Friedrich Wilhelm Bessel Preisträger am Saarbrücker Leibniz-Institut

Seine Arbeiten tragen zum grundlegenden Verständnis bei, wann Metalle spröde oder biegsam sind. Gleichzeitig geht er der Frage nach, wie die Vorbereitung eines Probenmaterials, das untersucht werden soll, Einfluss auf dessen Eigenschaften nimmt. Legros steht dabei in engem Austausch mit den beiden anderen Humboldt-Preisträgern des INM, Robert McMeeking aus Santa Barbara und Norman Fleck aus Cambridge.

Legros geht der Frage nach, bis zu welchen Grenzen die mechanischen Eigenschaften von Metallen gesteigert werden können. Dazu erzeugt er mit einem Ionenstrahl Oberflächenstrukturen und absichtliche Unregelmäßigkeiten und Risse auf Silizium- und Goldoberflächen. Während dieser Schädigung beobachtet er mit hochauflösender Elektronenmikroskopie, wie spröde oder biegsam sich die Metalle dabei verhalten.

Dabei konzentriert er sich auf das Entstehen und den Einfluss typischer Fehler wie sogenannte Versetzungen oder Korngrenzen. Am INM kooperiert er dazu mit den Programmbereichen Innovative Elektronenmikroskopie, Funktionelle Oberflächen und Modellierung/Simulation. Gleichzeitig nutzt er die hochspezialisierten, apparativen Möglichkeiten des Centrums für funktionelle Mikroskopie am INM.

Hintergrund:
Marc Legros forscht seit Oktober 2002 am Centre national de la recherche scientifique, (CNRS), Centre d'Élaboration de Matériaux et d'Etudes Structurales (CEMES), Toulouse, Frankreich. Seit Oktober 2011 ist er dort als Directeur de Recherche verantwortlich. Er wurde von Eduard Art, wissenschaftlicher Geschäftsführer am INM, für den Friedrich Wilhelm Bessel Preis nominiert.

Für diesen Preis der Alexander von Humboldt-Stiftung können in ihrem Fachgebiet bereits international anerkannte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die ihre Promotion vor nicht mehr als 18 Jahren abgeschlossen haben, nominiert werden. Von ihnen wird erwartet, dass sie zukünftig durch weitere wissenschaftliche Spitzenleistungen ihr Fachgebiet auch über das engere Arbeitsgebiet hinaus nachhaltig prägen. Die Preisträger werden für ihre herausragenden Forschungsleistungen ausgezeichnet.

Sie sind eingeladen, selbst gewählte Forschungsvorhaben in Deutschland in Kooperation mit Fachkollegen für einen Zeitraum von bis zu einem Jahr durchzuführen. Der Aufenthalt kann zeitlich aufgeteilt werden. Die Humboldt-Stiftung verleiht jährlich bis zu 25 Friedrich Wilhelm Bessel-Forschungspreise. Die Nominierung erfolgt durch Wissenschaftler in Deutschland. Der Preis ist mit 45.000 Euro dotiert. (Quelle: www.humboldt-foundation.de)

Das INM erforscht und entwickelt Materialien – für heute, morgen und übermorgen. Chemiker, Physiker, Biologen, Material- und Ingenieurwissenschaftler prägen die Arbeit am INM. Vom Molekül bis zur Pilotfertigung richten die Forscher ihren Blick auf drei wesentliche Fragen: Welche Materialeigenschaften sind neu, wie untersucht man sie und wie kann man sie zukünftig für industrielle und lebensnahe Anwendungen nutzen?

Das INM – Leibniz-Institut für Neue Materialien gGmbH mit Sitz in Saarbrücken ist ein international sichtbares Zentrum für Materialforschung. Es kooperiert wissenschaftlich mit nationalen und internationalen Instituten und entwickelt für Unternehmen in aller Welt. Das INM ist ein Institut der Wissenschaftsgemeinschaft Gottfried Wilhelm Leibniz e.V. und beschäftigt rund 190 Mitarbeiter. Seine Forschung gliedert sich in die drei Felder Chemische Nanotechnologie, Grenzflächenmaterialien und Materialien in der Biologie.

Media Contact

Dr. Carola Jung idw

Weitere Informationen:

http://www.inm-gmbh.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Förderungen Preise

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Bakterien für klimaneutrale Chemikalien der Zukunft

For­schen­de an der ETH Zü­rich ha­ben Bak­te­ri­en im La­bor so her­an­ge­züch­tet, dass sie Me­tha­nol ef­fi­zi­ent ver­wer­ten kön­nen. Jetzt lässt sich der Stoff­wech­sel die­ser Bak­te­ri­en an­zap­fen, um wert­vol­le Pro­duk­te her­zu­stel­len, die…

Batterien: Heute die Materialien von morgen modellieren

Welche Faktoren bestimmen, wie schnell sich eine Batterie laden lässt? Dieser und weiteren Fragen gehen Forschende am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) mit computergestützten Simulationen nach. Mikrostrukturmodelle tragen dazu bei,…

Porosität von Sedimentgestein mit Neutronen untersucht

Forschung am FRM II zu geologischen Lagerstätten. Dauerhafte unterirdische Lagerung von CO2 Poren so klein wie Bakterien Porenmessung mit Neutronen auf den Nanometer genau Ob Sedimentgesteine fossile Kohlenwasserstoffe speichern können…

Partner & Förderer