Europäischer Wissenschaftspreis an Rostocker Forscher

Geehrt wird der Direktor des Rostocker Leibniz-Instituts für Katalyse (LIKAT), Prof. Dr. Matthias Beller, für seine herausragenden Arbeiten auf dem Gebiet der homogenen Katalyse, mit denen er und sein Team am LIKAT vor allem die umweltverträgliche Umwandlung kleiner Moleküle in Wertstoffe erforscht.

Der Begriff der Nachhaltigkeit gilt seit einigen Jahren als Leitbild für eine zukunftsfähige Entwicklung der Menschheit. So ist in den letzten Jahren die Forderung nach einer nachhaltigen Entwicklung immer stärker auch ins Bewusstsein der Öffentlichkeit gerückt. Vor dem Hintergrund weltweit immer knapper werdender Rohstoffe und herkömmlicher Energiequellen ist die Anwendung optimierter, energieeffizienter Produktionsprozesse und neuer innovativer Verfahren eine Grundvoraussetzung für eine nachhaltige Entwicklung.

Katalyse als die Wissenschaft von der Beschleunigung chemischer Elementarprozesse ist eine Schlüsseltechnologie zur Schaffung einer nachhaltigen Chemie. Die Anwendung von Katalysatoren lässt die Produktion dieser Verbindungen selektiver und energieeffizienter werden. Neben dem klassischen Einsatz in der Chemie leistet die Katalyse in zunehmendem Maße wesentliche Beiträge für die Energieversorgung und beim Klima- und Umweltschutz.

Hauptziele der wissenschaftlichen Arbeiten am Leibniz-Institut für Katalyse in Rostock sind die Gewinnung neuer Erkenntnisse in der Katalyseforschung und deren Anwendung bis hin zu technischen Umsetzungen. Dabei blickt das LIKAT auf eine fast sechzigjährige Geschichte zurück. Gegründet im Jahr 1952 ist es heute die größte öffentlich geförderte Forschungseinrichtung im Bereich der angewandten Katalyse Europas. Neben exzellenter Grundlagenforschung macht sich das Institut vor allem auf dem Gebiet der angewandten Forschung für die Industrie einen Namen. Geschäftsführender Direktor ist seit 1998 Professor Dr. Matthias Beller, der an der Universität Göttingen studierte und später am Massachusetts Institute of Technolgy (USA) und der TU München forschte. Seine Forschungsschwerpunkte sind die Entwicklung umweltfreundlicher Katalysatoren und Synthesemethoden für Wirkstoffe und Materialien. Daneben entwickeln er und sein Team neue Technologien zur Erzeugung von Wasserstoff, der zur sauberen Erzeugung von Energie genutzt wird.

Am 29. August diesen Jahres wird Professor Beller nun für seine herausragende Arbeit mit dem European Sustainable Chemistry Award geehrt. Beller, der neben seiner Tätigkeit am LIKAT auch Vorsitzender der Fachgruppe Nachhaltige Chemie der Gesellschaft Deutscher Chemiker ist und der, der Deutschen Akademie der Wissenschaften sowie der Akademie der Wissenschaften in Hamburg angehört, konnte sich gegen mehr als 20 weitere Nominierte durchsetzen.

Media Contact

Dr. Barbara Heller idw

Weitere Informationen:

http://www.catalysis.de

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