Innovationen in der Photovoltaik vorantreiben

Die Photovoltaik (PV) hat in Deutschland in den vergangenen zehn Jahren einen dynamischen Aufbau vollzogen und weltweit eine Vorreiterrolle eingenommen. In den letzten Jahren hat jedoch das Wachstum des PV-Marktes international zu umfangreichen Investitionen und zunehmender Konkurrenz, insbesondere aus Asien, geführt. Aufgrund von Überkapazitäten und Preisdruck befindet sich die PV-Branche, einschließlich deutscher Unternehmen, aktuell in einem harten Konsolidierungs- und Differenzierungsprozess.

In diesem dynamischen Umfeld lässt sich die Marktposition deutscher Unternehmen nur durch Innovationen und forschungsnahe Investitionen behaupten. Dabei verfügen Unternehmen in Deutschland über einen Standortvorteil, den es zu nutzen gilt: Durch eine enge Kooperation von Photovoltaik-Herstellern, Ausrüstern und weltweit führenden deutschen Forschungseinrichtungen kann die gesamte Technologie- und Wertschöpfungskette abgedeckt werden; vergleichbare Möglichkeiten bietet gegenwärtig kein anderer Standort.

Vor diesem Hintergrund setzen das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) im Rahmen des Energieforschungsprogramms der Bundesregierung (www.erneuerbare-energien.de/inhalt/4595/) sowie des Förderprogramms „Photonik Forschung Deutschland“ (www.photonikforschung.de) auf eine klare F&E-Strategie für die Photovoltaik.

Standortvorteile ausschöpfen

Die Bundesregierung will damit neue Anreize für die Zusammenarbeit geben und die Förderung der Photovoltaik an die oben skizzierten Entwicklungen im Solarmarkt anpassen. Die Anstrengungen der PV-Industrie in Deutschland, die Fertigungskosten zu senken, Wettbewerbsvorteile durch einen Technologievorsprung zu erarbeiten und neue Märkte zu erschließen, sollen unterstützt werden.
Dabei sollen Standortvorteile voll ausgeschöpft werden. Neben produktionsnahen Innovationen in der PV-Modultechnik und dem PV-Anlagenbau sollen vor allem komplexe systemtechnische Ansätze und PV-Systemlösungen adressiert werden, um Geschäftsmodelle mit Wertschöpfungsketten am Standort Deutschland im Verbund von Industrie und industrienahen Dienstleistungen voranzutreiben.

Vom Modul zum System

Im Rahmen der Förderinitiative werden Arbeiten zur Erforschung und Entwicklung vor allem auf den folgenden Gebieten unterstützt:
• Systemlösungen für selbsttragende Märkte: ganzheitlich optimierte, zentrale und dezentrale Energieversorgungssysteme für einen wirtschaftlichen Photovoltaik-Betrieb unter Berücksichtigung von Energiemanagement und intelligentem Speichereinsatz
• Fertigungskonzepte für eine effiziente, kostengünstige Produktion: innovative Herstellungstechniken und PV-Produktionsanlagen einschließlich Inline-fähiger Prozessüberwachung für integrierte Fertigungslösungen und zur Erschließung neuer, industrierelevanter Materialsysteme
• Qualitäts-PV-Module zur Positionierung im internationalen Wettbewerb: neue Modulkonzepte als Basis für Kostensenkungen und Leistungssteigerungen sowie vor allem für eine deutliche Verbesserung der Modulqualität (Lebensdauer, Degradation, Recyclingfähigkeit etc.), um für die deutschen PV-Hersteller Alleinstellungsmerkmale zu erschließen

Hintergrund der Förderinitiative

Um die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Photovoltaik-Branche und hochwertige Arbeitsplätze in Deutschland mittel- und langfristig zu sichern, haben das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) bereits im Jahr 2010 die Innovationsallianz Photovoltaik (http://www.photonikforschung.de/forschungsfelder/photovoltaik/) auf den Weg gebracht.
Im Zuge der Initiative stellten die beiden Ministerien der deutschen Solarbranche Fördermittel in Höhe von 100 Millionen Euro für innovative Forschungsprojekte zur Verfügung. Im Gegenzug hatte sich die Branche dazu verpflichtet, mindestens 500 Millionen Euro in die Umsetzung der Ergebnisse in Deutschland zu investieren. Diese Initiative setzt insbesondere auf den Ausbau der vertikalen Kooperation innerhalb der Prozessketten, d. h. der Zusammenarbeit von Ausrüstungs- und Systemtechnik-Unternehmen mit den Anwendern in der Photovoltaik-Industrie.

Erste Resultate verdeutlichen das hohe Innovationspotenzial der Partner in Deutschland. Sie zeigen zudem: Die Zusammenarbeit entlang der Wertschöpfungskette und die Ausrichtung auf besonders innovative und anspruchsvolle Marktsegmente sind wichtige Elemente für die PV-Industrie am Standort Deutschland. Genau hier setzt die Förderinitiative „F&E für die Photovoltaik“ an.

Ansprechpartner

Dr. Peter Soldan
VDI Technologiezentrum GmbH
Projektträger im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung
Tel.: 02 11 / 62 14 – 366
E-Mail: soldan@vdi.de

Media Contact

Daniela Metz idw

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