DFG verlängert Förderung für Statistiker an der Universität Göttingen

Die deutsch-schweizerische Forschergruppe „Statistische Regularisierung“ an der Universität Göttingen wird drei weitere Jahre lang gefördert. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) und der Schweizer Nationalfonds (SNF) unterstützen das Vorhaben in diesem Zeitraum mit insgesamt rund zwei Millionen Euro.

Bei der mit Statistikern, Mathematikern, Computer- und Wirtschaftswissenschaftlern besetzten Gruppe handelt es sich um das erste derartige Projekt zwischen Deutschland und der Schweiz. Die Wissenschaftler forschen seit drei Jahren gemeinsam; von den mittlerweile insgesamt 15 Teilprojekten sind sechs an der Universität Göttingen angesiedelt. Die Gesamtkoordination liegt bei Prof. Dr. Axel Munk vom Institut für Mathematische Stochastik der Universität Göttingen, gemeinsam mit Prof. Dr. Lutz Dümbgen von der Universität Bern.

Der grundlegende Forschungsansatz der Gruppe besteht darin, auf den ersten Blick ganz verschieden erscheinende Bereiche über die ihnen zugrunde liegende gemeinsame statistische Methodik zusammen zu führen. In vielen wissenschaftlichen Disziplinen hat die immense Datenflut der vergangenen Jahre zu einem großen Bedarf an neuen statistischen Methoden geführt. Verblüffende Ähnlichkeiten werden erst neuerdings sichtbar: Die statistischen und mathematischen Berechnungen, die nötig sind, um in langen Gensequenzen krankheitsverursachende Gene zu identifizieren, sind eng verwandt mit der Methode, mit der sich beispielsweise in Computerbildern oder Videosequenzen bestimmte Objekte identifizieren lassen. Die Forscher haben auch Zusammenhänge entdeckt zwischen statistischen Modellen zur Beschreibung ökonomischer Prozesse und Verfahren der Bildrekonstruktion, wie sie beispielsweise in der Computertomografie verwendet werden.

In der zweiten Förderperiode wird die Forschergruppe durch drei weitere Wissenschaftler ergänzt, die Göttinger Mathematikerinnen Prof. Dr. Tatyana Krivobokova und Prof. Dr. Ulrike Schneider sowie Prof. Dr. Gerard van den Berg, Inhaber einer Alexander von Humboldt-Professur an der Universität Mannheim. Neben Göttingen, Bern und Mannheim gehören inzwischen auch Dortmund, Zürich und demnächst Wien zu den Standorten der Gruppe, darüber hinaus sind die Wissenschaftler mit Hochschulen in den USA und Frankreich vernetzt. Die DFG und der SNF fördern deshalb auch ein intensives Austausch- und Gastprofessorenprogramm zwischen Gastwissenschaftlern und Mitgliedern der Gruppe. Weitere Informationen sind im Internet unter der Adresse http://www.stochastik.math.uni-goettingen.de/forschergruppe zu finden.

Hinweis an die Redaktionen:
Fotos zum Thema haben wir im Internet unter http://www.uni-goettingen.de/de/3240.html?cid=3806 zum Download zur Verfügung gestellt.
Kontaktadresse:
Prof. Dr. Axel Munk
Georg-August-Universität Göttingen
Fakultät für Mathematik und Informatik
Institut für Mathematische Stochastik
Goldschmidtstraße 5-7, 37077 Göttingen
Telefon (0551) 39-172111, Fax (0551) 39-13505
E-Mail: munk@math.uni-goettingen.de
Internet: http://www.stochastik.math.uni-goettingen.de/munk

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