Influenzaforscherin Gülsah Gabriel erhält Robert-Koch-Förderpreis

Dr. Gülsah Gabriel, Virologin am Heinrich-Pette-Institut – Leibniz-Institut für Experimentelle Virologie, wird von der Bergstadt Clausthal-Zellerfeld dieses Jahr mit dem Robert-Koch-Förderpreis ausgezeichnet. Seit 1981 werden alle zwei Jahre Wissenschaftlerinnen oder Wissenschaftler für ihre hervorragenden Forschungsbeiträge mit diesem Preis gewürdigt.

Die Auszeichnung erhält Dr. Gülsah Gabriel für ihre Arbeit auf dem Gebiet der Influenzaforschung, insbesondere zur hoch-aktuellen Wirtsadaption von Influenzaviren. Ihr besonderes Interesse gilt der Untersuchung der Influenza A Viren, die weltweit für schwere Infektionskrankheiten verantwortlich sind. Die Grippe-Erreger haben die Fähigkeit, sämtliche Wirtsbarrieren zu überspringen und vom Tier auf den Menschen überzugehen.

Dazu müssen Influenza A Viren unter anderem zwei zellinnere Barrieren überwinden: die äußere Zellmembran sowie die innere Kernmembran. Die Überwindung der ersten, äußeren Barriere wird seit vielen Jahren intensiv erforscht. Am Hamburger HPI ist es Dr. Gülsah Gabriel und ihrem Team erstmals gelungen, im Detail zu beschreiben, wie sich die Grippeviren an die zweite innere Barriere anpassen, um von Vögeln auf den Menschen überzugehen.

Dr. Gabriel studierte Biologie an der Philipps-Universität Marburg und promovierte dort am Institut für Virologie zu dem Thema „Molekulare Mechanismen der Wirtsadaptation von hochpathogen aviären Influenzaviren“. Anschließend war sie dort noch ein Jahr als wissenschaftliche Mitarbeiterin tätig, bevor sie 2007 als Wissenschaftlerin nach Großbritannien an die Sir William Dunn School of Pathology an der Universität Oxford wechselte. Seit Mai 2009 leitet Dr. Gülsah Gabriel die Nachwuchsgruppe „Influenza Pathogenese“ im Emmy-Noether Programm der Deutschen Forschungsgemeinschaft am HPI in Hamburg.

2009 erhielt sie von der European Scientific Working Group on Influenza bereits den Influenza Award for Young Scientists.

Über den Robert-Koch-Förderpreis sagt Gülsah Gabriel: „Ich freue mich sehr, dass unsere Arbeiten zur Wirtsadaptation von Influenzaviren mit dem Robert-Koch-Förderpreis gewürdigt werden. Zudem ist es für mich eine besondere Ehre diesen Preis zu erhalten, da mein Doktorvater, Prof. Hans-Dieter Klenk, 1981 der erste Wissenschaftler gewesen ist, der mit dem Robert-Koch-Förderpreis gewürdigt wurde.“

Prof. Dr. Thomas Dobner, Wissenschaftlicher Direktor des Heinrich-Pette-Instituts, ergänzt: „Wir sind stolz, dass Gülsah Gabriel mit dem Robert-Koch-Förderpreis ausgezeichnet wird. Es zeigt, dass schon junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler exzellente Forschungsbeiträge leisten und wir mit unserem Konzept der unabhängigen Nachwuchsgruppenleiter beste Arbeitsbedingungen bieten.“

Der Robert-Koch-Förderpreis ist mit 5.000 Euro dotiert und wird am 28. September 2012 in Clausthal-Zellerfeld an Dr. Gülsah Gabriel verliehen.

Über den Robert-Koch-Förderpreis:
Seit 1981 wird der mit 5.000 Euro dotierte Robert-Koch-Förderpreis alle zwei Jahre von der Geburtsstadt Robert Kochs, Clausthal-Zellerfeld, verliehen. In Gedenken an den berühmten Sohn der Stadt honoriert diese Auszeichnung die herausragenden wissenschaftlichen Leistungen junger Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auf Gebieten der Medizin und Biochemie. Zugleich will die Universitätsstadt Clausthal-Zellerfeld damit einen Beitrag zur Förderung der Wissenschaften leisten.

Media Contact

Antonia Seifert idw

Weitere Informationen:

http://www.hpi-hamburg.de

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