Europäischer Forschungspreis für Dresdner Materialforscher
Als einer der führenden Forscher auf diesem Gebiet erhält Jürgen Eckert einen mit 2,5 Millionen Euro dotierten ERC Advanced Grant des Europäischen Forschungsrates (European Research Council, ERC). Mit dieser Förderlinie unterstützt die Europäische Union herausragende Forscher, die besonders innovative und zukunftsweisende Forschungsansätze vorschlagen.
Metallische Werkstoffe sind von entscheidender Bedeutung für zentrale Themen unserer Gesellschaft, wie Energie, Sicherheit, Infrastruktur, Mobilität, Gesundheit und Kommunikation. In all diesen Bereichen spielen metallische Werkstoffe mit sehr hoher Festigkeit eine große Rolle, so dass der Forschungs- und Entwicklungsbedarf auf diesem Gebiet ungebrochen ist.
Neue Technologien zum Beispiel bei der Energieerzeugung, ihrer Umwandlung und Speicherung stellen immer höhere Anforderungen an die Materialien, die in Turbinen, Hochöfen und Generatoren verwendet werden. Im Bereich der Biomedizin verlangt unsere alternde Gesellschaft nach immer besseren und auch kostengünstigen Materialien für Implantate und Stents.
Ein zentrales Problem bei fast allen heute verwendeten hochfesten metallischen Materialien ist ihre Sprödigkeit. Sie sind kaum elastisch und schwer umzuformen. Umgekehrt weisen Legierungen mit größerer Verformbarkeit meist nur geringe Festigkeiten auf. Das Team um Jürgen Eckert möchte mit diesem Vorhaben eine neue Generation komplexer metallischer Legierungen entwickeln, die beide Eigenschaften miteinander verbinden. Die Herausforderung besteht darin, die Materialien in ihren Eigenschaften so maßzuschneidern, dass sie für den konkreten Anwendungsfall optimal sind.
Hierfür wird eine skalen-übergreifender Ansatz vorgeschlagen: von der Atomanordnung im Nanometerbereich bis zur Mikrostruktur des Werkstücks wird nichts dem Zufall überlassen. Für das Design der neuen Legierungen spielen Phasenübergänge unter Nicht-Gleichgewichtsbedingungen, wie sehr schnelle Abkühlung aus der Schmelze oder pulvermetallurgische Verfahren, eine große Rolle. Hierzu zählt auch die Einbettung fein verteilter Partikel, um die Festigkeit von hochelastischen Legierungen zu erhöhen.
Kontakt:
Prof. Dr. Jürgen Eckert
Wissenschaftlicher Direktor
Leibniz-Institutfür Festkörper- und Werkstoffforschung Dresden
Tel. 0351 4659-100
j.eckert@ifw-dresden.de
Media Contact
Weitere Informationen:
http://www.ifw-dresden.deAlle Nachrichten aus der Kategorie: Förderungen Preise
Neueste Beiträge
Bakterien für klimaneutrale Chemikalien der Zukunft
Forschende an der ETH Zürich haben Bakterien im Labor so herangezüchtet, dass sie Methanol effizient verwerten können. Jetzt lässt sich der Stoffwechsel dieser Bakterien anzapfen, um wertvolle Produkte herzustellen, die…
Batterien: Heute die Materialien von morgen modellieren
Welche Faktoren bestimmen, wie schnell sich eine Batterie laden lässt? Dieser und weiteren Fragen gehen Forschende am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) mit computergestützten Simulationen nach. Mikrostrukturmodelle tragen dazu bei,…
Porosität von Sedimentgestein mit Neutronen untersucht
Forschung am FRM II zu geologischen Lagerstätten. Dauerhafte unterirdische Lagerung von CO2 Poren so klein wie Bakterien Porenmessung mit Neutronen auf den Nanometer genau Ob Sedimentgesteine fossile Kohlenwasserstoffe speichern können…