Förderprogramm "Zwanzig20 – Partnerschaft für Innovation" startet

Große Erfindungen werden nur noch selten in der Abgeschiedenheit einzelner Labore und Entwicklungsabteilungen gemacht. Sie entstehen durch die Überwindung von Grenzen – zwischen wissenschaftlichen Disziplinen, unterschiedlichen Technologien sowie Branchen und Märkten.

Diese Entwicklung verändert die herkömmlichen Forschungskooperationen und Geschäftsmodelle grundlegend – auch in Ostdeutschland. Dort sind wissenschaftliches Know How und technologische Spezialisierung zwar in großer Fülle vorhanden. Sie finden sich allerdings oft zerstreut über viele Standorte und in kleinteiligen Strukturen. Es fehlt zudem eine nennenswerte privatfinanzierte Industrieforschung, die im Westen vor allem durch Großunternehmen geleistet wird.

Umso wichtiger ist es daher, dass sich dieses Know How in Konsortien zusammenschließt und über Branchen – und Landesgrenzen hinweg gemeinsam an Lösungen für wichtige Probleme arbeitet. Das Bundesforschungsministerium fördert solche Konsortien aus Wissenschaft und Wirtschaft in seinem Programm „Zwanzig20 – Partnerschaft für Innovation“.

Eine Expertenjury unter Vorsitz von Matthias Kleiner, dem ehemaligen Präsidenten der Deutschen Forschungsgemeinschaft, wählte gestern die 10 überzeugendsten Konzepte aus. Das BMBF stellt für das Programm bis 2019 bis zu 500 Millionen Euro bereit. Die Konsortien bilden ein breites Spektrum aus Forschungsthemen ab: Von der Entwicklung innovativer Baustoffe über neue Medikamente und Therapien bis hin zur Sicherstellung einer bezahlbaren und sauberen Energieversorgung.

„Die Zwanzig20-Konsortien nehmen entscheidende Zukunftsprobleme in Angriff“, betonte Bundesforschungsministerin Johanna Wanka. „Dabei wird ihnen die ostdeutsche Erfahrung des Aufbaus und der Umgestaltung helfen, kreativ zu sein und neue Wege zu finden. Hierdurch wird nicht nur die Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit Ostdeutschlands gestärkt, sondern die wissenschaftliche, wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung in ganz Deutschland.“

Der Juryvorsitzende Kleiner hob das hohe Niveau der Bewerbungen hervor: „Wir sind vom Ergebnis dieses Wettbewerbs überzeugt und haben unsere Entscheidung einvernehmlich getroffen. Dennoch ist uns die Auswahl angesichts des hohen Potentials der Vorschläge nicht leicht gefallen.“

Insgesamt beteiligten sich an den Zwanzig20-Konsortien 59 solcher Zusammenschlüsse mit über 1000 Partnern, davon über 700 aus der Wirtschaft. Der überwiegende Teil, rd. 900 Partner stammen aus Ostdeutschland, aber die strategische Kooperation mit westdeutschen Partnern ist ebenfalls Voraussetzung. Die ausgewählten Konsortien haben nun ein Jahr Zeit zur Erarbeitung ihrer Innovationsstrategie, danach beginnt die Umsetzung. Der Prozess wird wissenschaftlich evaluiert.

Das Programm knüpft an die bisherige Förderpolitik des BMBF an. Das Ministerium hat in den vergangenen zehn Jahren mit der Initiative „Unternehmen Region“ über eine Milliarde Euro investiert, um die Innovationspotenziale in ostdeutschen Regionen zu erschließen.

Weitere Informationen zum Programm „Zwanzig20 – Partnerschaft für Innovation“ finden Sie unter: www.ur-zwanzig20.de

Informationen zur BMBF-Innovationsinitiative Unternehmen Region finden Sie unter: www.unternehmen-region.de

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