DFG bewilligt 527.000 Euro: Ausgrabungen im Tollensetal werden bis 2014 fortgesetzt

Damit werden die Ausgrabungen unter der Federführung der Universität Greifswald und des Landesamtes für Kultur und Denkmalpflege bis 2014 fortgesetzt. Die Arbeiten haben bereits wieder begonnen und gleich zu Beginn konnten bemerkenswerte Funde und Hinweise auf eine Holzkonstruktion erzielt werden.

Im Tollensetal nördlich von Altentreptow sorgen archäologische Funde seit Jahren für Furore. Seit 2010 erforschen Archäologen, Anthropologen, Geowissenschaftler und Mediziner die Überreste eines 3.300 Jahre alten Schlachtfeldes. Menschliche Skelettreste, teilweise mit Verletzungsspuren, aber auch Waffenfunde deuten auf einen bewaffneten Konflikt der Zeit um 1250 v. Chr. Während der Untersuchungen wurde im Sommer 2011 ein neuer spektakulärer Fundplatz entdeckt.

Erstmals konnten auch einmalige Metallfunde geborgen werden. Daran waren ehrenamtliche Taucher des Landesverbandes für Unterwasserarchäologie des Landes maßgeblich beteiligt. Neben einem Goldspiralring, der in dieselbe Zeitphase wie die Skelettreste im Untersuchungsgebiet datiert wird, wurden auch in Deutschland bislang einmalige Zinnringe geborgen.

Diese sind von besonderem wissenschaftlichem Wert, da Zinn zur Bronzeherstellung notwendig ist, als Rohmaterial in bearbeiteter Form für diesen Zeitraum aber bisher nur äußerst selten nachgewiesen werden konnte und den Handel dieses wichtigen Rohstoffes nach Norddeutschland nachweist.

Aufgrund der herausragenden Ergebnisse unterstützt die DFG die Fortführung des Forschungsprojektes nun für weitere zwei Jahre. Die Arbeitsgruppe, die sich intensiv mit dem außergewöhnlichen Fundort beschäftigt, wird von Wissenschaftlern der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald sowie des Landesamtes für Kultur und Denkmalpflege geleitet.

Weitere Informationen
Schlachtfeld der Bronzezeit im Tollensetal http://www.phil.uni-greifswald.de/bereich2/histin/ls/ufg/projekte/tollensetal.html

Das Foto kann für redaktionelle Zwecke im Zusammenhang mit der Pressemitteilung kostenlos heruntergeladen und genutzt werden. Dabei ist der Name des Bildautors zu nennen.

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Ur- und Frühgeschichte, Historisches Institut
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