Deutsche Krebshilfe fördert MDS-Verbundprojekt mit drei Millionen Euro

Insgesamt gehen rd. 450 Mio Euro der Gesamtfördersumme für zwei Teilprojekte an das Universitätsklinikum Düsseldorf: An der Klinik für Hämatologie, Onkologie und Klinische Immunologie, geleitet von Prof. Dr. Rainer Haas, wird unter von Prof. Dr. Norbert Gattermann, verantwortlich für das Universitäts-Tumorzentrums, eine Biobank für MDS Proben aufgebaut.

Damit Hand in Hand geht ein weiteres Teilprojekt, das die Patientendaten umfassend analysiert. Es wird verantwortlich betreut von Prof. Dr. Ulrich Germing, der auch stellvertretender Sprecher des Verbundprojektes ist. Germing leitet in der Klinik seit vielen Jahren den Schwerpunkt für Myelodysplastische Syndrome. Im geförderten Verbund werden sich insgesamt vier Teilprojekte mit der standardisierten und zentralen Diagnostik, beschäftigen. Sechs weitere grundlagenwissen-schaftliche Projekte sollen neue Erkenntnisse über die Mechanismen und Funktionsweisen ermitteln, die ursächlich für die Entstehung und Entwicklung von MDS sind.

Myelodysplastische Syndrome (MDS) bilden eine Krankheitsgruppe, die durch eine ineffektive Blutbildung gekennzeichnet ist. Betroffene Patienten haben ein hohes Risiko, im Verlauf ihrer Erkrankung eine akute myeloische Leukämie zu entwickeln. Auf der Grundlage der epidemiologischen Daten ist in Deutschland jährlich mit etwa 4.000 bis 6.000 Neuerkrankungen an MDS zu rechnen. In den letzten Jahren sind neue Erkenntnisse insbesondere zu molekulargenetischen Veränderungen der Blutbildung beim MDS gewonnen worden. Gleichzeitig haben sich die diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten für Patienten mit MDS verbessert.

„Dieses Verbundprojekt bietet die große Chance, durch die gemeinsame und koordinierte Untersuchung von Blut- und Knochenmarkzellen von Patienten mit MDS Erkenntnisse zu erlangen, die sich rasch in die verbesserte Diagnostik und Therapie der betroffenen Patienten umsetzen lassen“, erklärt Professor Dr. Wolf-Karsten Hofmann, Direktor der III. Medizinischen Klinik für Hämatologie und Onkologie der Universitätsmedizin Mannheim und Sprecher des Forschungsverbundes.

Die Forschergruppen aus Düsseldorf, Freiburg, Göttingen, Hannover, Mannheim und Regensburg arbeiten seit langem aktiv und erfolgreich an der Erforschung der Myelodysplastischen Syndrome. Die Förderung des Verbundprojektes ermöglicht in Zukunft die noch engere Vernetzung sowie einen noch intensiveren wissenschaftlichen Austausch.

Kontakt: Prof. Dr. Ulrich Germing, UKD, Tel.: 0211 / 81-17780

Media Contact

Susanne Dopheide idw

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Förderungen Preise

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Nanofasern befreien Wasser von gefährlichen Farbstoffen

Farbstoffe, wie sie zum Beispiel in der Textilindustrie verwendet werden, sind ein großes Umweltproblem. An der TU Wien entwickelte man nun effiziente Filter dafür – mit Hilfe von Zellulose-Abfällen. Abfall…

Entscheidender Durchbruch für die Batterieproduktion

Energie speichern und nutzen mit innovativen Schwefelkathoden. HU-Forschungsteam entwickelt Grundlagen für nachhaltige Batterietechnologie. Elektromobilität und portable elektronische Geräte wie Laptop und Handy sind ohne die Verwendung von Lithium-Ionen-Batterien undenkbar. Das…

Wenn Immunzellen den Körper bewegungsunfähig machen

Weltweit erste Therapie der systemischen Sklerose mit einer onkologischen Immuntherapie am LMU Klinikum München. Es ist ein durchaus spektakulärer Fall: Nach einem mehrwöchigen Behandlungszyklus mit einem immuntherapeutischen Krebsmedikament hat ein…

Partner & Förderer