Forschungskooperation "Mikro- und nanostrukturierte Infrarot-Optiken (MIRO)" ist gestartet

Der Thüringer Minister für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale Gesellschaft Wolfgang Tiefensee (3. v. re) überreicht den Zuwendungsbescheid des Exzellenzclusters MIRO Walter Oppel, Fraunhofer IOF

Unsere Augen sind das Fenster zur Welt. Das Licht, das wir wahrnehmen, umfasst jedoch nur einen sehr kleinen Bereich des gesamten elektromagnetischen Spektrums. Insbesondere die Infrarot (IR)-Strahlung, die sich im langwelligen Spektrum dem sichtbaren Bereich anschließt, ist für uns unsichtbar. Jedoch genau dieser IR-Spektralbereich bietet sehr hohes Nutzungspotential für vielfältige technische Anwendungen.

Vor diesem Hintergrund haben das Jenaer Fraunhofer-Institut für Angewandte Optik und Feinmechanik (IOF) und die Ernst-Abbe-Hochschule (EAH) Jena eine Forschungskooperation für mikro- und nanostrukturierte Infrarot-Optiken gestartet.

Mit »MIRO« werden die Kompetenzen beider Forschungseinrichtungen zur Herstellung von Mikrooptiken und deren Anwendungen im Infrarot-Bereich gebündelt. Durch die stärkere lokale Vernetzung beider Partner können bessere Entwicklungsangebote an die Industrie gemacht werden.

In den nächsten drei Jahren werden auf Basis der Mikro- und Nanooptik für den Infrarot-Bereich optische Komponenten, Module und vollständige Systeme entwickelt, die den heutigen Stand bezüglich Leistungsfähigkeit, Bauraum und Kosteneffizienz weit übertreffen.

„Die Kooperation trägt dazu bei, die Exzellenz Thüringens im Bereich der optischen und photonischen Technologien zu sichern“, sagte Thüringens Wissenschaftsminister Wolfgang Tiefensee. Wichtig sei hierbei der Ansatz, Ergebnisse mit hohem industriellem Verwertungspotential zu generieren.

Über die Bundesförderung in Höhe von 1,2 Millionen Euro hinaus unterstützt auch das Thüringer Wissenschaftsministerium die Forschungskooperation mit 650.000 Euro. Den entsprechenden Zuwendungsbescheid übergab der Minister am 30. November an die beiden Einrichtungen.

Prof. Dr. Robert Brunner, Fachbereich SciTec der EAH Jena, der das Projekt an beiden Forschungseinrichtungen koordiniert, sieht hier sehr vielfältige Anwendungsmöglichkeiten: „Infrarotsensoren werden in Zukunft, z.B. in der Landwirtschaft und der Lebensmittelverarbeitung dazu beitragen hohe Qualitätsansprüche zu gewährleisten und im Umweltschutz einen zuverlässigen Schadstoffnachweis erlauben“, erläutert Prof. Brunner.

Sie sind auch im Automobilbereich, gerade im Hinblick auf Sicherheit, sehr gut einsetzbar, z.B. als Nachtsichtgerät. Weitere Applikationsfelder sind die Entwicklung von maßgeschneiderten Therapie- und Diagnostikwerkzeugen in der Medizinbranche sowie der Forschungsbereich der erdgebundenen Astronomie und satellitengestützter Erdbeobachtung.

Die Initiatoren der Kooperation, Prof. Dr. Heike Kraußlach, Prorektorin für Forschung und Entwicklung der Ernst-Abbe Hochschule, sowie Prof. Dr. Andreas Tünnermann und Prof. Dr. Norbert Kaiser vom Fraunhofer-IOF, weisen darauf hin, dass die neue Arbeitsgruppe die exzellente anwendungsorientierte Forschung stärkt, um sie insbesondere für kleine und mittelständische Unternehmen der Region nutzbar zu machen. Außerdem soll die Forschungsgruppe als Anlaufpunkt für nationale und internationale Kooperationspartner dienen und damit den Optikstandort Jena insgesamt stärken.

Über das Fraunhofer IOF Jena

Das Fraunhofer-Institut für Angewandte Optik und Feinmechanik IOF entwickelt innovative optische Komponenten und Systeme für die Märkte Produktion, Gesundheit, Mobilität, Luft- und Raumfahrt, Sicherheit sowie Forschung und Wissenschaft. Die vorhandenen Kompetenzen umfassen die gesamte photonische Prozesskette, vom Systemdesign bis zur Herstellung von Prototypen.

Kontakt:
Fraunhofer IOF
Dr. Kevin Füchsel, Abteilungsleiter Strategie-Marketing-Koordination
Tel: +49 3641 807-273
kevin.fuechsel@iof.fraunhofer.de

Über die Ernst-Abbe-Hochschule (EAH) Jena

An der Ernst-Abbe-Hochschule (EAH) Jena studieren derzeit 4.682 junge Menschen in zahlreichen Bachelor- und Masterstudiengängen in den Ingenieurwissenschaften, der Betriebswirtschaft sowie den Sozial- und Gesundheitswissenschaften. Die EAH Jena arbeitet eng mit Wissenschaftseinrichtungen und Unternehmen, gesellschaftlichen Institutionen und Verbänden zusammen.

Kontakt:
Ernst-Abbe-Hochschule Jena
Sigrid Neef, Leiterin Öffentlichkeitsarbeit
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