Graduierungsarbeit zu innovativer Methode für Beschichtung von PEEK-Kunststoffoberflächen geehrt

Auf dem Jahresempfang des Leibniz-Instituts für Polymerforschung Dresden e. V. (IPF) am 7. April 2016 werden erneut Preise für herausragende Graduierungsarbeiten verliehen, die von jungen Wissenschaftlern am Institut angefertigt und an der Technischen Universität Dresden eingereicht und verteidigt wurden.

Mit dem Professor-Franz-Brandstetter-Preis wird Herr Philipp Zimmermann für seine Masterarbeit „Prozessintegrierte Oberflächenmodifizierung und Charakterisierung von Polyetheretherketon-(PEEK)Formteilen“ ausgezeichnet. Die Ergebnisse seiner Masterarbeit eröffnen einen effizienten und umweltfreundlichen Weg zur Oberflächenbeschichtung von PEEK.

Der Hochleistungskunststoff PEEK zeichnet sich durch seine hervorragende thermische und chemische Beständigkeit aus und kommt in Einsatzgebieten mit hoher mechanischer Belastung und hohen Temperaturen zum Einsatz. Die gegenüber vielen physikalischen und chemischen Einflüssen inerten Oberflächen sorgen jedoch auch dafür, dass es bisher keine befriedigen technologischen Lösungen für Lackierung, Metallisierung oder das Aufbringen funktioneller Schichten auf PEEK-Teile gab.

Unter Nutzung der am IPF entwickelten Technologie des grenzflächenaktiven Spritzgießens gelang es Philipp Zimmermann, an den Oberflächen von PEEK-Formteilen während des Formgebungsprozesses chemische Kopplungsstellen zu erzeugen. Dabei machte sich Herr Zimmermann zunutze, dass die im PEEK vorhandenen Ketogruppen eine gute Reaktivität gegenüber primären Aminen besitzen.

Polyallylamin – in seinen Versuchen als geeignetstes Amin identifiziert – wird in gelöster Form auf die Oberfläche des Spritzgießwerkzeugs aufgesprüht und kann dank der hohen Verarbeitungstemperatur des PEEK als Aktivierungswärme sehr schnell mit den Ketogruppen an der PEEK-Oberfläche reagieren und diese funktionalisieren.

Besonders attraktiv werden die Ergebnisse von Philipp Zimmermanns Masterarbeit dadurch, dass die entwickelte Methode direkt in der Industrie zur Anwendung kommen kann.

Betreut wurde die Arbeit durch Dr. Jürgen Nagel (IPF) und Frau Professor Dr. Grit Kalies (HTWD).

Die Preisverleihung finden am 7. April 2016 ab 17 Uhr im Rahmen des Jahresempfangs des IPF statt (Hohe Straße 6, 01069 Dresden-Südvorstadt, Konferenzsaal).

Fachlicher Direktkontakt:
P.-F.-B.-P.: Dr. Jürgen Nagel
nagel@ipfdd.de
Tel.: 0351 4658-399

Media Contact

Kerstin Wustrack idw - Informationsdienst Wissenschaft

Weitere Informationen:

http://www.ipfdd.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Förderungen Preise

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Nanofasern befreien Wasser von gefährlichen Farbstoffen

Farbstoffe, wie sie zum Beispiel in der Textilindustrie verwendet werden, sind ein großes Umweltproblem. An der TU Wien entwickelte man nun effiziente Filter dafür – mit Hilfe von Zellulose-Abfällen. Abfall…

Entscheidender Durchbruch für die Batterieproduktion

Energie speichern und nutzen mit innovativen Schwefelkathoden. HU-Forschungsteam entwickelt Grundlagen für nachhaltige Batterietechnologie. Elektromobilität und portable elektronische Geräte wie Laptop und Handy sind ohne die Verwendung von Lithium-Ionen-Batterien undenkbar. Das…

Wenn Immunzellen den Körper bewegungsunfähig machen

Weltweit erste Therapie der systemischen Sklerose mit einer onkologischen Immuntherapie am LMU Klinikum München. Es ist ein durchaus spektakulärer Fall: Nach einem mehrwöchigen Behandlungszyklus mit einem immuntherapeutischen Krebsmedikament hat ein…

Partner & Förderer