Deutsche Krebshilfe fördert Projekte der Freiburger Klinik für Tumorbiologie

Zwei von sieben Projekten, die über drei Jahre laufen und mit einer Fördersumme von 2,5 Millionen durch die Deutsche Krebshilfe finanziert werden, werden von Professoren der Klinik für Tumorbiologie geleitet. Ziel ist der Aufbau einer Informationszentrale für onkologische Komplementärbehandlungen.

Immer mehr Krebspatienten und Angehörige fragen nach „weichen“ Therapieformen als Ergänzung zur professionellen onkologischen Behandlung. Auf der Suche nach alternativen und komplementären Maßnahmen stoßen sie auf ein riesiges, unübersichtliches Angebot an Präparaten, Heilmitteln, Philosophien, Entspannungstechniken und Ratschlägen. Das Kompetenznetz KOKON möchte hier Orientierung bieten, den Wissensstand der Komplementärmedizin in der Onkologie verbessern und eine nationale Informationsplattform aufbauen.

Aktuell sieben Forschungsprojekte sollen auf höchstem qualitativen Niveau dazu beitragen, komplexes Wissen zu sammeln und wissenschaftlich auszuwerten. Das von Professor Dr. Hans Helge Bartsch, Ärztlicher Direktor der Freiburger Klinik für Tumorbiologie geleitete Projekt „Fort-/Weiterbildung“ entwickelt und überprüft evidenzbasierte Ausbildungs-Curricula für Ärzte, Onkologie-Pflegekräfte und Mitglieder von Krebs-Selbsthilfegruppen.
Das Projekt „Bedarfsanalyse“ unter Leitung von Professor Dr. Joachim Weis, Leiter der psychosozialen Abteilung in der Klinik für Tumorbiologie eruiert, welche Informationen und Entscheidungshilfen die Patienten und Mitarbeiter im Gesundheitswesen benötigen, um sich gut informiert zu fühlen und die richtigen Entscheidungen treffen zu können. „Beide Projekte stehen in enger Vernetzung mit den anderen fünf Projekten, die sich mit der Vielfalt und Bündelung von Informationen, Wissen, Beratungsqualität und Datenmanagement befassen“, betont Professor Bartsch.

Nach der Analyse der Informationsbedürfnisse auf Seiten der Patienten und des medizinischen Fachpersonals werden Fortbildungskonzepte und ärztliche Fachberatungsangebote etabliert. Parallel entsteht sukzessive eine zentrale Informationsplattform zum Thema Komplementärmedizin in der Onkologie. Alle wissenschaftlichen Untersuchungen, Kooperationen und Vernetzungen werden permanent koordiniert und supervidiert. Ein interdisziplinäres Advisory Board mit nationalen und internationalen Fachkontakten begleitet und berät das Kompetenznetz.
Zum Kompetenznetz KOKON
Außer der Klinik für Tumorbiologie Freiburg sind weitere namhafte Institute beteiligt: Charité Berlin, die Universitätskliniken Hamburg-Eppendorf, München und Rostock die Universitäten Frankfurt, Greifswald und Hamburg, die Kliniken Essen-Mitte und Fürth sowie die Medizinische Hochschule Hannover. Die Leitung liegt bei der Onkologie des Klinikums Nürnberg.

Zur Klinik für Tumorbiologie
Mit über 5.000 stationären Patienten ist die 1993 gegründete Klinik für Tumorbiologie in Freiburg im Breisgau eines der wichtigsten Kompetenzzentren der Krebsmedizin und Krebsforschung mit internationaler Geltung.

Media Contact

Professor Dr. Hans Helge Bartsch idw

Weitere Informationen:

http://www.tumorbio.uni-freiburg.de/

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Förderungen Preise

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

KI-basierte Software in der Mammographie

Eine neue Software unterstützt Medizinerinnen und Mediziner, Brustkrebs im frühen Stadium zu entdecken. // Die KI-basierte Mammographie steht allen Patientinnen zur Verfügung und erhöht ihre Überlebenschance. Am Universitätsklinikum Carl Gustav…

Mit integriertem Licht zu den Computern der Zukunft

Während Computerchips Jahr für Jahr kleiner und schneller werden, bleibt bisher eine Herausforderung ungelöst: Das Zusammenbringen von Elektronik und Photonik auf einem einzigen Chip. Zwar gibt es Bauteile wie MikroLEDs…

Antibiotika: Gleicher Angriffspunkt – unterschiedliche Wirkung

Neue antimikrobielle Strategien sind dringend erforderlich, um Krankheitserreger einzudämmen. Das gilt insbesondere für Gram-negative Bakterien, die durch eine dicke zweite Membran vor dem Angriff von Antibiotika geschützt sind. Mikrobiologinnen und…

Partner & Förderer