Fünf Kommunen siegen im Wettbewerb "Bioenergiedörfer am Start"

Auf dem dritten Kommunalforum gaben Regierungspräsident Julian Würtenberger und der Arbeitskreis Bioenergieregion Südschwarzwald Plus die fünf Gewinnergemeinden bekannt. Die Sieger des Wettbewerbs „Bioenergiedörfer am Start“ beginnen jetzt mit finanzieller, fachlicher und organisatorischer Unterstützung, ihre Energie- und Wärmeversorgung auf Biomasse und weitere erneuerbare Energien umzustellen.

Am Wettbewerb teilnehmen konnten bis zum 30. August Kommunen und Dörfer mit maximal 20.000 Einwohnern aus dem Regierungsbezirk Freiburg. Insgesamt haben 14 Kommunen und Ortsteile in der Region Südschwarzwald Plus ihre Teilnahmeunterlagen eingereicht. „Alle 14 Bewerber für den Wettbewerb haben sich bereits intensiv und aktiv mit dem Thema Bioenergie befasst und verfügen über das Potenzial zum Bioenergiedorf“, so Christian Neumann, Projektleiter der Kampagne Bioenergie Südschwarzwald Plus.

„Wir haben mit dem Wettbewerb die Bioenergiedörfer gesucht, die sich im Aufbruch und am Beginn der Arbeit befinden. Diesen Prozess möchten wir konkret mit fachlicher Beratung und organisatorischer Unterstützung in Form von Workshops, Machbarkeitsstudien und technischen Informationen unterstützen und beschleunigen.“ Jede der fünf Gemeinden hat im Wettbewerb geldwerte Leistungen im Wert von 20.000 Euro gewonnen.

Die Jury setzte sich aus Vertretern des Arbeitskreises Bioenergie Südschwarzwald Plus zusammen. Der Arbeitskreis initiierte die Kampagne Bioenergieregion Südschwarzwald Plus und versammelt Vertreter aus dem Arbeitskreis Energie im Naturpark Südschwarzwald, der badenova AG & Co KG, der Energieagentur Regio Freiburg GmbH, der Handwerkskammer Freiburg und dem Naturpark Südschwarzwald e.V. Als weitere Juroren nahmen Klemens Ficht vom Regierungspräsidium, Thomas Göllinger, Geschäftsführer des Vereins Klimaschutz am Oberrhein – Strategische Partner, Jean-Michel Damm vom Regionalverband Hochrhein-Bodensee und Hannelore Reinbold-Mench, Bürgermeistern in Freiamt an der Auswahl der Siegerkommunen teil.

Als Bioenergiedorf definieren die Initiatoren der Ausschreibung Dörfer oder Stadtteile, die zu 100 Prozent die Stromversorgung und zu mindestens 50 Prozent die Wärmeversorgung des Dorfes aus regional hergestellter Biomasse und erneuerbaren Energien sicher stellen können.

Folgende Kriterien wurden für den Wettbewerb aufgestellt:

• Vorhanden sein sollte eine Zielsetzung der Kommune zur Selbstversorgung mit erneuerbaren Energien, insbesondere Bioenergie

• Ebenfalls sollte die Gemeinde über politische Entschlossenheit der Gemeinde und das Engagement der Bürgerschaft verfügen

• Wichtig ist die Leistungsfähigkeit und Einbindung von Unternehmen, Verwaltung und weiteren Anlaufstellen vor Ort

• Vor Ort sollten Potenziale für Biomasse, den Ausbau erneuerbarer Energien und die Erhöhung von Energieeffizienz vorhanden sein

• Die entwickelten Strategien und T echniken sollten möglichst Transferpotenzial besitzen

Die fünf ausgewählten Kommunen erfüllen bestens die oben genannten Anforderungen und wurden beim 3. Kommunalforum am 24. November 2010 der Öffentlichkeit bekannt gegeben. Die fünf Orte mit einer Einwohnerzahl von 646 Einwohnern in Dettighofen bis 5987 Einwohnern in der Stadt Zell im Wiesental möchten konkret Projekte in den Bereichen Biomasse, Photovoltaik und Windkraft auf- oder ausbauen. Zusätzlich ist die energetische Sanierung öffentlicher und privater Gebäude zur Reduzierung des Wärmeverbrauchs geplant.

Auf dem dritten Kommunalforum Bioenergieregion Südschwarzwald Plus präsentierten die Siegergemeinden ihre Projekte der Öffentlichkeit. Die ganztägige Veranstaltung bot aktuelle Informationen zu rechtlichen, organisatorischen, finanziellen und technischen Fragen zu den Themen Biomasse und Bioenergiedörfer. In der Pressekonferenz vor dem dritten Kommunalforum Bioenergieregion Südschwarzwald Plus erläutert Badenova-Vorstand Mathias Nikolay die Zielsetzung des von der badenova finanzierten Wettbewerbs: „Eines der wichtigsten Ziele im Projekt Bioenergieregion Südschwarzwald Plus ist die regionale Vernetzung: Es geht darum, über den eigenen Kirchturm hinaus Energiebünde zu schaffen, einzelne Initiativen zu koordinieren und private und kommunale Aktivitäten zusammen zu bringen. Nur wenn wir die großen Potenziale der Biomasse nutzen und einzelne erneuerbare Energiearten lokal intelligent kombinieren, erreichen wir unser Ziel „Energiewende für alle“. Die Badenova, als leistungsfähiger Partner der Kommunen, sieht es als Verpflichtung an, sich hier in großem Maße zu engagieren“.

Landrat Walter Schneider betont den gelungenen Ansatz des Wettbewerbs für den Klimaschutz in ländlichen Gebieten: „Bioenergie stärkt im Naturpark Südschwarzwald regionale Wirtschaftskreisläufe, bietet neue Technologien und Arbeitsplätze und belebt soziale Strukturen in dünn besiedelten Gegenden. Die Wertschöpfung von Biomasse erhält unsere wertvolle Landschaft und übernimmt wesentliche Funktionen in der wichtigen Landschaftspflege.“

„Den fünf in der Region verteilten Gewinnergemeinden wünschen wir viel Energie und Erfolg auf ihrem Weg zum Bioenergiedorf. Wir hoffen, dass sich weitere Kommunen von der Aufbruchsstimmung anstecken lassen und von den gemachten Erfahrungen profitieren. Denn dass auch in vielen anderen Gemeinden das Potenzial zum Bioenergiedorf steckt, zeigen die Bewerberunterlagen“, so der Schirmherr des Wettbewerbes, Regierungspräsident Julian Würtenberger. „Die Region mit ihrem großen Angebot von Biomasse und aktiver und professioneller Bürgerschaft kann so zum Modell einer zukunftsfähigen Energieregion werden.“

Ansprechpartner für die Presse:
Silke Tebel-Haas
0151-42601925 oder Email: silke.tebel-haas@arcor.de
Arbeitsgruppe Bioenergieregion SüdschwarzwaldPlus
Projektleitung Christian Neumann
Energieagentur Regio Freiburg GmbH
Emmy-Noether-Str. 2
79110 Freiburg
Tel: 0761-791770
Email: bioenergieregion@energieagentur-freiburg.de

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Thomas Bauer Energieagentur Regio Freiburg

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