterviews in Studioqualität mit Wissenschaftlern und Studenten der Universität des Saarlandes führen, über Rundfunk-ISDN-Codec. Interviewwünsche bitte an die Pressestelle (0681/302-3610) richten.

Media Contact

Friederike Meyer zu Tittingdorf idw

Weitere Informationen:

http://www.uni-saarland.de/

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