EU-Projekt: Bilder leistungsstark und energieeffizient verarbeiten

Die neue Technik ist zum Beispiel für Fahrerassistenzsysteme interessant, die in Bochum im Fahrsimulator getestet werden. © RUB, Marquard

Echtzeittechnik gefragt

Wenn Hilfssysteme im Auto den Fahrer in Echtzeit unterstützen sollen, müssen sie die von Kameras gelieferten Bilder blitzschnell verarbeiten und daraus ihre Schlüsse ziehen.

Solche Systeme bestehen aus verschiedenen Recheneinheiten, zum Beispiel Prozessoren und Hardware-Beschleunigern; und diese müssen miteinander kommunizieren. Verschiedene Recheneinheiten müssen aber auf unterschiedliche Weise programmiert werden, und dann müssen auch noch Schnittstellen zwischen ihnen entstehen – ein hoher Aufwand für die Entwickler.

Das Tulipp-Team erarbeitet eine Referenzplattform für dieses Problem, ein Muster, an dem sich die Entwickler neuer eingebetteter Systeme orientieren können. Ziel dabei ist es, Entwicklungskosten, Energieverbrauch und Produkteinführungszeit möglichst gering zu halten.

Am Ende des Projekts möchte das Team eine Art Handbuch zur Verfügung stellen. Es soll eine Anleitung enthalten, wie Entwickler eingebettete Bildverarbeitungssysteme programmieren und dabei die Tulipp-Anforderungen erfüllen können.

Die Ingenieure entwickeln auch eine Software, die beispielhaft zeigt, wie verschiedene Recheneinheiten programmiert werden können, um gemeinsam in einem System zu funktionieren. Sie soll als Open-Source-Software angeboten werden und wird sich für andere Anwendungen erweitern lassen.

Austausch mit anderen europäischen Projekten

Auf der Hipeac-Konferenz stellt das Tulipp-Team seinen aktuellen Projektstand vor: eine erste Version der Referenzplattform und des Handbuchs. Beides wird im Lauf des Projekts weiter verfeinert. Den Workshop organisiert das Tulipp-Team gemeinsam mit Partnern anderer europäischer Projekte, nämlich „Safepower“, „Eyes of Things“, „LPGPU2“ und „Hercules“. Ziel ist es, den wissenschaftlichen Austausch zwischen diesen Gruppen zu fördern.

Kooperationspartner

Neben der Ruhr-Universität Bochum sind aus der Forschung das Fraunhofer-Institut für Optronik, Systemtechnik und Bildauswertung sowie die Norges Teknisk-Naturvitenskapelige Universitet, Norwegen, an Tulipp beteiligt. Außerdem sind fünf Partner aus der Industrie dabei. Die französische Firma Thales koordiniert das Projekt.

Pressekontakt

Prof. Dr. Diana Göhringer
Arbeitsgruppe Anwendungsspezifische Multicore-Architekturen
Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik
Ruhr-Universität Bochum
Tel.: 0234 32 25853
E-Mail: diana.goehringer@rub.de

EU-Projekt Tulipp
http://tulipp.eu/

Media Contact

Dr. Julia Weiler Ruhr-Universität Bochum

Weitere Informationen:

http://www.ruhr-uni-bochum.de/

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Förderungen Preise

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Neue universelle lichtbasierte Technik zur Kontrolle der Talpolarisation

Ein internationales Forscherteam berichtet in Nature über eine neue Methode, mit der zum ersten Mal die Talpolarisation in zentrosymmetrischen Bulk-Materialien auf eine nicht materialspezifische Weise erreicht wird. Diese „universelle Technik“…

Tumorzellen hebeln das Immunsystem früh aus

Neu entdeckter Mechanismus könnte Krebs-Immuntherapien deutlich verbessern. Tumore verhindern aktiv, dass sich Immunantworten durch sogenannte zytotoxische T-Zellen bilden, die den Krebs bekämpfen könnten. Wie das genau geschieht, beschreiben jetzt erstmals…

Immunzellen in den Startlöchern: „Allzeit bereit“ ist harte Arbeit

Wenn Krankheitserreger in den Körper eindringen, muss das Immunsystem sofort reagieren und eine Infektion verhindern oder eindämmen. Doch wie halten sich unsere Abwehrzellen bereit, wenn kein Angreifer in Sicht ist?…

Partner & Förderer